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Ries: Sieben Unfälle im vergangenen Jahr: Hier kracht es in Nördlingen häufiger

Ries

Sieben Unfälle im vergangenen Jahr: Hier kracht es in Nördlingen häufiger

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    Am Kreisverkehr an der Nürnberger Straße in Nördlingen ist es im vergangenen Jahr häufiger zu Unfällen gekommen.
    Am Kreisverkehr an der Nürnberger Straße in Nördlingen ist es im vergangenen Jahr häufiger zu Unfällen gekommen. Foto: Jan-luc Treumann

    Vier Menschen sind im Jahr 2020 auf den Rieser Straßen bei Verkehrsunfällen gestorben. Das hat sich im vergangenen Jahr glücklicherweise geändert: Null Verkehrstote verzeichnet die Polizeiinspektion Nördlingen für 2021. Aber in anderen Bereichen steigen die Zahlen, das geht aus der Verkehrsstatistik für das Ries hervor.

    Grundsätzlich ist die Zahl der Unfälle in der Region gestiegen. 1495 Unfälle hat die Nördlinger Polizei aufgenommen, knapp 50 mehr als noch ein Jahr davor. Doch für Nördlingens Polizeichef Walter Beck ist das kein Grund zur Sorge. Zwar stehe dieser leichte Anstieg dem Trend in Bayern und Schwaben entgegen, doch es handle sich vor allem um Bagatellunfälle. Die schweren Verkehrsunfälle seien zurückgegangen. Das führt Beck einerseits auf rechtliche Gründe wie die Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen oder sicherere Fahrzeuge zurück. Doch der Polizeichef betont auch die Rolle der Verkehrsüberwachung der Polizei.

    Verkehr im Ries: Mehr Unfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit

    Dass es 2021 keinen einzigen Todesfall gab, ist in den Jahren zuvor nicht vorgekommen. Auf die Schnelle verfügt der Polizeichef über die Statistik bis ins Jahr 2008, damals gab es sieben Todesfälle. "Ich sehe die zahlenmäßig rückläufige Entwicklung der im Straßenverkehr verletzten Personen positiv. Allerdings muss betont werden, dass jeder dieser Verkehrsunfälle mit sehr viel Leid für die Betroffenen verbunden ist. Insbesondere die tödlichen Verkehrsunfälle sind mit sehr viel Leid und Trauer verbunden, wie der jüngste Verkehrsunfall bei Munningen auch beweist", sagt der Polizeichef.

    Einen deutlichen Anstieg gibt es bei Unfällen wegen überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit. Waren es 2020 noch 56 Unfälle, verzeichnete die Polizei nun 73, dabei sind 34 Personen verletzt worden. Die Polizei wird darauf regieren und vermehrt Geschwindigkeitsmessungen durchführen. Doch nicht in jeden Fall fährt die Person automatisch zu schnell. Beck erklärt im Hinblick auf das zu schnelle Fahren in Kurven oder bei schlechten Straßenverhältnissen: "Auch wenn 100 Km/h zugelassen sind, können an bestimmten Stellen 80 Stundenkilometer bereits zu schnell sein."

    Ein Trend aus dem vergangenen Jahr setzte sich auch im vergangenen Jahr fort: Unfälle mit E-Bikes. 13 Unfälle hat die Polizei für diese Räder registriert, 2020 waren es noch neun. Auffällig: In allen Fällen haben sich die Radler verletzt, drei Mal sogar schwer. Es sei schwieriger, mit den höheren Geschwindigkeiten umzugehen, sagt der Polizeichef.

    Viele Wildunfälle im Zentralries

    Etwas kurios scheint der erste Blick auf Zahl der Wildunfälle, bei denen mit 435 der Höchststand aus dem Vorjahr (415) noch übertroffen wurde. Der Großteil davon hat sich aber im Zentralries und weniger bewaldeten Gebieten ereignet. Woran das genau liegt, ist für Beck schwer zu sagen, aber mit B25, B466 und den Staatsstraßen lägen die am meisten befahrenen Straßen nun einmal im zentralen Ries. "Hier ist es einfach so, dass man in diesen Bereichen eher nicht mit querenden Rehen oder Hasen rechnet, wie beispielsweise in einer Walddurchfahrt bei Hohenaltheim", schildert Beck.

    Kontrollen und das Überwachen im Verkehr führen dazu, dass die Polizei diverse Verstöße feststellt: Allein 450 Mal hätten Personen im Ries mit dem Handy telefoniert, 168 Personen hatten keinen Gurt angelegt, in 64 Fällen fuhren Personen unter Drogeneinfluss, 74 Mal beanstandete die Polizei Trunkenheitsfahrten. Vor allem das Handy würden viele Personen unterschätzen.

    Zwar seien Unfälle durch Ablenkungen am Handy schwer nachweisbar, doch die Beamten gehen von solchen Fällen aus. Es werde unterschätzt, welche bedeutenden Wegstrecken Fahrerinnen und Fahrer zurücklegen, wenn sie mal nur kurz auf ihre Nachrichten schauen.

    An diesen Orten im Ries kommt es besonders häufig zu Unfällen

    Polizeichef Beck blickt auch auf die sogenannten Unfallhäufungspunkte im Ries. Dies waren in den vergangenen beiden Jahren beispielsweise die beiden Kreuzungen an der B466 in Löpsingen. 2020 gab es dort insgesamt drei Verkehrsunfälle, in dieser Hinsicht hätten die im Herbst 2020 errichteten Sichtschutzwände gewirkt: Nur je ein Kleinunfall (Auffahrunfall) sei dort 2021 aufgetreten.

    An der B25 im Heuweg (vier Unfälle 2020) hat sich die Lage ebenfalls entschärft, dort gab es im vergangenen Jahr nur einen Unfall - dass es nicht mehr sind, hängt aber zwangsläufig mit der Baustelle zusammen: Seit Juli ist der Heuweg gesperrt.

    Schichtwechsel als mögliche Ursache am Kreisverkehr

    An der Kreuzung der St2221/Don10 bei Alerheim haben sich zwei Unfälle mit einer schwer- und einer leichtverletzten Person ereignet. Ebenfalls einen Leichtverletzten gab es an der B29 in Baldingen (drei Unfälle 2020). Laut dem Nördlinger Polizeichef zeigen das Tempolimit von 70 Stundenkilometern oder die Verbesserung der Sicht Wirkung.

    Doch ein neuer Schwerpunkt scheint sich in Nördlingen zu zeigen: Der Kreisverkehr in Nürnberger Straße/Fritz-Hopf-Straße. Sieben Unfälle gab es dort im vergangenen Jahr. Das Besondere: Fast alle Unfälle ereigneten sich in der Dämmerung. Dies hängt wohl vor allem mit den Industriebetrieben zusammen. "Es herrscht dort insbesondere zu den Schichtwechselzeiten ein sehr hohes Verkehrsaufkommen." Dazu komme, dass der Kreisverkehr über fünf Zufahrten verfüge: Die Aufmerksamkeit der Fahrerinnen und Fahrer sei hier besonders gefordert.

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