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Ries: Was steckt hinter dem Begriff Unesco Global Geopark?

Ries

Was steckt hinter dem Begriff Unesco Global Geopark?

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    Ein beliebtes Ausflugsziel im Geopark Ries: die Ofnethöhlen.
    Ein beliebtes Ausflugsziel im Geopark Ries: die Ofnethöhlen. Foto: Heidi Källner

    Im rot gefärbten Sonnenuntergang einen Blick vom knapp 90 Meter hohen Nördlinger Turm Daniel ins Ries zu werfen, gehört nicht nur für Rieserinnen und Rieser zu einem unvergesslichen Erlebnis. Auch die Unesco-Prüfer sind im Oktober in den Genuss gekommen, diese Aussicht zu genießen. Sie erlebten außerdem eine große Auswahl an markanten Punkten des Geoparks: die Ofnethöhlen, den Suevitsteinbruch bei der Alten Bürg und die aus dem Schwabenstein gebaute St. Georgskirche in Nördlingen. Auch in Mönchsdeggingen habe es ihnen gefallen, sagte Geopark-Geschäftsführerin Heike Burkhardt nach dem Besuch der Prüfer. Seit Mittwoch ist nun bekannt: Der Geopark Ries ist offiziell Unesco Global Geopark. Er ist inzwischen mehr als nur eine eindrucksvolle Naturregion, die auf Lehrpfaden, bei Führungen, in Infozentren oder an den Aussichtspunkten erkundet werden kann.

    177 Unesco Global Geoparks, doch nur ein Einschlagkrater

    Der Geopark Ries ist der einzige Einschlagkrater unter den inzwischen 177 Unesco Global Geoparks weltweit, darunter acht in Deutschland. Ein "wahrhaft einzigartiges Alleinstellungsmerkmal" für den Verein Geopark Ries. "Die Auszeichnung bedeutet eine immense Wertschätzung für das erdgeschichtliche, geologische und geowissenschaftliche Erbe der Region", teilt der Verein am Mittwoch mit. Doch weit mehr als das. Der Verein stellt Lehrmaterial für Klassen zur Verfügung, sodass die Kinder lernen, woher sie kommen. Im baden-württembergischen Teil des Rieses gibt es inzwischen sogar eine "Geopark Ries Schule": So nennen darf sich die Grundschule in Kirchheim am Ries, die Allemannenschule.

    Der Geopark hat sich außerdem der Rieser Küche verschrieben. Unter dem Begriff "Geopark kulinarisch" setzt der Verein ein Zeichen gegen die "Gleichmacherei und Austauschbarkeit". Regionale Produkte sollen gestärkt werden, viele Produzenten und Gastgeber im Ries haben inzwischen den Ehrenkodex und die erlassenen Richtlinien unterschrieben.

    Experten beeindruckt von Mitgliedern des Geoparks

    Im Oktober 2021 waren es die beiden Experten Prof. Dr. Martina Paskova und Dr. Panagiotis Paschos, denen eine wichtige Rolle zuteil wurde. Beide waren dem Verein zufolge beeindruckt von der großen Beteiligung der Mitglieder und Partner des Geoparks sowie deren klarem Bekenntnis zum Geopark. Es folgte eine Empfehlung der beiden Experten an den Internationalen Rat. Dieser legte dem Exekutivrat im Dezember 2021 seinerseits nahe, den Geopark Ries für vier Jahre als Unesco Global Geopark anzuerkennen.

    Beeindruckende Gesteinsformation auf dem Rollenberg.
    Beeindruckende Gesteinsformation auf dem Rollenberg. Foto: Geopark Ries

    Auf dem Titel ausruhen können sich alle Beteiligten jedoch nicht. Nach vier Jahren wird der Geopark erneut einer Qualitäts- und Fortschrittsprüfung unterzogen. Dieses Vorgehen unterscheidet sich deutlich von den anderen Unesco-Auszeichnungen, wie insbesondere dem Weltkulturerbe, welche auf Dauer vergeben werden. "Wir wollen, werden und müssen also kräftig an der Weiterentwicklung der Region und dem hohen Qualitätsstandard im Sinne der Richtlinien arbeiten, um Erfolge vorweisen zu können, wenn 2025 der erste Bericht verfasst wird und das nächste internationale Bereisungs-Duo zu uns kommt", zeigen sich Landrat Stefan Rößle und Heike Burkhardt entschlossen.

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