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Nördlingen: Nördlinger bei RTL: "Man spielt als Fernsehanwalt mit seinem Ruf"

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Nördlinger bei RTL: "Man spielt als Fernsehanwalt mit seinem Ruf"

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    Dominik Herzog ist als auch TV Anwalt tätig.
    Dominik Herzog ist als auch TV Anwalt tätig. Foto: Screenshots: Herzog

    Der Nördlinger Dr. Dominik Herzog ist dem breiten Publikum in der Region vor allem als Kabarettist und Macher/Moderator der Offenen Unterhaltungsbühne bekannt. Im Hauptberuf lebt er in München und ist Gründungspartner der Sylvenstein-Rechtsanwälte. Im Interview schildert er, wie es zu seiner Rolle als TV-Anwalt bei RTL kam und ob er sich das auch längerfristig vorstellen kann.

    Noch kurz zu seiner Person: Herzog berät als Anwalt vornehmlich Unternehmer in den Bereichen AGB-Recht, Wirtschaftsrecht, Arbeitsrecht, sowie Medien- und Entertainment-Recht. Zuvor arbeitete Dominik Herzog mehrere Jahre in der Konzernrechtsabteilung eines MDAX-Unternehmens. Zudem ist er Lehrbeauftragter an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Und, wie es einigen der RN-Leser aufgefallen ist, auch Fernsehstar: als Rechtsanwalt in der RTL-Serie „Gerichtsreport Deutschland.“

    Herr Herzog, gleich vorneweg frech gefragt. Wie wird man TV-Anwalt?

    Dominik Herzog: Ich mache TV-Auftritte ja schon seit 2015 und bin da immer wieder in unterschiedlichen Magazinen wie „Galileo“ oder „Taff“. Da geht es meist darum, rechtliche Fragen zu beantworten, die für die Bevölkerung relevant sind. Zwischendurch kam und kommt immer mal wieder eine Anfrage für so eine TV-Sendung wie „Gerichtsreport“. Das nimmt man dann natürlich gerne mit. Das, was jetzt zu sehen war, ist aber eigentlich aus dem Jahr 2019 und jetzt wiederholt worden.

    Es ist also keine aktuelle Arbeit?

    Herzog: Nein, das nicht. Ich habe damals glaube ich bei zehn Folgen mitgemacht. Und die werden halt jetzt wiederholt. Das Fernsehen versucht sich immer neu zu erfinden und dann werden auch solche Sachen wieder platziert, um zu sehen, ob das „laufen“ könnte.

    Dominik Herzog ist auch als Kabarettist bekannt.
    Dominik Herzog ist auch als Kabarettist bekannt. Foto: Peter Urban

    Es wird also keinen dauerhaften Berufswechsel geben vom Rechtsanwalt zum Schauspieler?

    Herzog: Ich bekomme zwar regelmäßig Anfragen für solche Formate, aber die Realisierung ist immer sehr schwierig und langwierig. Dann wird eine Pilotsendung produziert, das geht in die Marktforschung, wird probegesendet usw. Bis das endlich zum Sendeformat wird, dauert’s ewig. Und, vor allem, sicher ist nichts.

    Dominik Herzog, will nicht dauerhaft bei RTL als Anwalt arbeiten

    Aber Spaß machen würde es schon?

    Herzog: Das ganz sicher. Es ist toll, bei solchen großen Produktionen dabei zu sein. Doch so etwas dauerhaft in den normalen Arbeitsablauf zu integrieren, ist viel zu anstrengend.

    Wie darf man sich das vorstellen?

    Herzog: Wir haben zum Beispiel am Originalschauplatz im Kölner Gerichtsgebäude gedreht. Selbstverständlich am Wochenende, außerhalb des normalen Gerichtsbetriebes. Für mich heißt das dann: Montags bis freitags normal arbeiten, am Abend in den Flieger nach Köln, von Freitagnacht an drehen – im Extremfall toujours durch bis Sonntag Nacht. Es wird zwar sehr gut bezahlt, doch ist für mich auf Dauer trotzdem nicht leistbar.

    Was sagen denn Ihre Kollegen zu Ihrem „Nebenjob“?

    Glücklicherweise haben alle um 15 Uhr keine Zeit, fernzusehen

    Herzog: (lacht) Gute Frage. Wie formuliert man das jetzt? Sie kennen diesen Job nur aus meinen Erzählungen oder über die Kanäle, über die ich das verbreite. Glücklicherweise haben alle, die ich ansonsten kenne, wochentags um 15.00 Uhr keine Zeit, fernzusehen. Das ist möglicherweise dann schon gut so.

    Gäbe es tatsächlich Vorbehalte von Kollegen?

    Herzog: Na ja, man spielt als dauerhafter Fernsehanwalt in solch einem Format schon mit seinem Ruf. Keine Frage. Bei Rechtsberatung in Magazinen wie „Galileo“ ist das aber wieder ganz anders.

    Also wird es den „Fernsehanwalt Herzog“ nicht geben?

    Herzog: Langfristig würde ich das nicht machen, für mich ist das Spaß an der Freude. Wenn man „nebenher“ eine Kanzlei mit acht Angestellten betreibt, wäre das zu viel und mir auch nicht wichtig genug. Aber zwischendrin ist das eine schöne Abwechslung.

    Welche Pläne Herzog im Bereich Kultur hat

    Das geht dann also mehr Richtung Abwechslung, so wie ihre Kabarett-Programme?

    Herzog: Ja, ganz genau. Obwohl ich beim Thema Kabarett gerade im Pausenmodus bin. Wie gesagt, ich kann mich nicht während der Woche zerreißen und dann am Wochenende fürs Kabarett schreiben, das überfordert mich gerade. Ich hatte keine Energie, um neue Texte zu machen.

    Mit Corona hätte es sowieso keine Auftritte gegeben.

    Herzog: Das stimmt, und es war dafür auch gut so. Aber es kommt wieder. Ich kann zwar nicht sagen wann, aber es kommt.

    Apropos kommen. Wann können die Rieser wieder mit Ihnen und der Offenen Unterhaltungsbühne rechnen?

    Herzog: Es gibt pandemiebedingt noch keine Pläne, klar. Aber so langsam erwacht ja hoffentlich das kulturelle Leben wieder. Und dann wird auch die OUB wieder erweckt werden. Da dürfen Sie sicher sein. Im Schlachthof in München laufen ab Juli die ersten Shows, habe ich gehört. Dann werden wir in Nördlingen sicher bald nachziehen können. Aber konkret gibt es noch nichts.

    Herr Herzog, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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