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Sax Ventura verzaubert in Reimlingen mit 'Bach and Beyond'

Reimlingen

Wenn es zu Bachs Zeiten Saxophone gegeben hätte

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    Das Saxophonquartett „Sax Venutra“ gastierte in Reimlingen (von links): Laura Link, Lea Lernhard, Felix Schulze und Martina Ebert.
    Das Saxophonquartett „Sax Venutra“ gastierte in Reimlingen (von links): Laura Link, Lea Lernhard, Felix Schulze und Martina Ebert. Foto: Annika Körner

    Ein abwechslungsreiches Programm ist dem Publikum im Reimlinger Kulturstadl geboten worden: Das Saxophonquartett „Sax Ventura“ hatte sein neues Programm „Bach and Beyond“ mit im Gepäck. Da es zu Lebzeiten Bachs bekanntermaßen noch keine Saxophone gegeben hat, scheint dieser Titel zunächst einmal irreführend, was Martina Ebert zu Beginn schmunzelnd sagte. Wenn es aber Saxophone gegeben hätte, hätte er auch für sie geschrieben. Diese hypothetische Aussage sollte sich im Verlauf des Abends definitiv bestätigen.

    Mit der romantischen Suite „Aus Holbergs Zeit“ des norwegischen Komponisten Edvard Grieg begann der Abend. Dieses Stück ist im Stile einer barocken Tanzsuite, wie sie zu Bachs Zeiten vielfach komponiert und aufgeführt wurde, angelegt. Eigentlich für Streichorchester geschrieben, war auch die uminstrumentierte Version für vier Saxofone eine große Bereicherung und ein echtes Hörerlebnis. Weiter ging es mit dem „Italienischen Konzert BWV 97“ vom Namensgeber des Abends, Johann Sebastian Bach, selbst. Bach schrieb dieses Stück eigentlich für sich selbst als Cembalisten in Anlehnung an seine italienischen Kollegen, die meist für Streichorchester komponierten. Martina Ebert arrangierte dieses Werk für das Quartett um.

    Kleine Abschnitte aus Werken der alten Komponisten

    Vor der Pause gab es für das Publikum noch eine kleine Höraufgabe: Im Werk „Bach to the future“ hatte der Komponist Aleksey Igudesman kleine Abschnitte aus Werken von Mozart, Beethoven, Bach selbst und vielen weiteren Komponisten in ein modernes, jazziges Stück eingebaut. Nur die wenigsten dürften alle musikalischen Zitate erkannt haben. Nachdem der erste Teil hauptsächlich Bezug auf Johann Sebastian Bach genommen hatte, ging es nach der Pause eher mit dem „Beyond“, also originaler und teilweise auch zeitgenössischer Saxophonliteratur weiter.

    Neben dem „Quatuor pur Saxophones (1949)“ der Brüder Faustin und Maurice Jeanjean, wurde mit dem „Petite Quatuor“ von Jean Francaix ein echter Klassiker des Quartettrepertoires aufgeführt, dass die Interpreten mühelos und auf sehr hohem Niveau darboten. Auch hier bedienten sich die Komponisten immer wieder alten traditionellen Stilen. Ganz ohne ein paar „jazzige Noten“ ließ auch „Sax Ventura“ das Publikum im Kulturstadl nicht nach Hause gehen. „Diffusion“ aus der Feder von Gordon Goodwin erinnert an ein Divertimento – also wieder ein altes mehrsätziges Instrumentalstück – in dem Jazz- und sogar Hip-Hop-Elemente zu hören waren.

    Nach begeistertem Applaus entließen Martina Ebert (Sopransaxophon), der Nördlinger Felix Schulze (Altsaxophon), Lea Lernhard (Tenorsaxophon) und Laura Link (Baritonsaxophon) das Publikum mit den Zugaben „Bach goes to Town“ (Bennie Goodwin). Mit „Sleigh Ride“ von Leroy Anderson wurde das Publikum zufrieden entlassen.

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