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Nördlingen: Tourismus: Jetzt kommen die Schweizer ins Ries

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Tourismus: Jetzt kommen die Schweizer ins Ries

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    Im vergangenen Jahr haben die Schweizer die Liste der Übernachtungen ausländischer Gäste in Nördlingen angeführt.
    Im vergangenen Jahr haben die Schweizer die Liste der Übernachtungen ausländischer Gäste in Nördlingen angeführt. Foto: Jan-Luc Treumann

    Die Liebe der Briten zum Kontinent ist so wankelmütig wie die eines Teenagers – man denke nur an den Brexit. Umso erstaunter war man in Nördlingen zuletzt, als die Untertanen von König Charles zuhauf ins Ries strömten. Sage und schreibe 3315 Übernachtungen von Britinnen und Briten zählte man noch 2022, was Platz eins unter den Touristen aus dem Ausland bedeutete. Doch im vergangenen Jahr war es vorbei mit der britischen Vorliebe für Stadt, Stadtmauer und Daniel.

    Nur noch von 735 Übernachtungen von Gästen von der Insel konnte Daniel Wizinger zuletzt im Stadtrat berichten. Er ist in der Stadtverwaltung zuständig für Tourismus und Veranstaltungen. Eine Begründung hatte Wizinger dafür nicht, genauso wenig wie er sich die britische Begeisterung im Jahr 2022 erklären konnte. Den Spitzenplatz unter den ausländischen Touristen nahmen im vergangenen Jahr die Schweizerinnen und Schweizer mit 4562 Übernachtungen ein, gefolgt von den Spanierinnen und Spaniern und Besucherinnen und Besuchern aus der Tschechischen Republik. Die allermeisten Gäste Nördlingens aber kamen auch 2023 aus Deutschland, 87.358 Übernachtungen weist die Statistik da auf. Womit das vergangene Jahr zwar ein gutes gewesen sei, so Wizinger, man aber das Rekordjahr 2019 immer noch nicht herankomme.

    Viele Gäste kommen zum Weihnachtsmarkt nach Nördlingen

    Der Tourismus-Chef begründete das auch damit, dass bei den Menschen das Geld nicht mehr so locker sitze. Neben einem Jahresurlaub sei ein weiterer Städtetrip nicht mehr so einfach drin. Die meisten Besucher kommen im späten Frühjahr und im Sommer nach Nördlingen, im April sind die Übernachtungszahlen auch 2023 wieder deutlich angestiegen. Im November gingen sie dann wieder zurück, um im Dezember wieder hochzuschnellen: "Der Weihnachtsmarkt hat einen wahnsinnig großen Effekt im Dezember", betonte Wizinger. Allerdings sei es nicht mehr so einfach, Standbetreiber für die Nördlinger Attraktion zu finden - zumindest solche, die weder Essen noch Getränke anbieten: "Wir sind das ganze Jahr über damit beschäftigt, Beschicker zu finden."

    Die Tourist-Information vermittelt auch Stadtführungen. Wizinger berichtete, dass mehr als 28.000 Gäste an einem solchen Rundgang durch Nördlingen teilgenommen hatten. Die Zahl der gebuchten Führungen sei deutlich nach oben gegangen. Unter anderem habe es einen Sonderzug des Bayerischen Eisenbahnmuseums von München nach Nördlingen - in die Geburtsstadt von Gerd Müller - gegeben, allein für die Reisenden seien 17

    Mess'-Umzug 2023 - Eröffnung durch OB David Wittner Mess'-Umzug 2023 - Eröffnung durch OB David Wittner

Fotos: Dieter Mack
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    73 Bilder
    Der Samstag steht in Nördlingen ganz im Zeichen des Mess'-Auftakts. Erste Impressionen zwischen rasanten Fahrgeschäften, Traditionellem und ein paar Bären.

    Wizinger ging auch auf die verschiedenen Veranstaltungen im Jahresverlauf ein - das Stabenfest, die Mess', der Cittaslow-Genussgarten. PWG-Fraktionsvorsitzender Alexander Deffner wollte wissen, ob es die Veranstaltung im Schneidtschen Garten heuer wieder gebe. Wizinger verneinte das: "Das ist für dieses Jahr nicht geplant. Es soll etwas Besonderes bleiben." Oberbürgermeister David Wittner verwies auf das Jubiläum der Knabenkapelle, das mit einem Sternmarsch groß gefeiert werde. Zudem sei eine Veranstaltung im September geplant, im Rahmen derer man 24 Stunden lang Kultur erleben könne: "Es wird auch heuer viele Möglichkeiten geben, in Nördlingen zu feiern."

    Allein 11.000 Übernachtungen am Wohnmobil-Stellplatz in Nördlingen

    Wizinger sprach auch den Wohnmobil-Stellplatz unweit der Kaiserwiese an, für ihn wurden rund 11.000 Übernachtungen gezählt: "Das ist ein ganz ganz wichtiger Standort für uns." Der Fraktionsvorsitzende der Stadtteilliste, Thomas Mitting, wollte daraufhin wissen, ob die Kapazitäten ausreichen würden. An schönen Wochenenden sei er zu klein, entgegnete Wizinger. Er glaube auch, dass die Zahlen noch gesteigert werden könnten. Helmut Beyschlag (PWG) sprach den Radtourismus an. Von Nördlingen aus könne man doch verschiedene Touren machen. Diese Sparte werde vor allem von den Kooperationspartnern vermarktet, antwortete Wizinger, man biete Radtouristen unter anderem an, dass sie ihre Gepäck in der Tourist-Info deponieren könnten. Andrea Eireiner (Grüne/Frauenliste) verwies auf die Alte Bürg und fragte, welche Ideen es denn da gebe? Viele, sagte OB Wittner, doch es müsse auch jemanden geben, der die verwirkliche und bezahle. 

    Der Rathauschef betonte zum Schluss: "Die Stadt profitiert nicht unerheblich von ihren Besuchern." Daran müsse bei man bei der immer wieder auch emotional geführten Verkehrsdebatte denken. Man dürfe die Touristen nicht außer Acht lassen, selbst, wenn die in Nördlingen nicht wählten.

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