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Nördlingen: So hoch ist die Waldbrandgefahr im Ries

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So hoch ist die Waldbrandgefahr im Ries

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    Die Grundlage für Waldbrände ist die Streuschicht zwischen den Bäumen, die aus herabgefallenen Blättern und Ästen besteht: je trockener, desto höher das Brandrisiko.
    Die Grundlage für Waldbrände ist die Streuschicht zwischen den Bäumen, die aus herabgefallenen Blättern und Ästen besteht: je trockener, desto höher das Brandrisiko. Foto: Guido Kirchner, dpa (Symbolbild)

    Ob weggeworfene Zigarettenkippe, zurückgelassenes Lagerfeuer oder schwelende Grillstelle: Für Marco Kurz, Stadtbrandinspektor in Nördlingen, ist "der Faktor Mensch das größte Problem." Um in sommerlichen Wäldern eine Katastrophe in Gang zu setzen, reichten schon kleine Unachtsamkeiten aus. Den letzten Waldbrand im Landkreis Donau-Ries habe es 2018 gegeben, berichtet er, doch der Brand zwischen Ederheim und Christgarten sei glimpflich abgelaufen. Gerade in diesem Sommer ist aber wieder Vorsicht geboten.

    Vor erhöhter Waldbrandgefahr im Ries warnt der Deutsche Wetterdienst für die kommenden Tage und bescheinigt der Region Stufe drei von fünf auf dem Waldbrandgefahrenindex. Das sei zwar typisch für den Juli, sagt Kurz, allerdings nur im Vergleich zu den Vorjahren, in denen immer früher höhere Warnstufen erreicht worden seien. Bereits im Juni flogen speziell ausgebildete Piloten über Wälder in ganz Schwaben, um nach Brandherden zu suchen.

    Nicht jede weggeworfene Scherbe wird zum Brennglas

    Bäume seien dabei für die Brandentstehung "nebensächlich", erklärt Sven Schmidt, Förster im Nördlinger Stiftungswald. Immer entzündlich sei hingegen die Streu auf dem Boden, die aus Blättern und toten Ästen bestehe. Deren Trockenheit sei ein ständiges Problem. Zu brennen beginne es, beschreibt Kurz, sobald die drei Faktoren des "Branddreiecks" das "richtige Mischverhältnis" hätten: brennbares Material, Entzündungstemperatur und Sauerstoff. 

    Zur schleichenden Entzündung reiche schon ein Auto aus, das mit erhitztem Auspuff durch hohes, ausgedörrtes Gras fahre, sagt Schmidt. Auch Glas könne Licht so fokussieren, dass punktuell hohe Hitze entstehe. Als Brennglas eigne sich aber längst nicht jede weggeworfene Flasche, fügt Kurz hinzu, dafür brauche es "sehr viele Zufälle". Hauptgefahr sei der "schlechte Umgang mit sämtlichen Feuerquellen" durch den Menschen, sind sich beide einig. Vom Wind weitergetragen, entfache ein "Glutnest" beim Kontakt mit der trockenen Streu zwar nicht sofort ein Feuer, schildert Schmidt. Umso rasanter stünde der Wald aber in Flammen, je jünger seine Bäume seien und je mehr Nadelholz und verdorrte "Blatt-Streu-Auflage" er umfasse.

    Regen verringert die Gefahr nicht

    Etwas Regen mildere keineswegs die Waldbrandgefahr: Weniger als zehn Liter Niederschlag pro Quadratmeter reichten nicht aus, um das Kronendach zu durchbrechen und die Streuschicht zu durchnässen, betont Förster Schmidt. Ein Grill- oder Lagerfeuer nach einem kurzen Schauer stelle daher ein unverändert hohes Risiko dar und sei im Wald überdies verboten. Wer seinen Müll im Wald zurücklasse, könne sich ebenso schuldig an einem Brand machen, ergänzt Kurz - waldbewohnende Tiere gefährde das sogar mehrfach. 

    Bislang hat das Forstamt kein Betretungsverbot für die Rieser Wälder ausgesprochen. Wer aber einen Brand entdeckt hat, dem rät Marco Kurz, sofort 112 anzurufen und die Position möglichst genau zu beschreiben. Dann vor Ort zur Einweisung zu bleiben, sei für die Feuerwehr am wichtigsten.

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