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Reimlingen: Fotovoltaik: Reimlingen will keinen Präzedenzfall schaffen

Reimlingen

Fotovoltaik: Reimlingen will keinen Präzedenzfall schaffen

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    Eine Fotovoltaik-Freiflächenanlage soll in Reimlingen an der B 25 entstehen.
    Eine Fotovoltaik-Freiflächenanlage soll in Reimlingen an der B 25 entstehen.

    Seit 2017 können nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) auf landwirtschaftlich benachteiligten Flächen Fotovoltaik-Freiflächenanlagen gebaut werden. Diese landwirtschaftlich benachteiligten Gebiete werden von der EU definiert – für den Bau einer solchen Anlage gibt es eine Förderung, wenn sie eine Nennleistung über 750 kWp bis maximal 20 MWp erreicht. Unter den benachteiligten Gebieten versteht man beispielsweise Berggebiete oder Bereiche, in denen die Landbewirtschaftung aufgrund von Standort- oder Produktionsbedingungen gefährdet ist.

    Fläche liegt nördlich der B 25

    In Reimlingen wurden in der vergangenen Gemeinderatssitzung zwei Bebauungspläne für Fotovoltaik-Freiflächenanlagen in privaten Bauvorhaben mit zwei Gegenstimmen genehmigt. Dabei handelt es sich jeweils um Ackerland der Gemarkung Reimlingen nördlich der B25 hinter dem Bahndamm am Steppachgraben und Grosselfinger Bach. „Das Ortsbild wird dadurch nicht beeinflusst, da der Bahndamm die Anlagen größtenteils verdecken wird“, so Bürgermeister Jürgen Leberle.

    Für größere Diskussionen sorgte eine Anfrage des Nürnberger Unternehmens Greenovative. Der Fotovoltaik-Anlagenbauer ist ein Komplettanbieter für schlüsselfertige Anlagen auf Freiflächen und Gewerbedächern. Der Betrieb pachtet freie Flächen von Grundstücksbesitzern und nutzt diese für Fotovoltaikanlagen und Solarparks. Dabei wolle Greenovative auch Bürgerbeteiligungen ermöglichen.

    Im Ries gibt es bereits viele Biogasanlagen

    Anneliese Strauß hatte dazu ein klares Statement: Im Ries habe man eine hohe Dichte an Biogasanlagen. Da müsse man sich fragen, ob man die Flächennutzung weiter in diese Richtung treiben wolle.

    Michael Künzler erhielt von seinen Nachrednern viel Zustimmung. Er gab zu bedenken, dass die lokale Wertschöpfung komplett wegfalle. „Wir würden einen Präzedenzfall in der Region schaffen. Heute pachtet die Firma das eine Grundstück, morgen das nächste“, so Künzler. Einstimmig wurde der Beschluss gefasst, dieses und weitere solcher Vorhaben von „fremden“ Firmen abzulehnen.

    Glasfaser: Alle 79 Haushalte in Reimlingen ansprechen

    In der vorherigen Sitzung des Gremiums Anfang des Monats wurde bereits die Förderung über die bayerische Gigabitrichtlinie angesprochen (die RN berichteten). In seiner jüngsten Konferenz beschloss der Rat, die Förderung weiterzuverfolgen und mit Jürgen Schuster von der Firma Corwese noch einmal den Plan durchzusprechen. Dabei wolle man auf alle Anwohner der insgesamt 79 förderfähigen Haushalte, bei denen ein Glasfaseranschluss nicht zwingend notwendig sein könnte, separat zugehen, um die Notwendigkeit abzuklären. Als Beispiel nannte Jürgen Leberle den Obst- und Gemüsehandel Hurler am Ortsrand.

    Die Voraussetzungen für die Erschließung der Glasfaseranschlüsse seien überwiegend optimal: Bei den Straßenbaumaßnahmen der vergangenen Jahre wurden bereits größtenteils Leerrohre verlegt. Die Bauphase würde sich etappenweise über rund drei Jahre erstrecken. Es sei selbstverständlich, dass auch bei den förderfähigen Hausanschlüssen nur die Verlegung der Kabel bis zum Grundstücksrand von der Gemeinde übernommen wird. So seien förderfähige und nicht-förderberechtigte Haushalte gleichgestellt.

    Diesen Anwohnern ist es im Nachhinein außerhalb der Förderung ebenso möglich, einen Glasfaseranschluss zu erhalten. Warum jedoch nur 79 Haushalte förderberechtigt seien, lasse sich nicht klären. Das sei die Vorgabe des Energieversorgers, so Leberle.

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