Es ist eine offene Wunde. Wo sich in der Synagoge Hainsfarth früher der Thora-Schrein mit den Schriftrollen befunden hatte, ist das Mauerwerk an den Rändern herausgebrochen, in der Mitte stehen auf einer Tafel die Namen der deportierten und ermordeten Gemeindemitglieder. Diese Mauerstelle habe man bei der Restaurierung der Synagoge 1994 symbolisch offengelassen, als Mahnmal, erklärt Sigried Atzmon. Sie ist die Vorsitzende des Freundeskreises der Synagoge Hainsfarth. Die Schändung der Synagogen und die gewaltsamen Übergriffe auf Juden und deren Geschäfte im Ries wie in Deutschland jähren sich am 9. November: die Reichspogromnacht 1938 fand vor 85 Jahren statt. Was trug sich damals im Ries zu?
Ries