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Das Ries kommt am Wochenende noch halbwegs glimpflich davon
![Die Straße an der Wennenmühle ist komplett überschwemmt. Die Straße an der Wennenmühle ist komplett überschwemmt.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
![Das Ries kommt am Wochenende noch halbwegs glimpflich davon Jan-Luc Treumann](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/incoming/crop53271306/7333055789-cv1_1-w40-owebp/Jan-Luc-Treumann?t=.jpg)
Es gibt vollgelaufene Keller und überflutete Straßen im Ries. Dennoch ist die Lage nicht so dramatisch wie im südlichen Landkreis.
Die Region scheint fast geteilt zu sein: Während es im südlichen Teil des Landkreises Evakuierungen gibt und man hofft, dass die Dämme halten, kämpft man zwar auch im Ries gegen das Wasser. Verhältnismäßig ist die Lage aber Stand Sonntagnachmittag deutlich ruhiger. Dennoch: Diverse Straßen sind im Ries überschwemmt, Keller müssen ausgepumpt werden. Unter anderem folgende Straßen waren nach Angaben der Polizei am Sonntag gesperrt:
- Kreisverkehr Bühl
- von Pfäfflingen nach Wechingen
- von Deiningen nach Grosselfingen
- von Alerheim nach Rudelstetten (Wennenmühle)
- von Wechingen nach Laub.
In Alerheim war am Samstag viel los, wie Bürgermeister Alexander Joas schilderte, rund 400 Personen seien im Einsatz gewesen seien, man habe auch Landwirte zu Hilfe geholt. Einige Keller seien vollgelaufen und Straßen überflutet gewesen, neben den Verbindungen Wörnitzstheim-Bühl und Alerheim-Rudelstetten warem auch noch einige kleinere Nebenstraßen betroffen. "Wir haben am Samstag ganz viele Probleme mit dem Abfluss vom Wasser gehabt, weil das Oberflächenwasser nicht mehr versickern konnte", so Joas. Teilweise habe man Gräben in Kieswege gezogen, um das Wasser umzuleiten. "Aber wir haben das im Griff."
Wie der Nördlinger Oberbürgermeister David Wittner in einem kurzen Telefongespräch am Sonntagmorgen mitteilte, habe man am Samstag eine Einsatzzentrale im Feuerwehrhaus eingerichtet. Die Wehren mussten allerdings nur zu kleineren Ereignissen ausrücken, unter anderem nach Grosselfingen, Dürrenzimmern oder Baldingen. Man habe die Pegelstände von Eger und Goldbach beobachtet, die Einsatzzentrale gegen Abend aber aufgelöst. Nördlingen sei bislang vergleichsweise glimpflich davongekommen, urteilte Wittner.
Im südlichen Ries war es relativ ruhig, schilderte der Amerdinger Bürgermeister und Kreisbrandmeister Xaver Berchtenbreiter. "Bei uns war fast nichts, wir sind sehr verschont geblieben." In Megesheim dagegen hätte am Samstag das Wasser unter der Brücke am Steinharter Weg nicht viel mehr steigen dürfen: "Da geht's sonst nicht mehr zurück", sagte Bürgermeister Karl Kolb. Es habe sich um wenige Zentimeter gehandelt. Glücklicherweise sei der Durchlass bei der Sanierung 2011 etwas vergrößert worden. Auch die Staatsstraße am Ortsausgang in Megesheim war überflutet.
Im Weiler Unterappenberg sei einiges überschwemmt gewesen, zwei Höfe und ein Wohnhaus waren deutlich betroffen. Der Kommandant der Megesheimer Wehr, Sebastian Lechner, schilderte, man sei dort drauf vorbereitet gewesen. Wichtig war, dass es am Nachmittag aufgehört habe zu regnen. Am Sonntag hatte sich die Lage wieder etwas entspannt. In Teilen des Rieses waren aber weiter Straßen und Felder überschwemmt.
Am Samstag kam es bei Hainsfarth zu zwei Verkehrsunfällen – die B466 war nach Polizeiangaben auf fünf Metern Länge mit Wasser bedeckt, zwei Autofahrer erkannten das zu spät und verloren die Kontrolle. Ein Auto kam im Acker zu stehen, ein anderes überschlug sich. Den Angaben nach wurde niemand verletzt.
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In Oettingen laufe seit Samstagnachmittag die Sandsackbefüllung auf Hochtouren, wie Feuerwehrkommandant Thomas Foltin im Gespräch schilderte. 270 Tonnen Sand waren am späten Sonntagnachmittag bereits abgefüllt worden, die nächsten Tonnen seien in Arbeit: "Wir haben keinen Stopp bekommen, wir haben das jetzt bis Montagfrüh um 8 Uhr durchstrukturiert und schauen, wie es weitergeht." Am Bauhof in Oettingen sind neben der Oettinger Wehr auch die aus Hainsfarth, Heuberg, Lehmingen und Munningen. Deiningen und weitere Feuerwehren hätten sich schon angekündigt. Unterstützt werde man auch von Firmen aus der Region, die Firma Gutmann Erdbau stelle Baggerfahrer und Sand, die Firma Bohner liefere die Säcke nach Donauwörth. 30 Tonnen Sand würden alle drei bis vier Stunden abgefüllt. Am Sonntag hätten sie schon die nächsten 16.000 leeren Säcke bekommen, so Foltin. (mit tiba)
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