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Oettingen: Christian Springer will in Oettingen zum Lachen und Nachdenken animieren

Oettingen

Christian Springer will in Oettingen zum Lachen und Nachdenken animieren

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    Der Kabarettist Christian Springer ist mit seinem Verein Orienthelfer seit 2012 auch in Syrien engagiert. Im Interview spricht er über seine sozialen Projekte.
    Der Kabarettist Christian Springer ist mit seinem Verein Orienthelfer seit 2012 auch in Syrien engagiert. Im Interview spricht er über seine sozialen Projekte. Foto: Springer

    Herr Springer, Ihr inzwischen zehntes Kabarett-Programm trägt den Titel „nicht egal!“. Worum geht es darin?
    CHRISTIAN SPRINGER: Ich möchte Dinge ansprechen, die nicht egal sind, die uns nicht egal sein können und dürfen. Dazu gehört natürlich die aktuelle politische Situation, aber auch die Frage, wie wir als Gesellschaft zusammen leben wollen. Zudem steckt auch viel Persönliches, Biografisches mit drin. 

    Neben dem Solo-Kabarett sind Sie zusammen mit Michael Altinger Gastgeber des erfolgreichen TV-Formats „schlachthof“ und haben seinerzeit Ottfried Fischer beerbt. Verbindet Sie drei so etwas wie eine Freundschaft?
    CHRISTIAN SPRINGER: Der Michi und ich haben ein unterschiedliches Naturell, das macht unser Duo spannend. Und wir sind auch enge Freunde geworden. Den „schlachthof“ haben wir vor zehn Jahren übernommen, kürzlich durften wir unsere 100. Sendung feiern. Unseren Freund Otti haben wir vor kurzem gemeinsam besucht. Er ist für mich noch immer ein ganz Großer - fast alles, was ich auf der Kleinkunstbühne weiß und kann, habe ich von ihm gelernt.

    Sie sind bekannterweise auch sozial in vielerlei Richtungen engagiert, zum Beispiel in der von Ihnen gegründeten Organisation „Orienthelfer e. V.“. Welchem Projekt widmen Sie sich denn zurzeit besonders?
    CHRISTIAN SPRINGER: Ich fliege morgen in den Libanon, wo ich mich für 150 jugendliche Gefangene einsetze, die unter unwürdigen Bedingungen ihre Strafen verbüßen müssen. Seit mehr als zwei Jahren kämpfe ich mit den dortigen Behörden, dass diese – unabhängig von ihren Vergehen – mit dem Allernötigsten versorgt werden und auch Schulunterricht erhalten.

    Ist das bei den politischen Verhältnissen im Libanon nicht ein Kampf gegen Windmühlen?
    CHRISTIAN SPRINGER: Manchmal schon. Aber wenn es um die gute Sache geht, habe ich einen langen Atem und kann sehr hartnäckig sein. Das weiß übrigens auch der Herr Söder (lacht). 

    Christian Springer gastiert mit seinem neuen Programm "Nicht egal!" auf dem Festplatz in Oettingen.
    Christian Springer gastiert mit seinem neuen Programm "Nicht egal!" auf dem Festplatz in Oettingen. Foto: Sina-Marie Schweikle

    Was nicht ganz so publik ist: neben den Live-Auftritten und dem Fernsehen sind Sie auch als kritischer Buchautor tätig.
    CHRISTIAN SPRINGER: Das stimmt, mit „Ich und der Russe“ habe ich gerade mein zwölftes Buch veröffentlicht. Die Skrupellosigkeit des Kriegsverbrechers Putin kenne ich seit dessen Gräueltaten in Syrien, wo ich die russischen Bombardements hautnah miterleben musste. Vor diesem Hintergrund müssen viele unserer Politiker sehr demütig sein, die Putin jahrelang hofiert haben.

    Sie sind also, wie man so schön sagt, in Ihrem Wirken sehr breit aufgestellt. Was steht denn in nächster Zeit auf der Agenda?
    CHRISTIAN SPRINGER: In wenigen Tagen wird die von mir konzipierte und gestaltete Anti-Kriegs-Ausstellung „Eine bombige Aussicht“ eröffnet. Damit sollen Wege zum Friedenserhalt aufgezeigt werden. Dieses Arrangement wird als Wanderausstellung in ganz Bayern unterwegs sein. 

    Sie haben im Laufe Ihrer vielen Bühnenjahre vom Sigi-Sommer-Taler bis zum Bayerischen Kabarettpreis eine Vielzahl von Ehrungen erhalten. Gibt es eine Auszeichnung, die Ihnen besonders viel bedeutet?
    CHRISTIAN SPRINGER: Die gibt es in der Tat, es ist mit der Rupert-Mayer-Medaille in Gold allerdings eine eher weniger bekannte. Sie ist nach einem großen Seelsorger benannt, der mit seinem Wirken den Nazis Widerstand leistete und der in meiner Familie ein hohes Ansehen genoss. 

    Haben Sie eine Verbindung zu Oettingen oder zum Landkreis Donau-Ries?
    CHRISTIAN SPRINGER: Ich bin ein „Münchner Kindl“. Für mich ist alles außerhalb der Stadtgrenzen sehr weit weg. Dennoch bin ich zu Auftritten immer gerne da gewesen, wie etwa vor mehreren Jahren bei der „Kraterkultur“ in Megesheim.

    Worauf dürfen sich die Zuschauer in Oettingen freuen?
    CHRISTIAN SPRINGER: Die Interaktion mit dem Publikum und dessen Reaktionen bereiten mir bei allen meinen Auftritten großes Vergnügen. In diesem Sinne versuche ich, den Besuchern einen unterhaltsamen Abend zum Lachen und Nachdenken zu bereiten.

    Zur Person

    Das „Kabarett im Festzelt“ in Oettingen findet am Dienstag, 1. August, ab 20 Uhr, im Festzelt am Schießwasen Oettingen statt. An folgenden Vorverkaufsstellen sind die Veranstaltungstickets erhältlich: Rieser Nachrichten Nördlingen, Tourist-Information Wemding, Museum Fluvius Wassertrüdingen, Buchhandlung Wilhelm Oettingen und in der Tourist-Information in Oettingen.

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