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Nördlingen: Neujahrsansprache: Wittner rechnet mit deutlich weniger Einnahmen für Nördlingen

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Neujahrsansprache: Wittner rechnet mit deutlich weniger Einnahmen für Nördlingen

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    Oberbürgermeister David Wittner bei der Aufzeichnung des Neujahrsempfangs vor dem städtischen Weihnachtsbaum im Foyer des Rathauses. In seiner Rede ging der OB auch auf die Finanzlage der Stadt Nördlingen ein.
    Oberbürgermeister David Wittner bei der Aufzeichnung des Neujahrsempfangs vor dem städtischen Weihnachtsbaum im Foyer des Rathauses. In seiner Rede ging der OB auch auf die Finanzlage der Stadt Nördlingen ein. Foto: Christina Atalay

    Außergewöhnliche Ereignisse bedingen meistens außergewöhnliches Handeln. Dies trifft in diesem Jahr auch auf die Stadt Nördlingen zu, die erstmals pandemiebedingt keinen öffentlichen Neujahrsempfang veranstalten konnte. Somit musste der erste gesellschaftliche Höhepunkt im Jahreskalender zwangsläufig ins Wasser fallen. Dennoch ließ es sich Oberbürgermeister David Wittner nicht nehmen, eine Neujahrsansprache an seine Bürgerinnen und Bürger zu richten, wenngleich auf ungewöhnliche Weise im Internet.

    Gleich zu Beginn wünschte der Oberbürgermeister „uns allen“ die Geduld und den erforderlichen Zusammenhalt, um gemeinsam die Pandemie zu überstehen. Bisher sei es aus seiner Sicht gut gelungen, die geltenden Regeln einzuhalten. So habe trotz der schwierigen Rahmenbedingungen die Stadtverwaltung aufrechterhalten und der Stadtrat die notwendigen Entscheidungen, wie beispielsweise den Nachtragshaushalt, treffen können.

    Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner dankt dem Pflegepersonal

    Angesichts der positiven Nachrichten zur Impfstoffentwicklung hofft David Wittner auf „ein bisschen“ Normalität im neuen Jahr. Nicht zuletzt, um gemeinsame Begegnungen, Veranstaltungen, Jubiläen und Feste – eben alles, was Nördlingen ausmache – wieder erleben zu können. Ausdrücklich dankte der Rathauschef dem Pflegepersonal in den Kliniken und Altenheimen, den Ärzten, den Beschäftigten in den Kinderbetreuungseinrichtungen, den Lehrerinnen und Lehrern sowie dem örtlichen Einzelhandel für deren großes Engagement während der Krise. „Sie alle halten den Laden am Laufen“.

    Im politischen Teil seiner Rede sprach Wittner von wichtigen Weichenstellungen für zentrale Zukunftsprojekte in den zuständigen Gremien. Umfassende Investitionen in die Kinderbetreuung, die Weiterentwicklung der Schulen wie die Erweiterung der Mittelschule, das Quartierszentrum Sankt Josef im Wemdinger Viertel sowie die Sicherung von Wohnraum durch sozialen Wohnungsbau in der Kernstadt –nicht zuletzt durch Privatprojekte wie das Egerviertel – aber auch neue Baugebiete in den Stadtteilen seien auf den Weg gebracht worden.

    Wittner will auch die Nördlinger Stadtteile weiterentwickeln

    Kernstadt und Stadtteile würden gleichermaßen weiterentwickelt, versprach der OB für die Zukunft. Ein neues Bürgerhaus in Pfäfflingen, die Sanierung der Mehrzweckhalle in Kleinerdlingen und die Dorferneuerung in Schmähingen bildeten aktuelle Beispiele.

    Darüber hinaus habe der Stadtrat mit seiner Entscheidung für einen Neubau des Hallenbades im Sportpark einen langgehegten Wunsch der Bevölkerung erfüllt. Dieses Infrastrukturvorhaben sei neben einem Sport-, Freizeit- und Gesundheitsangebot auch eine wesentliche Einrichtung, damit Kinder wieder richtig schwimmen lernen könnten und in den Schulen regelmäßiger Schwimmunterricht stattfinde.

    Wittner fürchtet finanzielle Einbußen für Nördlingen

    In finanzieller Hinsicht blickte Wittner wenig optimistisch in die Zukunft. So seien deutlich weniger Gewerbesteuereinnahmen als in den zurückliegenden Jahren zu erwarten, weil die Corona-Maßnahmen zu erheblichen Einnahmeverlusten in der Privatwirtschaft geführt hätten. Wie drastisch die Lage ist, erläuterte der OB an einem Beispiel: „Im vergangenen Jahr haben 110 Betriebe coronabedingt ihre Steuervorauszahlungen an die Stadt deutlich reduziert oder auf Null gesetzt.“

    Hinzu komme der Wegfall der Schlüsselzuweisungen durch den Freistaat sowie die Kreisumlage in Höhe von 14 Millionen Euro. Die Folge der Mindereinnahmen: „Wir werden in den kommenden Jahren aufgrund des Konsolidierungsdrucks nicht alle Vorhaben umsetzen können, die wir uns wünschen.“

    Zum Ende seiner Rede rief David Wittner die Bürger dazu auf, die Zukunft der Stadt gemeinsam zu gestalten. Eine gute Plattform hierfür biete der Zukunftsdialog, der in diesem Jahr gestartet werde. „Bringen Sie Ihre Wünsche, Ideen, Expertisen und Hoffnungen ein, um Leitlinien für die kommenden zehn Jahre zu erarbeiten. Das Leitbild Nördlingen 2030 soll beschreiben, wie wir leben wollen.“ Um ein solches zu erarbeiten, setzt der OB auf das „großartige bürgerschaftliche Engagement“ in der Stadt und einen schonenden Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen.

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