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Nördlingen: Neues Baugebiet in Nördlingen: Gartenstadt misst gut 80 Fußballfelder

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Neues Baugebiet in Nördlingen: Gartenstadt misst gut 80 Fußballfelder

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    In diesem Gebiet soll Nördlingen wachsen: Die Gartenstadt, auch Wohnpark Ost genannt, soll Platz für rund 5000 Einwohner bieten. 36 Hektar sind für Wohnraum vorgesehen, 24 Hektar sollen Gewerbeflächen werden.
    In diesem Gebiet soll Nördlingen wachsen: Die Gartenstadt, auch Wohnpark Ost genannt, soll Platz für rund 5000 Einwohner bieten. 36 Hektar sind für Wohnraum vorgesehen, 24 Hektar sollen Gewerbeflächen werden. Foto: Stadt Nördlingen

    Die Reaktion der Landwirte ließ nicht lange auf sich warten. In einem Interview mit unserer Redaktion hatte Oberbürgermeister David Wittner 100 Tage nach seinem Amtsantritt die schon länger geplante Gartenstadt für 4000 bis 5000 Einwohner als eines seiner nächsten großen Projekte genannt.

    Lieber sollen „gezielt Baulücken und leer stehende Häuser in der Kernstadt belebt werden“, schrieb ein Leserbriefschreiber. Ruth Meißler, Kreis- und Ortsbäuerin des Bayerischen Bauernverbands (BBV), kritisierte gar, es würden 30 bis 50 Hektar bestes Ackerland vernichtet.

    Nun haben der OB und Stadtbaumeister Hans-Georg Sigel das Vorhaben im Stadtrat thematisiert. Sigel sagte, das Vorhaben erstrecke sich über eine Fläche von etwa 60 Hektar.

    Zunächst präsentierte er aber die Bemühungen der Stadt bei der Nachverdichtung. Die Stadt habe 6,5 Hektar Innenentwicklungsflächen in der Kernstadt aktiviert. Verfügbar seien dort nun noch 7,5 Hektar. In den Ortsteilen wurden zusätzlich rund 5,7 Hektar innerorts gelegene Flächen aktiviert.

    450 Wohneinheiten in der Planung oder Umsetzung in Nördlingen

    Insgesamt befänden sich derzeit etwa 450 Wohneinheiten in der Kernstadt in der Umsetzung, betonte Sigel. In den vergangenen Jahren seien mehrere Industriebrachen in der Kernstadt reaktiviert worden.

    Bei der Gartenstadt handle es sich um ein langfristiges Vorhaben. Im Gespräch mit unserer Redaktion sagte Sigel, der Baugrund für Wohngebäude werde in mindestens vier bis fünf Schritten erschlossen – je nach Bedarf. Die einzelnen Abschnitte würden „maximal so groß wie der Saubrunnen“ geplant. Nichtsdestotrotz brauche es schon jetzt einen Gesamtplan für das wohl 5000 Einwohner fassende Viertel. Schließlich werde man dort extra Einrichtungen wie Kitas benötigen, die es schon jetzt so einzuplanen gelte.

    Stadtbaumeister: Fokus auf der Nachverdichtung

    Die Einwohnerzahl Nördlingens sei binnen zehn Jahren um 150 pro Jahr gestiegen. Der Fokus der Stadt liege zwar auf der Innenentwicklung und Nachverdichtung, doch um auf das Bevölkerungswachstum zu reagieren, seien zusätzliche Flächen notwendig, betonte Sigel.

    Die 60 Hektar Flächen, die künftig die Gartenstadt bilden sollen, teilen sich auf 36 Hektar Wohnbauflächen und 24 Hektar Gewerbeflächen. Letztere seien als Erweiterung des Gewerbegebiets An der Lach vorwiegend für Kleingewerbe gedacht. Das Nördlinger Großgewerbe, insbesondere Varta, plane in den nächsten Jahren eine Erweiterung im „zweistelligen Hektarbereich“, wie Sigel unserer Redaktion sagte. Diese sei aber in Nachbarschaft der schon bestehenden Flächen, nicht auf den Gewerbeflächen der Gartenstadt geplant.

    Stadt Nördlingen will Wettbewerb ausloben

    Für die Wohnbauflächen seien verschiedene Aufteilungen denkbar, wie ein Studentenwettbewerb bereits ergeben habe, sagte Sigel in der Stadtratssitzung. Um herauszufinden, wie die Gartenstadt tatsächlich aufgebaut sein soll, plant die Stadt einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb. Diesem soll zunächst eine Bürgerbeteiligung vorausgehen. Sigel rechnet mit einer Dauer von eineinhalb Jahren, bis der Wettbewerb ausgelobt wird. Bis schlussendlich ein Bebauungsplan existiert, geht er von weiteren eineinhalb Jahren aus.

    Kämmerer Bernhard Kugler treibe den Grunderwerb in den benötigten Gebieten bereits voran. Möglicherweise würde aber ein Umlegungsverfahren notwendig, das erfahrungsgemäß mit Rechtsstreiten einhergehe, wie der Stadtbaumeister sagte.

    Der Stadtrat verzichtete wegen der steigenden Corona-Fallzahlen auf eine Diskussion.

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