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Nördlingen: RN-Podiumsdiskussion Verkehr: „Viele Perspektiven, alle kamen zu Wort“

Braucht Nördlingen eine Verkehrswende? Darum ging es bei der RN-Podiumsdiskussion am Mittwochabend im Stadtsaal Klösterle.
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RN-Podiumsdiskussion Verkehr: „Viele Perspektiven, alle kamen zu Wort“

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    Braucht Nördlingen eine Verkehrswende? Darum ging es bei der RN-Podiumsdiskussion am Mittwochabend im Stadtsaal Klösterle. Wir wollten nach der Veranstaltung von den Besuchern wissen, welche Ideen sie für bedenkenswert halten.

    Cornelia Weik lehnt es ab, dass der Verkehr aus der Altstadt verbannt wird.
    Cornelia Weik lehnt es ab, dass der Verkehr aus der Altstadt verbannt wird. Foto: Matthias Link

    Cornelia Weik sagte, dass die Diskussion hochinteressant gewesen sei. Besonders gefallen habe ihr, dass es viele verschiedene Perspektiven auf das Thema Verkehr gab sowie neue Ideen, die man umsetzen könne. Sie hofft, dass der Stadtrat die ein oder andere Idee aufgreife und dass etwas in Bewegung komme. Die Idee, die Schaltung der Ampel in der Herlinstraße zu verändern, an der Kreuzung mit der Oskar-Meyer-Straße, gefällt ihr. „Mit so einer Kleinigkeit kann man schon viel bewegen“, sagte sie. Den

    Hartmut Barichs lobte die Offenheit der Diskussion.
    Hartmut Barichs lobte die Offenheit der Diskussion. Foto: Matthias Link

    Hartmut Barichs, Rentner, gefiel, dass die Rieser Nachrichten die Initiative zu der wichtigen Diskussion ergriffen haben. Er lobte die Offenheit der Diskussion und dass ernsthaft angesprochen wurde, die Innenstadt verkehrsarmer zu gestalten. Einleuchtend fand er den Vergleich mit Großstädten, wo die Menschen offensichtlich auch längere Wege zu Fuß laufen können. „Bei uns wird nur diskutiert: ‚Ich muss bis vors Geschäft fahren‘. Das kann ich nicht nachvollziehen“, sagte er. Da müsse ein Umdenken stattfinden, die Autos könne man auch vor der Stadtmauer stehen lassen. Barichs selbst befördert für die Lebenshilfe Menschen mit Behinderung und er muss öfter kurz in der Innenstadt halten, um Rollstühle auszuladen. Manche Autofahrer, stellte er fest, seien ungeduldig und hätten dafür wenig Verständnis. Sie wollten nur schnell die Parkplätze in Anspruch nehmen, auf denen er zum Ausladen stehe. 

    Friedrich Rehlen würde sich über mehr Fahrrad-Abstellplätze freuen.
    Friedrich Rehlen würde sich über mehr Fahrrad-Abstellplätze freuen. Foto: Matthias Link

    Dass unterschiedliche Meinungen zur Sprache kamen, schätzte auch Friedrich Rehlen. Der Ansicht von mehreren Diskutanten, dass der momentane Ist-Zustand beim Verkehr nicht schlecht sei, kann auch er sich anschließen. Kleine Verbesserungen seien immer möglich, sagte er, aber: „Wir brauchen keinen Riesen-Aufwand machen und viel Geld ausgeben für ein neues Konzept.“ Er selbst lebe seit 54 Jahren in der Altstadt und habe schon viel erlebt, auch Ampeln vor den Stadttoren, was beispielsweise nicht besser gewesen sei. Tempo 10 in der Altstadt, wovon auch Oberbürgermeister Wittner sprach, könnte Rehlen sich vorstellen. Gut fände er auch ein paar zusätzliche und sichere Stellen zum Abstellen von Fahrrädern in der Altstadt. Die Passanten in der Fußgängerzone dürften dabei aber nicht behindert werden. Ihm zufolge könnte man ein paar Autoparkplätze hinter dem Rathaus, die derzeit für städtische Mitarbeiter reserviert sind, in Fahrradstellplätze umwandeln. Den Trend, dass mehr Leute aufs Rad umsteigen, müsse man fördern. Die Idee, Parkgebühren einzuführen, die beim Einkauf rückerstattet werden, fand er super.

    Emma Meilbeck-Hertle sprach sich für mehr Kontrollen aus.
    Emma Meilbeck-Hertle sprach sich für mehr Kontrollen aus. Foto: Matthias Link

    Emma Meilbeck-Hertle, Seniorin aus Pfäfflingen, war selbst 18 Jahre lang Stadträtin. Ihr gefiel, dass die Diskussion ruhig verlief und jeder zu Wort kam. Ihrer Meinung nach sollte die Verkehrsführung „so bleiben, wie es ist“. Die momentanen Parkplätze reichen ihrer Meinung nach aus. Parkscheinautomaten lehnt sie ab, denn die Autofahrer müssten etwas einkaufen, um die Gebühr zurückzuerhalten. Wichtiger fände sie es, dass die Parkscheiben besser kontrolliert werden. „Dann wäre schon der halbe Verkehr raus.“ Das größte Problem sind ihr zufolge die, die ihre Parkscheiben einfach vordrehen und damit Parkplätze blockieren – „das sind die Schlimmsten“. Wenn sie selbst in die Innenstadt müsse, fahre sie zum Deininger Tor rein, suche an den Kornschrannen nach einem Parkplatz, und wenn dort nichts frei sei, stelle sie das Auto in etwa 80 Prozent der Fälle in die Steingass-Parkgarage, wo sie einen Euro bezahle. 

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