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Nördlingen: Wie Nördlingen das Ende des Adventszaubers erlebt

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Wie Nördlingen das Ende des Adventszaubers erlebt

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    Der Adventszauber dauerte nur einen halben Advent: Am Mittwoch verschwinden die Buden wieder aus der Innenstadt.
    Der Adventszauber dauerte nur einen halben Advent: Am Mittwoch verschwinden die Buden wieder aus der Innenstadt. Foto: Christof Paulus

    Monatelang stand der Weihnachtsmarkt auf der Kippe. Als er abgesagt wurde, präsentierte die Stadt ein Alternativprogramm. Keine Würstl, kein Glühwein in der Innenstadt, Maskenpflicht auf dem gesamten Marktgelände. Die Veranstaltung bekam den Namen Adventszauber und begann eine Woche später. Kurzum: Besucher und Marktleute mussten ohnehin diverse Abstriche machen. Und seit heute ist klar: Nicht einmal der Adventszauber geht wie geplant zu Ende.

    Für Heinrich Pfaff heißt das: Sein Laden schließt ab Mittwoch wieder. Und trotzdem sagt er: Die Entscheidung war unausweichlich. Direkt vor St. Georg verkauft er Honig und Kerzen. Lange habe er überlegt, ob er überhaupt einen Stand auf dem Markt eröffne und sich schließlich dafür entschieden, um seine treuen Kunden nicht zu enttäuschen, wie er sagt. Der Abbruch sei die Richtige gewesen, findet er. „Es war schön und ich bin zufrieden“, sagt der Imker aus Ederheim.

    Heinrich Pfaff aus Ederheim kommt seit vielen Jahren auf den Nördlinger Weihnachtsmarkt. Trotz Abbruch ist er zufrieden mit dem Adventszauber.
    Heinrich Pfaff aus Ederheim kommt seit vielen Jahren auf den Nördlinger Weihnachtsmarkt. Trotz Abbruch ist er zufrieden mit dem Adventszauber. Foto: Christof Paulus

    Ohne Glühweinstände wird der Adventszauber zum schwierigen Geschäft

    Zufrieden mit dem Geschäft auf dem Adventszauber zeigen sich jedoch nur die wenigsten Händler. Auf dem Markt sei viel weniger los gewesen als in den vergangenen Jahren, sagt Uwe Kohler, der Bezirksvorsitzende des Landesverbandes der Marktkaufleute. „Wir brauchen die Glühweinstände, und die Glühweinstände brauchen uns“, erklärt er das Zusammenspiel auf dem Markt in normalen Jahren. Er merke, dass viele Menschen sich an die Ausgangsbeschränkungen halten, Besucher aus den Nachbarlandkreisen habe es nur wenige gegeben.

    Köhler steht selbst mit einem Stand auf dem Markt und verkauft Haushaltswaren. Das Marktgeschäft ist sein Haupterwerb, an staatlichen Hilfen habe ihn bisher wenig erreicht. „Wir leben vom Ersparten“, sagt er, sein Blick ins nächste Jahr ist wenig optimistisch. Fast alle Veranstaltungen 2020 wurden abgesagt, auf denen er hätte verkaufen können, und auch im nächsten Jahr sehe es bisher nicht besser aus.

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    Dennoch: Der Abbruch sei richtig, das Infektionsgeschehen lasse keine andere Entscheidung zu. Und auch wenn er auf dem Adventszauber wenig verdient habe: „Es war ein gutes Zeichen, dass der Markt stattgefunden hat“, sagt Köhler. „Damit alle sehen, wir sind noch da.“

    Für die ausgefallenen Tage werde die Stadt den Beschickern anteilig die Standgebühr erlassen, sagt Stadtsprecherin Christina Atalay. Auch sie ist trotz des jähen Endes froh darüber, dass es den Adventszauber gab. „Es wäre schade um die Stimmung gewesen, wenn nichts stattgefunden hätte“, sagt sie. Spielraum habe die Stadt bei der Entscheidung, den Adventszauber abzubrechen, nicht gehabt, nachdem die Bundesregierung die Maßnahmen zum Infektionsschutz am Sonntag verschärft hatte. Offen ist noch, ob die Wurstbuden am Deininger Tor und der Judengasse bestehen bleiben. Sie sind offiziell nicht Bestandteil des Adventszaubers und unterliegen den Regeln der Gastronomie, die Speisen zum Mitnehmen anbieten darf.

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