Die Gemeinde Riesbürg plant das größte Investitionsvorhaben seit ihrem Bestehen. Im Ortsteil Utzmemmingen soll eine neue Ganztages-Grundschule entstehen und gleichzeitig die in unmittelbarer Nachbarschaft liegende Römerhalle grundlegend saniert werden. „Bei diesem Projekt können wir Synergieeffekte optimal nutzen“, sagte der beauftragte Architekt Mathis Tröster vom Büro ACT Tröster und Deucker bei der Vorstellung eines ersten Entwurfs im Gemeinderat.
Laut Tröster fließen in das Schulgebäude die neuesten pädagogischen Konzepte ein. Der Gesamtkomplex teile sich in drei Bereiche auf: Grundschule mit vier Jahrgangsstufen, Ganztagesschule und Inklusionsbereich. Der Ganztagesteil erhalte eigene Räumlichkeiten. Eventuell ergebe sich noch Platz für einen Werkraum. Auf die Schule komme ein Satteldach mit einer Fotovoltaikanlage, erläuterte Tröster. Insgesamt passe sich das gesamte Areal gut in die bestehende Umgebung ein.
Eine Mensa für die Römerhalle in Riesbürg
Die Römerhalle soll im Zuge der Sanierung etwas vergrößert werden sowie mittels eines Anbaus eine komplett neue Küche samt einer angegliederten Mensa erhalten, die auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. Wie Halle und Schule einmal geheizt werden, sei noch offen, sagte Bürgermeister Willibald Freihart. Infrage kämen regenerative Energieformen. Kosten für das Großprojekt wurden in der Sitzung nicht genannt. Recherchen unserer Redaktion zufolge soll eine erste Schätzung bei rund sieben Millionen Euro brutto liegen. Vom Staat gibt es dafür Investitionszuschüsse.
Wie berichtet, war nach dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats für eine Ganztages-Grundschule in Utzmemmingen und der gleichzeitigen Aufgabe des Schulstandorts Pflaumloch ursprünglich die Sanierung des alten Schulgebäudes in der Brunnenstraße geplant. Auf Grundlage eines neuen Bundesprogramms im Zusammenhang mit einem Rechtsanspruch für eine Ganztagesbetreuung in Grundschulen ab 2026 habe das Regierungspräsidium letztlich darauf gedrängt, eine neue Schule zu bauen, betonte Rathauschef Freihart. Daraufhin sei das Architekturbüro ACT mit der entsprechenden Planung beauftragt worden, um die Zuschussanträge beim Land stellen zu können.
Bürgermeister: Als Gemeinde auf Sicht fahren
Unabhängig davon gelte es, die politische Gesamtentwicklung der nächsten Jahre zu betrachten und die weiteren Schritte danach zu bemessen. „Als Gemeinde fahren wir auf Sicht“, wiederholte Freihart seine Aussage in den Haushaltsberatungen zu Beginn des Jahres. „Wir wissen nicht, was noch alles auf uns zu kommt“, bereitete der Bürgermeister den Gemeinderat, aber auch die Bürgerinnen und Bürger auf alle möglichen Eventualitäten vor.
Beteiligen wird sich die Gemeinde Riesbürg anteilig am Ausbau eines Rad- und Gehwegs zwischen Utzmemmingen und der Landesgrenze nach Bayern in Richtung Holheim. Der Ostalbkreis, der die Planung übernommen hat, rechnet bei einer Bausumme von 510.500 Euro zuzüglich 20 Prozent Planungskosten mit 90 Prozent Zuschuss des Landes Baden-Württemberg. Die verbleibenden zehn Prozent in Höhe von 56.250 Euro teilen sich der Landkreis Ostalb und