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Nördlingen: Witwe Uschi Müller bringt Kompromiss für Gerd-Müller-Statue nach Nördlingen

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Witwe Uschi Müller bringt Kompromiss für Gerd-Müller-Statue nach Nördlingen

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    Uschi Müller (links) bei ihrem Rundgang mit Stadtvertretern durch Nördlingen.
    Uschi Müller (links) bei ihrem Rundgang mit Stadtvertretern durch Nördlingen. Foto: Josef Heckl

    In Nördlingen ist viel über den Standort der Gerd-Müller-Statue diskutiert worden, die theoretisch zu seinem ersten Todestag am 15. August aufgestellt werden soll. Am Freitag will die Bürgerinitiative ihre Unterschriften für den Standort an der Stadtbibliothek, der ehemaligen Volksschule Mitte, Oberbürgermeister David Wittner übergeben. Sie will inzwischen mehr als 2000 Unterschriften gegen den Standort vor dem Berger Tor gesammelt haben. In der Zwischenzeit ist jedoch viel Schwung in die Debatte gekommen. Gerd Müllers Witwe, Uschi Müller, besuchte am zurückliegenden Wochenende erstmals nach vielen Jahren wieder die Stadt Nördlingen und hat einen neuen Standort ins Spiel gebracht, ganz im Sinne der Familie. Es zeichnet sich ab, dass dieser Standort für viele der bestmögliche Kompromiss werden könnte.

    Kompromiss in der Debatte um die Gerd-Müller-Statue?

    Angesichts der Diskussionen um den Standort der Bronzestatue im Gedenken an Gerd Müller wurden in den vergangenen Wochen zahlreiche Gespräche geführt und der Rat vieler Experten eingeholt, gibt die Stadt Nördlingen nach dem Treffen mit Gerd Müllers Familie bekannt. Der neue Vorschlag sei auf die Initiative von Uschi Müller zurückzuführen. „Wir haben uns in Anbetracht der öffentlichen Diskussionen um dieses Denkmal nochmals sehr lange mit der Standortfrage auseinandergesetzt, unter anderem auch den Rat des Stadtheimatpflegers und der Familie des Verstorbenen eingeholt“, sagt Susanne Vierkorn vom Verschönerungsverein Nördlingen, unter dessen Federführung die Statue geplant wird.

    An der Kreuzung Stänglesbrunnen, Herrengasse, Berger Straße soll die Bronzestatue errichtet werden. Das ist zumindest der Wunsch der Witwe, Uschi Müller.
    An der Kreuzung Stänglesbrunnen, Herrengasse, Berger Straße soll die Bronzestatue errichtet werden. Das ist zumindest der Wunsch der Witwe, Uschi Müller. Foto: Verena Mörzl

    Der neue Standort soll am "Eingang zum Gerd-Müller-Viertel“ liegen, an der Einmündung der Herrengasse in die Bergerstraße, kurz nach der Stelle, an der auch die Straße hin zu den Häusern verläuft, in denen Gerd Müller aufgewachsen ist. Für den nun vorgeschlagenen Platz würde vieles sprechen, so Vierkorn. Er liege innerhalb der Stadtmauern. Die Skulptur würde später in Richtung der beiden Häuser stehen, in denen die Familie Müller gelebt hat. Und: Das Denkmal würde von Weitem ins Auge stechen. „Dieser Ort bietet sich an, dem wohl bekanntesten Sohn Nördlingens ein ehrendes Denkmal zu setzen. Mir gefällt allerdings am besten, dass wir an dieser Stelle einen Standort gefunden haben, der personenbezogen ist und zugleich dem Wunsch der Familie entspricht", sagt Susanne Vierkorn.

    Familie und Stadtheimatpfleger segnen den neuen Standort ab

    Dass der nun neu vorgeschlagene Standort gut geeignet ist, sei auch von Stadtheimatpfleger Dr. Wilfried Sponsel so bestätigt worden. So habe der Platz klaren biografischen Bezug zu Gerd Müller und sei noch mit keiner Skulptur und keiner Geschichte besetzt – im Gegenteil zum von der Bürgerinitiative vorgeschlagenen Platz im alten Schulhof, der auch seitens der Witwe, Uschi Müller, als unpassend empfunden worden sein soll, so die Stadt. Der Platz wäre nicht immer zugänglich und auch die Lage, ohne erkennbaren Bezug zu ihrem Mann, soll sie nicht überzeugt haben.

    Nach vielen Jahren kehrte Uschi Müller am Wochenende wieder zurück nach Nördlingen. Oberbürgermeister David Wittner sagte im Gespräch mit der Redaktion nach ihrem Besuch, dass sie die Stadt größtenteils aus den 60er- und 70er-Jahren in Erinnerung hatte und sehr erstaunt gewesen war, wie schön sie sich entwickelt habe. Als sie sich die Plätze für die Bronzestatue angesehen habe, sei sie nicht nur klar gegen den Standort vor der Stadtbibliothek, sondern auch klar gegen den vom Stadtrat beschlossenen Platz vor dem Berger Tor gewesen. Für OB Wittner ist der neue Vorschlag ein "idealer Kompromiss" und die eindeutige Positionierung der Familie „nicht nur moralisch ganz entscheidend“.

    Videokonferenz mit Nördlinger Stadträten und Stadträtinnen

    Am Dienstagabend wurde deshalb kurzfristig eine Videokonferenz mit einem Großteil des Stadtrats einberufen. Die Verwaltung schlug vor, aufgrund der neuen Erkenntnisse der Empfehlung der Familie Müller zu folgen. Die anwesenden Stadträte seien sich einig gewesen, dass der Standort vor dem "Gerd-Müller-Viertel" einen guten Kompromiss darstelle, der alle herangetragenen Wünsche berücksichtige, insbesondere auch den der Bürgerinitiative nach einem Standort innerhalb der Altstadt. Vorgesehen ist, in der Stadtratssitzung am 23. Juni einen entsprechenden Beschluss zu fassen.

    Sollte der Kompromiss-Vorschlag durchgesetzt werden können, will die Stadt laut Wittner die Chance auch nutzen, um den Platz grundsätzlich neu zu gestalten. Der Verkehrsfluss an jener Stelle sei alles andere als optimal.

    Die Unterschriften für das Bürgerbegehren sollen am Freitag, 9 Uhr, an Oberbürgermeister David Wittner übergeben werden. Eine Einladung des Bürgermeisters, an der Vorstellung des Kompromiss-Vorschlags in dieser Woche teilzunehmen, soll die Initiative ausgeschlagen haben.

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