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Nördlingen: Nördlinger Hallenbad soll bis 2023 im Rieser Sportpark gebaut werden

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Nördlinger Hallenbad soll bis 2023 im Rieser Sportpark gebaut werden

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    Das Hallenbad soll künftig zwischen Parkplatz und Tennishalle, zwischen See und Tennishalle oder im Bereich des Bikeparks liegen, so der vorläufige Vorschlag des Rathauses. Im Juli sollen konkrete Entscheidungen getroffen werden.
    Das Hallenbad soll künftig zwischen Parkplatz und Tennishalle, zwischen See und Tennishalle oder im Bereich des Bikeparks liegen, so der vorläufige Vorschlag des Rathauses. Im Juli sollen konkrete Entscheidungen getroffen werden. Foto: Anton Färber

    Vor zwei Jahren begann die konkrete Planung des Hallenbads in Nördlingen. Seitdem war eine Sanierung und Erweiterung des bestehenden Bades vorgesehen. Nun soll doch ein Neubau im Rieser Sportpark entstehen. Darüber sprach der Stadtrat in der Sitzung am Donnerstagabend.

    Denn der Vorentwurf des Büros Fritz Planung, wie ihn die Planerin am Donnerstagabend vorstellte, ergab Gesamtkosten von 28,8 Millionen Euro. Der Projektsteuerer stellte Kostenschätzungen von fünf Vergleichsvarianten vor, die auf dieser Grundlage erstellt worden waren.

    Die ursprüngliche Idee der Sanierung und Erweiterung sah sechs Bahnen, ein Lehrschwimmbecken, eine Sauna, einen Kinderspielbereich und die bestehende Turnhalle vor. Insgesamt müsste die Stadt von den 28,8 Millionen Euro der Kalkulation zufolge 24,3 Millionen Euro tragen. Mit nur vier Bahnen reduzierten sich die Kosten um jeweils rund fünf Millionen Euro.

    Eine Sanierung des Nördlinger Hallenbads wäre unwirtschaftlich

    Der Projektsteuerer erklärte weiter, dass ein Neubau mit ähnlichen Eckdaten inklusive eines Abbruchs des alten Gebäudes und einer neuen Turnhalle 32,8 Millionen Euro kosten würde. Der Unterschied zur Sanierung sei zu klein, deshalb sei diese nicht wirtschaftlich.

    Eine reine Sanierung des bestehenden Hallenbades würde 8,8 und die Stadt 4,8 Millionen Euro kosten. Für das Bad in Modulbauweise des Herstellers Simplyswimming sei die Berechnung schwierig, hieß es. Man gehe von einem Betrag von 23,9 Millionen Euro aus. Die Bundesförderung verliere man aus förderrechtlichen Gründen, weshalb die Stadt dann 22,1 Millionen Euro zahlen müsste.

    Ein kompakter Neubau soll im Sportpark entstehen

    Die Verwaltung favorisiert nun einen kompakten Neubau: Gegenüber dem ursprünglichen Plan sinkt die Wasserfläche von 566 auf 531 Quadratmeter, die Geschossfläche halbiert sich, allerdings bietet diese Variante ebenfalls sechs Bahnen und eine Sauna – aber keine Turnhalle. Diese Möglichkeit kostet der Schätzung zufolge 18 Millionen Euro, wobei 13,3 Millionen Euro auf die Stadt entfallen würden.

    Jürgen Eichelmann, zuständig für den Bereich Hochbau bei der Stadt Nördlingen, erklärte, dass auch die Planungssicherheit für einen Neubau spreche. Zudem könne das bestehende Bad geöffnet bleiben, bis das neue fertig sei. Am Sportpark seien Parkplätze vorhanden, der Neubau könne beliebig erweitert werden, es gebe weniger Probleme durch Lärmschutz und der Sportpark werde aufgewertet.

    Die Turnhalle im Bestandsgebäude solle weiter genutzt, das Dach mit Fördermitteln saniert werden. Das Hallenbad im Erdgeschoss soll rückgebaut und einer neuen Nutzung zugeführt werden. Die Verwaltung will nun mit dem Stadtrat ein Raumprogramm festlegen, einen Architektenwettbewerb für den Neubau durchführen und die Aufträge vergeben. Der Plan sieht einen Baubeginn im ersten Quartal 2022 vor. Man könne erwiesenermaßen bis Ende 2023 fertig sein.

    Bis 2023 soll der Neubau des Hallenbads fertig sein

    Thomas Mittring (Stadtteilliste) sagte, man müsse sich entgegen der angedachten Sanierung den Zahlen beugen und einen Neubau vorziehen. Er appellierte an die Kreisräte, sich für eine Beteiligung des Landkreises an den Betriebskosten einzusetzen.

    Helmut Beyschlag (PWG) betonte, die Darlegung des Stadtbauamtes zeigte, dass die Verwaltung die Planungen schnell vorangetrieben habe. Dass Nördlingen das Bad bis Ende 2023 fertigbauen müsse, sei sehr anspruchsvoll. Die Grundsatzfrage sei, ob man bereit sei, die hohen Kosten zu tragen. „Ich glaube, Nördlingen braucht ein Bad.“

    Steffen Höhn (CSU) meinte, es sei ein gutes Signal, dass der Fördergeber einem Neubau zugestimmt habe. Angesichts der unsicheren finanziellen Lage der Stadt müsse man es unbedingt vermeiden, sich auf ein zu umfangreiches Bad festzulegen. „Wir brauchen ein Stufenkonzept, sodass wir das Bad unseren finanziellen Möglichkeiten modular erweitern könnten, aber auch eine Minimalvariante möglich wäre.“

    Gabriele Fograscher (SPD) sagte, Nördlingen brauche ein Hallenbad und alles spreche für einen Neubau. Die Verwaltung habe schnell gearbeitet. Dieses Tempo sei weiterhin nötig. „Deshalb müssen wir jetzt entscheiden.“

    Wolfgang Goschenhofer (Grüne/Frauenliste) betonte, es sei möglich und notwendig, das Hallenbad zu bauen und eine Lösung für die Grundschule Mitte zu finanzieren. Die hohen Kosten einer Sauna von knapp vier Millionen Euro seien allerdings vor dem Hintergrund der Corona-Krise diskussionswürdig.

    Oberbürgermeister David Wittner sagte, ein neues Hallenbad sei der größte Wunsch vieler Nördlinger. Trotz der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten sei er entschlossen, es umzusetzen. Er freue sich, dass das Gremium ebenfalls aufgeschlossen sei. Der Zeitplan sei anspruchsvoll, aber machbar.

    Das Geld für den Neubau Des Nördlinger Hallenbads ist eingeplant

    Den Nachtragshaushalt, der Sparmaßnahmen enthält, beschloss die 30-köpfige Vollsitzung gegen die acht Stimmen der CSU-Fraktion. Er sieht die 18 Millionen Euro bis 2023 vor – das notwendige Geld für den kompakten Neubau.

    Bei diesen geplanten Kosten werde es aber nicht bleiben, wie Kämmerer Bernhard Kugler vorrechnete: Mit der geplanten Variante inklusive Sauna erhöhe sich das Hallenbad-Defizit von derzeit 290000 Euro auf knapp 1,2 Millionen Euro – pro Jahr.

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