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Nördlingen: Wie Christen Weihnachten außerhalb der Kirche feiern können

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Wie Christen Weihnachten außerhalb der Kirche feiern können

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    Kerzenlicht erhellt die Kirchen in diesen Tagen.
    Kerzenlicht erhellt die Kirchen in diesen Tagen. Foto: Julian Leitenstorfer (Symbolbild)

    Normalerweise ist der Heilige Abend für die Kirchen das Fest der Feste, selten sind die Gotteshäuser so gut besucht wie an diesem Tag. Doch in diesem Jahr wird alles anders sein. Keine ge- oder gar überfüllten Kirchenschiffe, keine festlichen Gesänge, keine Krippenspiele und wohl auch keine Kindergottesdienste vor der Bescherung, wie man es in vielen Familien seit Jahrzehnten gewohnt ist.

    Von den Kirchen ist daher jede Menge Kreativität und Engagement gefordert, um trotz aller Widrigkeiten möglichst vielen Gläubigen die Gelegenheit zu geben, „ihrer“ Christmette beiwohnen zu können. Eine im besten Sinne herausragende Möglichkeit hat man in Bopfingen gefunden. „Vom Himmel hoch“, sprich: vom Umgang der Stadtkirche finden mitten in der Stadt zwei ökumenische Open-Air-Christmetten statt. Um 15 Uhr speziell für Familien und um 17 Uhr die „normale“ Messe. „Mit der entsprechenden Technik, die oben im Turm installiert wird, kann man die halbe Stadt beschallen“, sagt Pfarrerin Carolin Braun, die für das gesamte Konzept mit verantwortlich zeichnet.

    In Bopfingen soll die Mette live übertragen werden

    Unten in der Stadt kann man mit dem gebotenen Abstand mitfeiern, und dann wohl auch mitsingen. Die Musiker werden im Chorraum in der Kirche platziert und dann über den Turm live übertragen. „Wir wollten kein Ticketsystem und keine nur viertelvolle Kirche. Da bei uns Kirchturm und Balkon von überall her gut zu sehen sind, gehen wir eben den Weg nach oben. Und da wir auch die katholische Kirche einbezogen haben, freuen wir uns auf viele Besucher, fröhliche Gesichter und glückliche Kinderaugen.“ Denn für den Kindergottesdienst hat sich die Kirchengemeinschaft eine Bildergeschichte ausgedacht, die, wenn alles klappt, weithin sichtbar sein wird.

    Ähnlich kreative Wege der Gottesdienstgestaltung geht man in Baldingen und Holheim, berichtet Pfarrerin Centa-Victoria Burger: in Baldingen feiert man um 17 Uhr unter dem großen Weihnachtsbaum im Freien auf dem Dorfplatz vor der Kirche: dort werden abstandsgerecht Bänke aufgestellt und, Stand heute, darf auch ein kleines Bläserensemble spielen. Schon vorher findet um 15 Uhr ein Kindergottesdienst (mit Krippenspiel in Papierform) in der Reithalle in Holheim statt und um 18.30 Uhr die reguläre Christmette.

    Open-Air-Christmette in Schmähingen geplant

    Wie man hört, wird auch der Dorfplatz in Schmähingen für die dortige Open-Air-Christmette gesperrt. In St. Georg in Nördlingen bleibt man an Heiligabend im Haus, bietet allerdings von 15 bis 18 Uhr und von 21 bis 23 Uhr stündlich einen Gottesdienst für maximal 200 Besucher pro Termin an. Für jeden Gottesdienst gibt es Karten, die den Einlass regeln. Gleiches gilt in etwa für die Katholische Pfarreiengemeinschaft Nördlingen mit Deiningen, Löpsingen und St. Salvator und St. Josef. Auch hier braucht man Platzkarten für den geplanten Besuch.

    Jede Gemeinde handhabt die Krise auf ihre Art und Weise, die Katholiken müssen sich beispielsweise in Oettingen für die Christmette nicht anmelden, während es in Laub explizit notwendig ist. Dort wird man, sollte die Kirche pandemiekonform „ausgebucht“ sein, die Christmette ins Pfarrheim per Video übertragen.

    Alle Gläubigen werden in diesem Jahr wohl nicht wie gewohnt feiern können. Es ist deshalb dringend angeraten, sich rechtzeitig bei der Pfarrei der Wahl sowohl nach den Terminen als auch den genauen Regeln zu erkundigen, empfehlen die Glaubensgemeinschaften. Damit der Heilige Abend trotz allem so verlaufen kann, wie man es sich wünscht.

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