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Nördlingen: Neue Verkehrsregeln in Nördlingen: Wird der Marktplatz auch 2024 gesperrt?

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Neue Verkehrsregeln in Nördlingen: Wird der Marktplatz auch 2024 gesperrt?

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    Die neuen Verkehrsregeln sorgen in Nördlingen nach wie vor für Gesprächsstoff.
    Die neuen Verkehrsregeln sorgen in Nördlingen nach wie vor für Gesprächsstoff. Foto: Jan-Luc Treumann

    Das neue Verkehrskonzept der Stadt Nördlingen ist noch gar nicht in allen Punkten umgesetzt, da hagelt es schon Kritik: Ist Tempo 20 wirklich nötig? Muss die Zufahrt zum Marktplatz im Sommer wirklich gesperrt werden? Und sind 3,50 Euro Parkgebühren für zwei Stunden nicht zu viel? Über einen Aspekt wird im Stadtrat demnächst noch einmal beraten.

    Das Gremium hat im vergangenen Sommer umfangreiche neue Verkehrsregeln für die Nördlinger Altstadt beschlossen. Dazu zählt unter anderem, dass innerhalb der Stadttore höchstens Tempo 20 gefahren werden darf. Dass es sich bei bestimmten Ausfallstraßen in der Altstadt um sogenannte verkehrsberuhigte Geschäftsbereiche handelt, hinterfragte Rechtsanwalt Sven Gaudernack im Gespräch mit unserer Redaktion – andere tun es hinter vorgehaltener Hand. Besonders dann, wenn sie bei Tempo 20 von der kommunalen Verkehrsüberwachung im Auftrag der Stadt geblitzt wurden. Ärzte und Apotheker übergaben Oberbürgermeister David Wittner kürzlich rund 920 Unterschriften gegen die Sommersperre des Marktplatzes. Händler meinten öffentlich, sie könnten nicht jedem Kunden 3,50 Euro Parkgebühren zurückerstatten und hoffen auf ein konstruktives Miteinander mit der Stadt.

    CSU und Stadtteilliste waren gegen die Parkgebühren in Nördlingen

    Der Beschluss zu den neuen Verkehrsregeln fiel nicht einstimmig, CSU und Stadtteilliste waren gegen die Parkgebühren. Und so ist es auch wenig überraschend, wenn sich die beiden Fraktionsvorsitzenden Steffen Höhn und Thomas Mittring weiterhin dagegen aussprechen.

    Auch Tempo 20 stellt Höhn infrage, die Leute seien genervt. Wenigstens erreiche man so das Ziel, die Autos aus der Stadt herauszudrängen, meint der CSU-Fraktionsvorsitzende nicht ohne Unterton. Der Fraktionsvorsitzende der Stadtteilliste, Mittring, dagegen sagt, diese Geschwindigkeit sei zwar gewöhnungsbedürftig, aber machbar. SPD-Fraktionsvorsitzende Gabriele Fograscher, Professor Wolfgang Mussgnug (Grüne/Frauenliste) und PWG-Fraktionsvorsitzender Alexander Deffner stehen voll hinter dem neuen Verkehrskonzept. Mussgnug betont: "Die Stadt lebt nicht von den

    920 Unterschriften gegen die Sommersperrung des Nördlinger Marktplatzes

    Ein wenig anders scheint die Lage in Sachen Marktplatzsperrung zu sein, gegen die besagte 920 Unterschriften gesammelt wurden. Die Sperrung war in diesem Sommer ausdrücklich ein Test, noch dazu einer unter besonderen Bedingungen, weil der Gerd-Müller-Platz wegen der Bauarbeiten ebenfalls dicht war. Dem Stadtrat wird das Thema deshalb in einer der kommenden Sitzungen noch mal vorgelegt werden. Höhns Standpunkt ist klar: Er befürwortet, zur alten Regelung zurückzukehren und nur abends den Poller in der Inneren Baldinger Straße hochzufahren. Mittring meint: Wer wolle schon Ende Oktober draußen im Café sitzen? Besser wäre es aus seiner Sicht, wenn man sich auf die Sommermonate konzentrieren würde.

    Auch SPD-Fraktionsvorsitzende Fograscher kann sich vorstellen, den Zeitraum noch "einzuengen". Die Sperre sei aber hinsichtlich der Atmosphäre und der Aufenthaltsqualität gut. Und die Anlieger könnten doch immer noch zu den Apotheken und Ärzten fahren, argumentiert Mussgnug. Für sie sieht er sogar eine Verbesserung durch die Sperre: Man bekomme am Marktplatz so immer einen Parkplatz. PWG-Fraktionsvorsitzender Deffner hält die Sperrung generell für sinnvoll, über die Länge könne man aber diskutieren. Deffner bringt auch ein Zeitfenster am Morgen ins Spiel, in dem der Poller unten bleiben könnte: Man müsse im Stadtrat noch mal darüber diskutieren. 

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