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Landkreis Donau-Ries: Evangelische Dekanate müssen sich wegen Kirchenaustritten neu strukturieren

Landkreis Donau-Ries

Evangelische Dekanate müssen sich wegen Kirchenaustritten neu strukturieren

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    Die evangelische Kirche ist im Umbruch. Die Struktur ändert sich merklich auch für Gläubige im Landkreis.
    Die evangelische Kirche ist im Umbruch. Die Struktur ändert sich merklich auch für Gläubige im Landkreis. Foto: Jens Schulze, dpa (Symbolbild)

    Pfarrstellen in kleinen Gemeinden sind nur schwer zu besetzen. Die zunehmende Anzahl an Kirchenaustritten mit den verbundenen geringeren Einnahmen verschärft die Lage und führt auch zu einem Stellenabbau. Die Entwicklung in den Kirchen bringt längst Veränderungen im Landkreis Donau-Ries mit sich. Bei der Kooperationssynode der drei Dekanatsbezirke Nördlingen, Oettingen, Donauwörth am 6. Dezember soll darüber beraten und abgestimmt werden, wie die drei Bezirke neu gegliedert werden sollen.

    Die "Region Nord" umfasst dann beispielsweise den bisherigen Dekanatsbezirk Oettingen, die Kirchengemeinden Löpsingen und Pfäfflingen mit Dürrenzimmern sowie Ehringen-Wallerstein. Außerdem ist der Bereich Mitte rund um Deiningen vorgesehen, West für den Raum Nördlingen und Süd für den Raum Donauwörth, wie der dortige Dekan Frank Wagner informiert.

    Pfarrämter werden nicht neu besetzt

    Bei der jüngsten Dekanatssynode in der Oettinger St.-Jakob-Kirche berichtete Dekan Armin Diener über die Neuigkeiten, die Landesstellenplanung erklärte Pfarrer Markus Paulsteiner. Im Redaktions-Gespräch schildert Diener, dass sich die drei Dekanate im Landkreis Donau-Ries langfristig neu aufstellen werden, um nicht wiederholt nach kurzfristigen Personal-Lösungen suchen zu müssen: "Wir wollen nicht ständig nachjustieren, wir sind jetzt schon etwas schärfer in unserer Strukturreform." Die Planung umfasst den Zeitraum bis 2035.

    Im Dekanatsbezirk Oettingen sollen die bisherigen Pfarrämter Lehmingen-Steinhart und Dürrenzimmern-Munningen-Schwörsheim nicht neu besetzt werden. Die Kirchengemeinde Lehmingen soll ferner an das Pfarramt Auhausen-Dornstadt angegliedert werden, die Kirchengemeinde Steinhart an Oettingen. Munningen und Schwörsheim gehören dann zu Wechingen-Holzkirchen. Die Änderungen seien bislang vorbehaltlich, schildert Diener. Änderungen seien noch möglich. Er habe bereits einige Rückmeldungen und Wünsche erhalten. Auch Zustimmung für den Veränderungsprozess habe es gegeben. Diener sagt: "Wichtig ist uns, dass der ganze Prozess über die Gemeinden kommuniziert wird."

    Abschied von Pfarrer Ralph-Gunter Nebas und Pfarrer Reinhold Hertle

    Verabschiedet wurden in der Oettinger Synode die Pfarrer Reinhold Hertle (Dürrenzimmern, Munningen und Schwörsheim) und Ralph-Gunter Nebas, wie bereits berichtet. Seine Pfarrgemeinde Wechingen und Holzkirchen übernimmt Pfarrer Oliver Georg Hartmann. Er wird am kommenden Sonntag, 16. Oktober, in Wechingen in sein neues Amt eingeführt.

    Dass die Situation der Pfarrstellen im Landkreis schwierig ist, hat Dekan Gerhard Wolfermann bereits bei der Nördlinger Dekanatssynode vor gut einem Jahr beschrieben. Er sagte, dass die Landeskirche damit rechne, dass 2045 nur noch die Hälfte an Pfarrerinnen und Pfarrern zu Verfügung stehe. Drei Stellen müssten abgebaut werden, sagte er damals für das Dekanat Nördlingen. Im Fokus stand aber auch, wie Gemeindemitglieder dazugewonnen werden könnten. "Die Austrittszahlen steigen auch in unserer Region. Der Pfarrermangel macht es nicht leichter, dem entgegenzusteuern", so Wolfermann.

    Ein Jahr später ist die Lage nicht besser. Zum 1. November hört Pfarrer Martin Rehner in Forheim-Aufhausen auf. Er wird am 23. Oktober im Gemeindesaal in Forheim verabschiedet. "Aufgrund der bestehenden Vakanzen in Schmähingen und in Nähermemmingen wird es nicht leicht werden, eine gute Betreuung der Gemeinden sicherzustellen", schreibt Diener im aktuellen Gemeindebrief im Südries, das die Orte Aufhausen, Balgheim, Ederheim, Forheim, Hohenaltheim, Hürnheim mit Christgarten, Schmähingen und Unterringingen umfasst. In den Kirchengemeinden Aufhausen, Forheim, Unterringingen und Hohenaltheim übernimmt ab 1. November Pfarrer Friedrich Martin die Vertretung während der Vakanz.

    Der Donauwörther Dekan Frank Wagner teilt außerdem mit, dass die Pfarrstelle für Brachstadt und Oppertshofen inzwischen ausgeschrieben wurde, nachdem Pfarrerin Simone Rink die Pfarrgemeinde überraschend im August verlassen hat. In Kleinsorheim und Großsorheim gibt es eine Schwangerschaftsvertretung.

    Im Dekanat Donau-Ries soll auch die Leitung neu strukturiert werden

    Zu den Entwicklungen im Dekanat sagt Wagner, dass es große Bewegungen gebe. Viele Pfarrer würden in den Ruhestand gehen, es fehle an Nachwuchs. Immer weniger junge Menschen würden sich dafür entscheiden, Theologie zu studieren. In der Planung zu einem gemeinsamen Dekanat sei der zuständige Kooperationsausschuss auf einem guten Weg. Es sei ein spannender Prozess, denn auch die Leitung des möglichen Dekanats Donau-Ries soll neu strukturiert werden. Bei der Synode am 6. Dezember werde mit den Kirchenvorständen weiter diskutiert.

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