Wer kennt ihn nicht, Frankens beliebtesten Komödianten, einen der Stars aus „Fastnacht in Franken“, den Entertainer Volker Heißmann. Unter anderem als Mariechen stolpert er mit seiner kongenialen Partnerin Waltraud genauso tollpatschig wie gnadenlos karikierend durch die Welt. Dass er auch ganz anders kann, beweist das Fürther Multitalent bei seinen Solo-Kirchenkonzerten, in denen er einfühlsam und augenzwinkernd von persönlichen Erfahrungen und Begegnungen berichtet, von seinem eigenen Weg zum christlichen Glauben erzählt, nicht ohne freilich mit witzigen Anekdoten zu glänzen.
Heißmann präsentiert in der St. Jakob-Kirche einen heiter-besinnlichen Abend voller Erzählungen, Gesang und Glauben. Zusammen mit dem Pavel Sandorf Quartett widmet er sich bekannten und weltlichen Melodien, unter anderem wunderschönen Kirchenliedern wie „Von guten Mächten“ oder „Drei Könige wandern“, aber auch zeitlosen weltlichen Hits von Frank Sinatra, Nat King Cole oder Udo Jürgens. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Volker Heißmann auch als Sänger glänzen kann, nicht zuletzt dank seiner Spontanität und seiner ausgeprägten Baritonstimme mit Gänsehautgarantie. Nicht umsonst singt er regelmäßig Hauptrollen in Operetten oder Musicals, vorwiegend am Nürnberger Staatstheater.
Volker Heißmann erklärt den Titel des Konzerts
Unsere Redaktion hat mit dem Künstler vorab gesprochen und ihn gefragt, ob der Titel „Introitus Interruptus“ eine bewusste Anspielung oder Provokation sei. „Ja und Nein“, sagt Volker Heißmann, „das Programm ist entstanden, als der Kirchenvorstand meiner Heimatgemeinde mich gefragt hat, ob ich nicht helfen könnte, weil der Kircheneingang mangels „Rampe“ für eingeschränkte Personen nicht möglich war. Und da Introitus, wie die Lateiner wissen, sowohl den Einzug zum Beginn eines Gottesdienstes benennt als auch „Eingang“ generell. Und der war, wegen der fehlenden Rampe unterbrochen, also Interruptus.“
Trotzdem: Wie komme ein Komödiant dazu, Kirchenkonzerte zu geben? „Ich habe schon mit sechs Jahren in der Kirche gesungen und - Tatsache! - die Maria im Krippenchor verkörpert. Außerdem lebe ich nach den zehn Geboten, sie waren und sind immer Richtschnur für mich“, sagt Volker Heißmann weiter. Passt Glauben und Satire oder Kommödiantentum zusammen? „Sowohl für den Glauben als auch für Bühne gilt für mich absolute Ehrlichkeit. Wenn du nicht mit dem Herzen dabei bist, alles gibst und überzeugend auftrittst, wird dich niemand ernst nehmen. Außerdem möchte ich für mein Talent, das ich von Gott bekommen habe, danken und damit auch etwas zurückgeben.“
Und, fügt er noch hinzu, es tue ihm gut, bei diesen Konzerten ganz ohne Rolle oder Verkleidung „er selbst sein“ zu dürfen. „Dafür kehre ich mein Innerstes nach außen, bekomme aber auch sehr viel zurück.“ Was es bedeutet, wenn Volker Heißmann verspricht, dass sich leise Töne und lautes Lachen perfekt ergänzen, kann es am heutigen Samstag, 29. Juni, 19.30 Uhr, in der St. Jakob Kirche in Oettingen erleben. Karten: im Vorverkauf via Internet (www.comoedie.de) oder im Dekanat Oettingen, Pfarrgasse 3, Telefon 09082/2236.