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Ries: Nordmanntanne von der regionalen Plantage oder lieber ein Kunststoffbaum?

Ries

Nordmanntanne von der regionalen Plantage oder lieber ein Kunststoffbaum?

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    Wenn es um Weihnachtsbäume geht, sind Nordmanntannen auch im Ries nach wie vor beliebt.
    Wenn es um Weihnachtsbäume geht, sind Nordmanntannen auch im Ries nach wie vor beliebt. Foto: Julian Stratenschulte/picture alliance/dpa (Symbolbild)

    Knapp 30 Millionen Weihnachtsbäume werden jedes Jahr in Deutschland gekauft. Nicht immer kommen sie von regionalen Plantagen. Die traditionelle Nordmanntanne muss es im 21. Jahrhundert nicht mehr zwingend sein. Das Angebot in der Region hat sich dem Trend zum alternativen Weihnachtsbaum angepasst.

    Immer mehr Menschen greifen auf die Kunststoff-Alternative zurück

    Im Hagebau-Markt in Nördlingen werden geschlagene Weihnachtsbäume verkauft. Aber auch die Variante aus grünem Plastik. Die riecht zwar nicht nach den weihnachtlichen ätherischen Ölen, aber dafür verliert der Baum auch keine Nadeln. Marktleiter Eberhard Philipp kann zwar keine genauen Zahlen nennen, aber ein Trend zur Kunststoff-Tanne sei durchaus zu erkennen. Der künstliche Weihnachtsbaum kommt in unterschiedlichen Höhen. "Das startet bei rund 60 Zentimetern und geht bis zu über zwei Meter", erklärt er.

    Zusätzlich gebe es die Auswahl "mit oder ohne Beleuchtung". Im Zweifelsfall müssten nur noch Lametta oder die Christbaumkugeln an den Baum gehängt werden. Für die Umwelt bedeute das erst einmal eine höhere Belastung durch die Produktion. Doch würde man den Baum für mehrere Jahre nutzen, dann gebe es keine zusätzliche Emission durch Transportwege, so das Umweltbundesamt. Allerdings müsse man beachten, dass ein Plastikbaum häufig nicht recyclebar sei und stattdessen auf Mülldeponien verbrannt werde.

    Weihnachtsbäume im Topf nicht immer umweltfreundlich

    Alternativ zum geschlagenen Baum kaufen auch im Ries immer mehr Menschen die Tanne im Topf. In Neresheim gibt es bei den Christbaumkulturen von Karl Stoll nicht nur die klassische Nordmanntanne. Der Betrieb bietet auch den getopften Weihnachtsbaum an. Besser gesagt bot ihn an, denn diese Sorte Weihnachtsbaum war bereits am Freitag ausverkauft. Mitarbeiterin Simone Janzen erklärt, dass unter anderem durch die Corona-Pandemie eine Lieferung ausgefallen sei.

    So umweltfreundlich, wie manche das vermarkten, sei der Baum im Topf meist ohnehin nicht. "Die Bäume werden ausgestochen und können nicht im Garten eingepflanzt werden", sagt Janzen. Im besten Fall halten sie sich bis Ostern. Laut dem World Wide Fund For Nature (WWF) sei nicht nur das schwierig: Die Umweltschutzorganisation hinterfragt auch, wie viele Tannen überhaupt in den Gärten der Menschen Platz haben.

    Christbaumkultur in Megesheim: Nordmanntannen nach wie vor beliebt

    Das Umweltbundesamt empfiehlt: Wenn es ein echter Baum ist, dann gleich aus dem Wald oder von einem regionalen Anbau. So entfalle zumindest der lange Transport. Johann Steppich verkauft seit 1996 Nordmanntannen und Blaufichten in Megesheim. Der Forstbetrieb Steppich führt eine eigene Christbaumkultur und vertreibt seine Bäume auch in Donauwörth und Augsburg. Steppich, der in Megesheim die Bäume unter freiem Himmel verkauft, sagt, es seien schon zahlreiche Kunden da gewesen. "Unser Verkauf ist stark vom Wetter abhängig." Nordmanntannen seien immer noch der beliebteste Baum, aber die Blaufichte habe wegen ihrem harzigen Nadelbaumgeruch auch ihre Liebhaber.

    Früher sei der Baum erst an Heiligabend oder kurz davor aufgestellt worden, mittlerweile würden aber immer mehr Menschen ihren Baum zwei bis drei Wochen zuvor aufstellen, "um ihn in der Adventszeit zu genießen". Trotzdem würden noch viele erwartete Käufe ausstehen. "Was ich so gelesen hab, soll es einen verkaufsstarken Samstag geben", sagt Steppich. Schließlich seien es dann nur noch sechs Tage bis Weihnachten.

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