So oder so ähnlich hat sich das wohl abgespielt, damals, 1969, am Fußballplatz, als Christa Miesbauer und Renate Kleibl die Abteilung Damengymnastik ins Leben riefen. Heute ist jene Idee eine sich stetig erweiternde und aktive Abteilung des TSV Fremdingen, die nun ihr 40-jähriges Bestehen feierte.
Nach einer kurzen Begrüßung des TSV-Vorsitzenden Rudolf Lauter erinnerte Karin Ulbricht an 40 Jahre Frauen-Power. Sie beschrieb bildlich und voller Anekdoten, wie beispielsweise die erste Turnstunde mit dem Konditionstrainer/Obermotivator Hermann Ferchland und 27 Frauen in der Enge eines Klassenzimmers in der alten Schule (das heutige Pfarrheim) ablief: "Obwohl wir kaum Gymnastikhilfen hatten, waren wir alle von Anfang an mit Eifer dabei. Was spielte es da für eine Rolle, dass wir keine zweckmäßige Gymnastikkleidung hatten, nach der Turnstunde rabenschwarze Füße, Spreißel in den Händen, manchmal auch anderswo."
Im Lauf der Zeit erfreute sich die Abteilung einer immer größeren Beliebtheit und daher entstand ab 1970 nach dem Umzug in die fertiggestellte neue Schulturnhalle neben der Frauengruppe noch eine Jugendgruppe. Mutter- und Kindturnen, Kinderturnen, eine Basketball- und eine Volleyball-Damenmannschaft, zeitweise eine Jazzgymnastikgruppe sowie Rock'n'Roll-Kurse entstanden nach und nach unter dem Deckmantel der Abteilung Damengymnastik. Aktuell kamen noch das Trainingsprogramm "Fit ab 50" - in das sich auch sechs Männer eingeschlichen haben - und zwei Yoga Kurse zum breiten Angebot hinzu.
Neben den Ehrungen für 30-jährige Mitgliedschaft und dem Dank an alle Übungsleiter wurde Christa Miesbauer für ihre 40-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Sie war nicht nur 22 Jahre lang Abteilungsleiterin bei der Damengymnastik, sondern auch treibende Kraft und tragende Säule bei allen Damen-Aktivitäten rund um den TSV. "Sie war diejenige, die immer die Ideen hatte, seien es die Auftritte der Kinderturngruppe bei Pokalturnieren oder die jährlichen Faschingsfeiern. Außerdem konnte sie uns stets mitreißen", so Renate Kleibl.
Dies konnten die zahlreich erschienenen Gäste schließlich live erleben, da die Organisatoren der Jubiläumsfeier nicht nur alte Fotos ausgegraben hatten, sondern auch Videoaufnahmen in wackeliger Super-8-Qualität. Da wurde diskutiert, wer das mit der roten Hose sei oder wie man damals getwistet hat und jeder packte beim anschließenden gemütlichen Beisammensein Anekdoten seiner 40 Jahre Damengymnastik aus, wobei man einstimmig festgestellt hat, dass die Frauensportgruppe am Anfang zwar oftmals belächelt wurde, aber für die damalige Zeit und die Emanzipation der Frau eine kleine Revolution war.