Bei Bürgerversammlungen in Schwörsheim und Munningen hat Bürgermeister Dietmar Höhenberger die Bevölkerung auf schwieriger werdende Zeiten eingestellt. Die Folgen des Ukraine-Krieges sowie des Klimawandels seien mittlerweile fast täglich zu spüren, sagte Höhenberger mit Blick auf steigende Bau- und Verbraucherpreise. Er rechne mit einem starken Rückgang der Wirtschaft mit der Folge, dass auch die Einnahmen der Gemeinde zurückgingen, insbesondere im Bereich der Gewerbesteuer und des Einkommensteueranteils. Dies mache das künftige Handeln nicht einfacher.
Vor dem Hintergrund der anstehenden Energiewende mit all ihren unmittelbaren Auswirkungen auf das Leben der Menschen werde die Arbeit im Gemeinderat deutlich beeinflusst, zeigte sich der Bürgermeister überzeugt. Auch die Gemeinde Munningen stehe vor neuen Aufgaben, bei denen „komplett neu gedacht werden muss“. Freiflächen- oder Gebäudefotovoltaik, Wärmenetze und Gebäudesanierungen für besseren Wärmeschutz und vieles mehr stellten neue Herausforderungen dar. Am meisten werde wohl das Energieeinsparen wehtun, was ein grundlegendes Umdenken erforderlich mache. Höhenberger bekannte sich klar zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung bis 2030. Bürger und Kommune seien aufgerufen, dazu ihren Beitrag unter Aufgabe so mancher bisherigen Annehmlichkeiten zu leisten.
Kanalsanierung in Schwörsheim im September abgeschlossen
Thema in beiden Versammlungen waren die laufenden und geplanten Kanalsanierungen. In Schwörsheim liege die Baufirma weitgehend im Zeitplan. Spätestens im September dieses Jahres sollen nach Darstellung Höhenbergers die Arbeiten abgeschlossen sein. Für Munningen werde in den nächsten Wochen die Ausschreibung erfolgen. Wenn alles glatt laufe, könne eventuell noch in diesem Jahr mit den Arbeiten begonnen werden, spätestens jedoch im Frühjahr 2023, kündigte Höhenberger an.
Bei der Breitbandversorgung liege es nun an den Anbietern, in welcher Form diese erfolgen solle. Der Rathauschef verwies auf die Behandlung des Themas im Gemeinderat, wo er eine eventuelle Bereitschaft der Telekom für einen eigenwirtschaftlichen Ausbau in allen Ortsteilen angedeutet hatte (wir berichteten).
Höhenberger: Noch gibt es keine konkreten Anfragen
In Schwörsheim kam ein gewisser Druck auf die Verantwortlichen der Gemeinde zum Ausdruck, so schnell wie möglich ein neues Wohngebiet auszuweisen. Von unserer Redaktion auf diesen Wunsch angesprochen betonte der Bürgermeister, bis dato lägen ihm keine konkreten Anfragen aus der Bürgerschaft nach Baugrundstücken vor. Die Angelegenheit stehe zwar weiterhin auf der Tagesordnung. Eine schnelle Realisierung schloss Höhenberger angesichts der übrigen Herausforderungen für die Kommune aus.
Deutlich wurde der Bürgermeister angesichts der zunehmenden persönlichen Angriffe gegen ihn. Die Corona-Jahre und der Krieg in der Ukraine hätten die Gesellschaft vielfach verändert. Vieles laufe anders als sonst, vielleicht nicht in der gewohnten Geschwindigkeit, manches gar nicht mehr. Immer mehr Bürger reagierten darauf verärgert oder gereizt. Er sei offen für jede Kritik. Diese sollte jedoch nicht in teils massive Vorhaltungen, ja sogar Beschimpfungen ausarten. Er wünsche sich in diesem Zusammenhang mehr Sachlichkeit und Gelassenheit.