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Nördlingen: Mehr als zwei Tonnen Medikamente aus dem Ries für die Ukraine

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Mehr als zwei Tonnen Medikamente aus dem Ries für die Ukraine

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    Kurz vor der Abfahrt nach Lemberg (von links nach rechts): Yaroslav Shalenyk, Igor Yarovyy, Harald Heis und Daniel Howeiler.
    Kurz vor der Abfahrt nach Lemberg (von links nach rechts): Yaroslav Shalenyk, Igor Yarovyy, Harald Heis und Daniel Howeiler. Foto: Klemen Kajzer Vuksa

    Nördlinger Ärzte, Apotheker und Unternehmen helfen, so schnell als möglich dringend benötigte Medikamente direkt in die Ukraine zu bringen. Der erste Transport mit mehr als zwei Tonnen ging bereits am Montag mithilfe der Möttinger Firma Sapi nach Kiew und Charkiw. Initiator der Aktion ist die Firma

    Nach Kiew ist Charkiw mit 1,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Ukraine. Die seit Beginn der russischen Invasion umkämpfte Stadt im Osten der Ukraine ist ständigem Beschuss durch Putins Soldaten ausgesetzt. Im dortigen Gebietskrankenhaus, dem größten in Charkiw, kämpfen Chefarzt Dr. Parhomenko und sein medizinisches Personal täglich um das Leben verwundeter und schwer erkrankter Bürger. Oft genug vergebens, weil lebensrettende Medikamente und Verbände fehlen.

    Er erlebte den ersten russischen Angriff auf Charkiw in der Ukraine

    Igor Yarovyy kennt die Verhältnisse dort genau, er wohnt seit über 50 Jahren in Charkiw. Den Überfall Russlands am 24. Februar erlebte er so: "Um 5.05 Uhr morgens bin ich durch mehrere Explosionen aufgewacht und sagte zu meiner Frau: 'Welcher Idiot brennt um diese Zeit Feuerwerkskörper ab?' Sie sagte: 'Das ist kein Feuerwerk, das ist Krieg. Und der Idiot ist Putin.'"

    Beliefert werden soll auch die Praxis für Allgemeinmedizin Dr. Olga Prybyla in der Hauptstadt Kiew, die verwundete ukrainische Soldaten versorgt. Auch dort fehlt es an allen Ecken und Enden an Medikamenten und Verbandsmaterial. Auch dort wurde eine entsprechende Bedarfsliste vor Ort zusammengestellt.

    Material soll direkt an die ukrainischen Ärzte gehen

    Dank der organisatorischen und finanziellen Hilfe der Rieser Firma Sapi und ihres Chefs Marcel Fertl, der einen Zweigbetrieb in der Ukraine hat, konnte Igor Yarovyy mit der Familie aus seiner Heimatstadt fliehen. Zusammen mit Daniel Howeiler, ebenfalls Mitarbeiter von Sapi, will er nun dringend benötigte Medikamente zur polnisch-ukrainischen Grenze und von dort durch ihm persönlich bekannte Kuriere direkt zum Krankenhaus in Charkiw und nach Kiew bringen. Deshalb bitten Igor Yarovyy und Daniel Howeiler Ärzte, Apotheker, Unternehmen und spendenwillige Bürger im Ries um finanzielle Unterstützung, um das dringend benötigte Material schnell, unbürokratisch und ohne zusätzliche Kosten direkt zu den ukrainischen Ärzten bringen zu können. Denn im Kriegsgebiet sind Lieferketten und Nachschubwege unterbrochen.

    Selbstverständlich wird die Übergabe der Medikamente an Ort und Stelle in Text und Bild dokumentiert und im Internet zugänglich gemacht. Weitere Informationen gibt es auch unter: https://medikamente4ukraine.de/. (AZ)

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