Noch gibt es nur einen Schwimmer im Nördlinger Hallenbad. Den im Eingangsbereich, ein Piktogramm, das in die Betonwand eingearbeitet wurde. Doch mittlerweile kann man sich wunderbar vorstellen, wie die Badegäste in naher Zukunft die wenigen Stufen in das Schwimmerbecken hinuntergehen, wie sie im warmen Wasser mit Ausblick auf den Sportpark ihre Bahnen ziehen, wie die Kinder vor der Glasfassade im Wasser spielen. Am Donnerstagabend wurde Richtfest auf Nördlingens größter Baustelle gefeiert. Nass wurde bei schönstem Sommerwetter nur einer: Oberbürgermeister David Wittner.
Der Rathauschef hatte zuvor die Gäste begrüßt, darunter die vielen Handwerker, die an dem neuen Hallenbad arbeiten, aber auch sichtlich stolze Stadträte. Denn ohne Frage, schon jetzt zeichnet sich ab, wie schön dieser neue Schwimm- und Erholungsort einmal sein wird. Am besten ist das von einer Empore zu erkennen, die über dem Eingangsbereich eingebaut wurde. Zunächst sieht man das Schwimmerbecken, 25 Meter lang, fünf Bahnen breit. Danach kommt das Bewegungsbecken, das über einen Hubboden verfügen wird, in dem Kinder schwimmen lernen oder Erwachsene Aquafitness machen können. Danach folgt der Kleinkinderbereich mit Rutsche.
Dass die neue Saunalandschaft eine Erholungsoase wird, lässt sich schon jetzt erkennen. Zudem wurden für das Richtfest Illustrationen aufgehängt, die den künftigen Zustand zeigen sollen. Einen Aufenthaltsbereich mit Kaminfeuer wird es geben, einen Eisbrunnen, ein Tauchbecken, Erlebnisduschen und eben verschiedene Saunen. Eine befindet sich im Außenbereich und verfügt über beachtliche Ausmaße. Stadtbaumeister Jürgen Eichelmann erklärt bei einem kleinen Rundgang, dass die Bademeister dort auch einen Aufguss machen werden - in einer anderen Sauna im Inneren gibt es den automatisiert. In dem großen Saunagarten können die Besucherinnen und Besucher frische Luft schnappen. 100 Spinde wurden bestellt, so Eichelmann. Der Stadtrat hatte im Mai bereits festgelegt, dass die Sauna-Tageskarte für Erwachsene 25 Euro kosten wird.
OB Wittner erklärt die Attraktionen des Nördlinger Hallenbades
Oberbürgermeister Wittner nannte das Richtfest einen "bedeutenden Meilenstein" für das "größte und teuerste Projekt der Stadt in der jüngeren Geschichte". Wie berichtet, soll es rund 30 Millionen Euro kosten. Bislang habe es glücklicherweise auf der Baustelle keine großen Unfälle gegeben: "Wir hoffen, dass es so weitergeht." Der Rathauschef ging auf die verschiedenen Attraktionen des Bades ein. Drei Schulklassen könnten dort in Zukunft parallel unterrichtet werden. Der Blick von der Empore lohne sich, so der OB: "Es ist toll, dieses Raumgefühl zu sehen." Wittner betonte, dass das Bad barrierefrei sei, ein wichtiger Schritt in Richtung Inklusion.
Ausdrücklich lobte der Oberbürgermeister Stadtbaumeister Eichelmann und dankte ihm: "Du hast das Hallenbad zu deiner Herzensangelegenheit gemacht." Viel mehr als "Dienst nach Vorschrift" leiste Eichelmann bei diesem Bau. Der Stadtbaumeister wiederum freute sich und dankte seinerseits den vielen beteiligten Firmen, darunter der Graule Gebäudetechnik aus Nördlingen, die an dem Projekt mitarbeiten. In der kommenden Woche beginne man bereits damit, die Heizung, die Wassertechnik und die Lüftung einzubauen.
Bevor Kilian und Konstantin Hillebrand vom gleichnamigen Holzbau-Unternehmen aus Gersthofen vom Dach den Richtspruch aufsagten, gab es noch eine "Dusche" für den Oberbürgermeister. Mit zwei Eimern voller Wasser wurde der "Bauherr" von den Handwerkern begossen. Wittner hatte schon etwas Derartiges geahnt und nahm es mit Humor: "Das hätten wir im November aber nicht machen brauchen." Eröffnet werden soll das Hallenbad im Herbst 2025.