Marion Böhm sitzt vor dem Movieworld in Nördlingen, als ein brauner UPS-Transporter hält. Sie trägt ein knielanges schwarzes Kleid, ärmellos, mit braunem Gürtel. „Da kommen meine Filme“, sagt sie, steht auf, nimmt dem Fahrer die handlichen Kartons ab, in denen man vielleicht Flyer vermutet, aber Kinofilme? Auf Rollen werden die längst nicht mehr abgespielt, erzählt sie. In den Kartons sind Festplatten, Catweazle in der Neuauflage mit Otto Waalkes zum Beispiel. Und ja, es ist nicht zu übersehen: Nach Monaten der Schließung werden auch in Nördlingen die Vorstellungen weitergehen. Für Marion Böhm gab es nie eine andere Option. Doch wenn in Deutschland ab dem 1. Juli die Kinos wieder offiziell öffnen, hat für sie der Neustart eine völlig andere Bedeutung: Sie führt das Erbe ihres Mannes weiter.
Nördlingen