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Nördlingen: Preisgünstiges Wohnen: Was die Stadt auf dem ehemaligen BayWa-Areal baut

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Preisgünstiges Wohnen: Was die Stadt auf dem ehemaligen BayWa-Areal baut

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    Dieses Mehrfamilienhaus wird im Auftrag der Stadt auf dem ehemaligen BayWa-Gelände errichtet. 17 preisgünstige Wohnungen werden dort entstehen.
    Dieses Mehrfamilienhaus wird im Auftrag der Stadt auf dem ehemaligen BayWa-Gelände errichtet. 17 preisgünstige Wohnungen werden dort entstehen. Foto: Martina Bachmann

    Vor fast genau einem Jahr ist in Nördlingen der Spatenstich für ein besonderes Projekt gefeiert worden: Auf dem ehemaligen BayWa-Gelände entstehen drei Mehrfamilienhäuser. Darin sollen in Zukunft Menschen wohnen können, die über ein kleineres Einkommen verfügen. Preisgünstige Wohnungen sind in

    Denn an diesem Tag wurde das Richtfest der drei Mehrfamilienhäuser gefeiert. Sie sind hinter dem Edeka-Supermarkt zu finden, genauer gesagt gegenüber einem Wohnbauprojekt des Unternehmens Arlt. Drei große Gebäude wurden errichtet, in jedem sind 17 Wohnungen untergebracht. Ganz links befindet sich Haus C, das direkt der Stadt gehört. Die beiden Blocks in der Mitte und rechter Hand wiederum besitzt die städtische Wohnungsgesellschaft, eine Tochter der Stadt Nördlingen. In Haus A ganz rechts werden zum Ende des dritten Quartals 2022 die ersten Mieter einziehen können, sagte Oberbürgermeister David Wittner beim Richtfest.

    Beim Richtfest für die drei Mehrfamilienhäuser sprach auch Oberbürgermeister David Wittner.
    Beim Richtfest für die drei Mehrfamilienhäuser sprach auch Oberbürgermeister David Wittner. Foto: Martina Bachmann

    Derzeit wird dort die Holzfassade angebracht, sie besteht aus grau gestrichenem Fichtenholz, erklärte Johannes Hauke von der Bauabteilung der Stadtverwaltung. Streichen müsse man sie erst in zehn Jahren wieder. In einem dunkleren Grauton heben sich die Rahmen der Kunststofffenster ab. Beheizt werden die drei Mehrfamilienhäuser mit einem Erdgas-Blockheizkraftwerk. Und so mancher Teilnehmer der Baustellen-Führung sagte am Freitag unumwunden: In der heutigen Situation würde man sich wohl für eine andere Heizung entscheiden.

    Ehemaliges BayWa-Areal in Nördlingen: Ein Spielplatz zwischen den drei Mehrfamilienhäusern

    Zwischen den drei Gebäuden stehen derzeit unter anderem ein großer Baukran und verschiedene Materialien. In Zukunft sollen dort Kinder auf einem Spielplatz toben. Zum Beispiel die, für die in einer großzügigen Erdgeschoss-Wohnung in Haus C, ganz links an der Bahnlinie, Platz ist: Bis zu drei Kinderzimmer kann man in der 120-Quadratmeter-Wohnung nutzen. Gerade kinderreiche Familien tun sich bei der Wohnungssuche schwer, sagte Hauke.

    Diese Wohnung verfügt über eine große Wohnküche. Viel Licht fällt in jedes Appartement dank der großen, bodentiefen Fenster. Zur Bahnlinie hin habe man Schallschutzfenster eingebaut, sagte Hauke. Besonders sei auch das Lüftungssystem, erklärte Stadtbaumeister Jürgen Eichelmann: Üblicherweise werde das in die Hauswand eingebaut, die Lüftungsrohre seien dann von außen sichtbar. In den Mehrfamilienhäusern habe man die Lüftung aber in die Fensterlaibung integriert – womit sie auch deutlich leiser sei. In den Wohnungen werde preisgünstiges Parkett verlegt. Während das Treppenhaus mit Sichtbeton gestaltet ist, wird in den Wohnungen gespachtelt und gestrichen.

    Die Auf- und Abfahrt zur Tiefgarage der drei Mehrfamilienhäuser: Die in der Decke eingebauten eiförmigen Elemente entstanden im 3-D-Drucker der Eigner Bauunternehmung GmbH.
    Die Auf- und Abfahrt zur Tiefgarage der drei Mehrfamilienhäuser: Die in der Decke eingebauten eiförmigen Elemente entstanden im 3-D-Drucker der Eigner Bauunternehmung GmbH. Foto: Martina Bachmann

    Alle drei Mehrfamilienhäuser verbindet eine Tiefgarage. Die ist nur 2,10 Meter hoch, so wurden Kosten gespart. 34 Autos können in der Tiefgarage geparkt werden. Wer ihre Auffahrt hochgeht, der sieht an der Decke eiförmige Betonelemente. Die wurden auf dem 3D-Betondrucker der Eigner Bauunternehmung GmbH in Nördlingen ausgedruckt – und faszinierten die Teilnehmer der Begehung. Hauke erklärte: Mit diesen eiförmigen Körpern lasse sich Beton sparen, stabil seien sie zudem. Fahrräder können die zukünftigen Mieter in speziellen Kellerräumen abstellen. Ein Mehrfamilienhaus verfügt im Erdgeschoss über einen Gemeinschaftsraum, der zum Beispiel von Bewohnern kleinerer Wohnungen für Geburtstagsfeiern genutzt werden kann. Und in einem anderen gibt es einen Raum für einen Hausmeister.

    Beim Richtfest sagte OB Wittner, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen sei eine "Daueraufgabe". Er verwies auf die Menschen aus der Ukraine, die vor dem Krieg in ihrer Heimat flüchten mussten und ebenfalls bezahlbare Wohnungen brauchten. Die Spuren eines Krieges finde man auch nach Jahrzehnten des Friedens: Auf dem Baugelände habe der Kampfmittel-Räumdienst rund 460 Stück Flakmunition gefunden.

    40 unterschiedliche Gewerke seien auf dem Bau beschäftigt. Allen Handwerkern wünschte Wittner weiter ein gutes Gelingen. Die wurden an diesem Tag zu einem Mittagessen eingeladen – allerdings erst, nachdem Zimmerer Joachim Nörr vom Unternehmen Pletschacher aus Dasing den Richtspruch verkündet hatte. Ein kleiner Auszug: "Nicht nur bezahlbar, auch ökologisch und optisch sehr schön. Was Ihr hier realisiert – das lässt sich durchaus sehn!"

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