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Nördlingen: Suevit, Holz und Sichtbeton: So soll der Saunabereich im neuen Hallenbad aussehen

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Suevit, Holz und Sichtbeton: So soll der Saunabereich im neuen Hallenbad aussehen

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    Weitere Details des geplanten Hallenbads im Rieser Sportpark wurden in der Bundesstube im Nördlinger Rathaus vorgestellt. Zu sehen ist der Sauna-Trakt und die große Sauna im Garten.
    Weitere Details des geplanten Hallenbads im Rieser Sportpark wurden in der Bundesstube im Nördlinger Rathaus vorgestellt. Zu sehen ist der Sauna-Trakt und die große Sauna im Garten. Foto: Verena Mörzl

    Stimmt der Nördlinger Stadtrat dem Nachtragshaushalt zu, soll Oberbürgermeister David Wittner zufolge schon bald der Spatenstich für das neue Nördlinger Hallenbad im Rieser Sportpark erfolgen. Um die Planungen erlebbar zu machen, haben die Architekten am Dienstagabend in der Bundesstube des Rathauses weitere Visualisierungen vorgestellt. Sie schwärmten regelrecht. Architekt Rainer Löhle sprach von einem Traum, weil die Stadt solch ein Grundstück in der Natur anbieten könne. "Besser kann man es sich nicht vorstellen." Man würde jedes Wetter erleben. Die vorgeführten Bilder mit Nebel über dem Weiher belegten diese Vision recht anschaulich. Es wurden deutlich mehr Details gezeigt, als bislang bekannt waren.

    Bereits der Weg zum Eingang sei eindrucksvoll, schilderte der Architekt. Der Besucherblick führt durch das Foyer, über die Wasserbecken hinaus in den Sportpark bis zum Weiher. Zur linken Seite entstehen die Umkleiden und rechts das Saunagebäude. Wie bereits berichtet, sind die einzelnen Bereiche in drei Baukörper unterteilt, die sich laut Architekt mit der Umgebung "verzahnen" sollen.

    Die Badelandschaft ist das Herz des neuen Nördlinger Hallenbads

    Als "Herz des Gebäudes" bezeichnete Löhle die Badelandschaft. Eine Glaswand trenne das Sportbecken vom Freizeit- und Kinderbecken. Die schirme nicht nur die Geräusche von den Kindern ab, sondern ermögliche auch verschiedene Temperaturen. Im Schwimmbereich könne die Temperatur abgesenkt werden, im Freizeitbecken jedoch würden sich die Leute wärmeres Wasser und eine höhere Raumtemperatur wünschen. Der Experte geht davon aus, dass sich die Leute, die sich unterhalten wollen, somit auch nicht im Sportbereich aufhalten würden.

    Interessant war schließlich die detaillierte Vorstellung des Saunabereichs. Andreas Zimmerer ging näher auf die Materialien ein. Das Architekturbüro habe auf natürliche Substanzen geachtet. Außerdem werden nur wenige unterschiedliche Materialien eingesetzt, um in allen Bereichen zu zeigen, dass sie zusammengehören würden. Wände seien beispielsweise aus Sichtbeton, Decken mit einigen Ausnahmen aus Holz und der Boden besteht aus Naturfliesen.

    Bistro wird als Kubus gebaut und erreicht alle drei Bereiche

    Zimmerer erklärte auch, wie das Bistro als räumliches Element funktioniere: Es liege zentral im Foyer und bediene als Kubus sowohl den Schwimmer-, als auch den Freizeit- und Saunabereich.

    Sowohl im Sport- als auch im Freizeitbad sind Vertiefungen zum Ausruhen geplant, die Wärmebänke sollen mit Mosaikfliesen gestaltet werden. Für das Kinderbecken ist eine kleine Rutsche vorgesehen, ein Wasserpilz und eine Wasserfontäne. Neben dem Becken soll die Bahnenrutsche gebaut werden. Durch die bodentiefe Verglasung geht der Blick bis zum Weiher im Rieser Sportpark.

    "Wohlfühlen wie Zuhause", meinte OB David Wittner zu den Visualisierungen, zu sehen ist der Kommunikationsbereich in der Saunalandschaft.
    "Wohlfühlen wie Zuhause", meinte OB David Wittner zu den Visualisierungen, zu sehen ist der Kommunikationsbereich in der Saunalandschaft. Foto: Verena Mörzl

    Heike Gerigk, ebenfalls vom Architekturbüro Löhle und Neubauer, stellte in einem visuellen Rundgang die Saunalandschaft näher vor. In einem zentralen Kommunikationsbereich soll es verschiedene Sitzmöglichkeiten geben, beispielsweise soll man am Kamin oder an der Bar sitzen können. Auf einer Visualisierung sind auch Loungemöbel zu sehen. Die bodentiefen Fenster ermöglichen es fast überall, nach draußen zu blicken. Dennoch soll der Saunabereich abgeschirmt sein.

    Die kleinste Sauna wird von den Architekten "Parkblicksauna" genannt. Es handelt sich eher um einen "meditativen Raum" mit einer Schale mit ätherischem Öl. Die Temperatur soll gerade einmal 65 Grad betragen, es gibt wenig Licht und die Sauna selbst wird mit dunklem Holz verkleidet. Von dort wird der Saunagarten zu sehen sein.

    Auch in den Duschen soll es eher dunkel sein, Gäste sollen sich mit einem Kneippschlauch, einer Regen- oder Eimerdusche abkühlen können. In das Tauchbecken gelangt man über eine Treppe. Von innen habe man nur den Blick in den Himmel, erklärte Gerigk. Abkühlung verschaffen soll darüber hinaus ein Eisbrunnen aus blauen Mosaikfliesen, die von unten angeleuchtet werden.

    In der Seeblicksauna läuft der Aufguss automatisch ab

    Die nächstgrößere Sauna ist die Seeblicksauna aus hellem Pappelholz. Sie wird auf 85 Grad beheizt und erhält einen Ofen mit automatischem Aufguss.

    Wer Ruhe sucht, kann die in drei verschiedenen Bereichen finden. Die Architekten haben je einen "Ruheraum Leise" und "Ruheraum Laut" vorgesehen. In letzterem soll die Wand mit Suevit verkleidet werden. Außerdem gibt es eine Wärmebank, auf die man sich für Warm-Kalt-Fußbäder setzen kann.

    Die Gartensauna wird die größte Sauna, von dort ist der Steingarten zu sehen. Personal soll für den Aufguss zuständig sein. Auf den oberen Plätzen ist über ein Glaselement auch der Weiher im Sportpark zu sehen. Im Garten gibt es dann ebenfalls Duschen, Privatsphäre soll durch die Bepflanzung geschaffen werden.

    Auf RN-Nachfrage teilen die Architekten mit, dass die Maximalbelegung in der Sauna 100 Gäste beträgt, 240 Menschen können ins Hallenbad.

    Bad schaffe einen echten Mehrwert für den Standort Nördlingen

    Zur finanziellen Lage sagte Oberbürgermeister David Wittner, dass nie der Zeitpunkt kommen werde, dass "alle Ampeln auf Grün stehen werden". Er verstehe, dass es für den Stadtrat eine schwierige Entscheidung sei. Allerdings schaffe das Bad einen echten Mehrwert für den Standort Nördlingen und ermögliche, dass mehr Kinder Schwimmen lernen könnten.

    Der Leiter der Nördlinger Bäder, Martin Gruber, sagte außerdem, dass im bestehenden Hallenbad aus dem Jahr 1967 jederzeit ein technischer Defekt auftreten könne, der es unmöglich mache, das Bad weiterzunutzen.

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