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Nördlingen: Neuer Kindergarten im Wemdinger Viertel: Wer zahlt den Elterntaxi-Streifen?

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Neuer Kindergarten im Wemdinger Viertel: Wer zahlt den Elterntaxi-Streifen?

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    Noch ein Spielplatz, bald ein neuer Kindergarten: Im Wemdinger Viertel wird eine neue Kita gebaut.
    Noch ein Spielplatz, bald ein neuer Kindergarten: Im Wemdinger Viertel wird eine neue Kita gebaut. Foto: Martina Bachmann

    Eine Rutsche steht noch da, eine Schaukel auch. Doch die Baumstümpfe lassen bereits erahnen, dass sich auf dem Spielplatz hinter der Kirche und dem Gemeindezentrum Sankt Josef im Wemdinger Viertel in Nördlingen bald einiges ändern wird. Dort wird ein neuer, großer Kindergarten gebaut, der Eingang soll in der Straße Am Mittelfeld liegen. Gegenüber stehen mehrere Mehrfamilienhäuser, es könnte zu den Hol- und Bringzeiten eng werden. Die Stadt will deshalb einen "Elterntaxi-Streifen" anlegen. Doch man ist sich mit der Diözese Augsburg nicht einig, wer wie viel davon bezahlen soll.

    Wie berichtet, soll sich das ganze Areal rund um die Kirche Sankt Josef in den kommenden Jahren verändern. Nur das Gotteshaus wird stehen bleiben, der alte Kindergarten und das Gemeindezentrum werden abgerissen. Dafür sollen vier neue Bauwerke entstehen: ein neues Quartierszentrum, eine neue Sozialstation, ein Hospiz und eben die neue Kindertagesstätte. Deren Träger ist die katholische Kirche, die Stadt leistet einen nicht unerheblichen Investitionskostenzuschuss. Das Quartierszentrum muss laut Stadtpfarrer Benjamin Beck bis Ende 2025 gebaut und abgewickelt sein, das ist die Bedingung für einen großzügigen Bundeszuschuss in Höhe von rund einer Million Euro. Bezüglich des Hospizes laufen derzeit Gespräche im Hintergrund. 

    Kindergarten St. Josef
Susanne Moser-Knoll und Anton Ziegelbauer vom Architekturbüro Moser und Ziegelbauer stellten im Pfarrheim von St. Josef ihre Pläne für den geplanten Kindergarten vor.
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    Im Wemdinger Viertel in Nördlingen ist ein Quartierszentrum geplant. Das sind die, noch nicht beschlossenen, Pläne für den Kindergarten.

    Das soll auf dem Areal gebaut werden, wo derzeit der alte Kindergarten steht. Der muss folgerichtig abgerissen werden. Die Kosten dafür in Höhe von rund 85.000 Euro müsse die Kirche tragen, sagt Stadtpfarrer Beck, die Stadt wolle sich im Zuge des Investitionskostenzuschusses nicht beteiligen. Die neue Kita wiederum verfüge über die vorgeschriebene Zahl an Parkplätzen auf dem Grundstück, so Beck. Man sei zwar bereit, einen Teil des Kirchengrundes für den "Elterntaxi-Streifen" zur Verfügung zu stellen. Doch mit Kirchensteuern mehr Parkplätze zu bezahlen als erforderlich? Das lehne die Diözese ab.

    In der vergangenen Sitzung des Bauausschusses des Nördlinger Stadtrates war der neue Kindergarten Sankt Josef Thema. Die beiden Architekten Susanne Moser-Knoll und Anton Ziegelbauer stellten ihre Pläne vor. Insgesamt sechs Kindergarten- und Krippengruppen soll es geben, einen Mehrzweckraum und eine sogenannte Catering-Küche - das Essen wird angeliefert, nicht frisch gekocht. Der Fraktionsvorsitzende der Stadtteilliste, Thomas Mittring, wollte wissen, ob die Kinder in Schichten essen müssten, angesichts der Platzverhältnisse. Ja, antwortete Ziegelbauer, es werde zwei Schichten geben, das sei so abgesprochen. 

    Heinrich Richter (CSU) merkte an, der sanitäre Bereich sei zu klein. Susanne Gabler (SPD) meinte, der Garten sei in Zukunft kleiner als bisher. Dafür habe man aber eine Terrasse, entgegnete Ziegelbauer. Grünen-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Goschenhofer kritisierte, dass der 60 Quadratmeter große Turnraum doch ein paar Quadratmeter mehr gebrauchen könnte. Und Wolfgang Mussgnug (Grüne) sprach den Bring- und Holverkehr an.

    Bau des Kindergartens in Nördlingen soll spätestens 2024 begonnen werden

    Oberbürgermeister David Wittner entgegnete, man wolle einen zusätzlichen Parkstreifen einrichten, auf dem die Eltern kurz halten könnten. Einen großen Teil der Kosten für diesen "Elterntaxi-Streifen" würde auch die Stadt übernehmen, schließlich könne der ja auch außerhalb der Kindergartenzeiten genutzt werden. Aber man würde es befürworten, wenn die Diözese ebenfalls einen Teil beitrage. Bislang habe man aber ein klares "Nein" gehört. Generell sagte Wittner: "Wir bekommen da eine tolle neue Einrichtung." Der Bedarf an Kita-Plätzen steige ungebremst weiter an. Stadtpfarrer Beck geht davon aus, dass Ende dieses Jahres oder zu Beginn von 2024 mit dem Bau des neuen Kindergartens begonnen werden kann. 

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