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Nördlingen: Kostenlose FFP2-Masken in Rieser Apotheken: Was Betroffene beachten müssen

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Kostenlose FFP2-Masken in Rieser Apotheken: Was Betroffene beachten müssen

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    Auch in der Hof- und Stadt-Apotheke in Oettingen erhalten Menschen ab 60 und Risikopatienten kostenlose FFP2-Masken.
    Auch in der Hof- und Stadt-Apotheke in Oettingen erhalten Menschen ab 60 und Risikopatienten kostenlose FFP2-Masken. Foto: Verena Mörzl

    Seit Dienstag können Menschen aus Risikogruppen im Ries die ersten kostenlosen FFP2-Masken erhalten. Eine entsprechende Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums ist unlängst in Kraft getreten. Die Rieser Nachrichten haben bei lokalen Apotheken nachgefragt, was Betroffene bei der Ausgabe beachten müssen.

    Seit die Aktion der Bundesregierung bekannt wurde, stand das Telefon bei Stefanie Knarr nicht mehr still. Kunden riefen die Oettinger Apothekerin an und fragten, wann die Masken denn nun für sie bereitstünden. Knarr bemühte sich frühzeitig darum, genügend FFP2-Masken heranzuschaffen – mit mittelmäßigem Erfolg. „Die Paketdienstleister sind komplett überlastet“, sagt sie. Um bei Inkrafttreten der Verordnung vorbereitet zu sein, entschloss sich die Apothekerin, eine Wochenendschicht einzulegen. „Ich bin am Samstag nach Köln gefahren und habe selbst 7000 Masken bei einem Hersteller abgeholt.“ Die Hof- und Stadt-Apotheke in Oettingen ist nun vorbereitet auf einen etwaigen Ansturm.

    Rieser Apotheken erwarteten einen Kundenansturm

    Auch bei der Ries-Apotheke in Nördlingen rechnete man im Vorfeld mit einem enormen Kundenandrang. Und tatsächlich: Bereits am Dienstagvormittag bildete sich eine Menschenschlange auf dem Parkplatz vor der Apotheke. „Das liegt aber nicht nur an den Masken, aktuell dürfen bei uns nur zwei Kunden gleichzeitig in den Laden“, sagt der angestellte Apotheker Matthias Hermann.

    Apothekerin Stefanie Knarr holte FFP2-Masken in Köln ab.
    Apothekerin Stefanie Knarr holte FFP2-Masken in Köln ab. Foto: Knarr

    Er betont auch: „Wir sind von der Politik ins kalte Wasser geworfen worden.“ Die Verordnung zur kostenlosen Masken-Vergabe sei äußerst kurzfristig auf den Weg gebracht und beschlossen worden. Auch bei der Ries-Apotheke würden sich aktuell zwei Masken-Bestellungen verzögern. „Langsam wird der Vorrat knapp, aber bald sollte Nachschub kommen.“

    Diese Personengruppen bekommen kostenlose FFP2-Masken

    Wer aber bekommt nun eigentlich kostenlose FFP2-Masken gestellt? In einem ersten Schritt, erklären die Apotheker unisono, sollen über 60-Jährige und Menschen mit bestimmten Erkrankungen – darunter unter anderem Lungenerkrankungen, Herzinsuffizienz, Demenz oder Schlaganfall – drei Masken gratis in der Apotheke holen können. Zum Abholen sei Zeit bis zum 6. Januar. Laut Informationen des Gesundheitsministeriums genügt dazu die Vorlage des Personalausweises „oder die nachvollziehbare Eigenauskunft über die Zugehörigkeit zu einer der Risikogruppen“, also etwa ein Medikationsplan oder ähnliche Unterlagen.

    Reichen drei FFP2-Masken überhaupt bis zum Neujahr? Wolfgang Dittrich ist im Landkreis Donau-Ries zuständiger Pressesprecher des Bayerischen Apothekerverbands. Er sagt: „Für den Normalgebrauch reicht eine Maske pro Woche völlig aus.“ Bei Einhaltung aller gängigen Hygienemaßnahmen – wie etwa der Abstandsregelung – biete eine FFP2-Maske einen etwa 95-prozentigen Schutz vor Ansteckungen. Dittrich betont jedoch auch: Ein Freifahrtschein ist die Maske nicht.

    Apotheken sind Anlaufstelle für Kummer und Ängste der Kunden

    Seit dem ersten coronabedingten Lockdown im Frühjahr haben die Rieser Apotheken durchgehend geöffnet, sie sind systemrelevant, wie man sagt. Keine durchweg einfache Zeit, berichten die Apotheker. Ekkehard Böhnlein betreibt die Möttinger „Apotheke im Ries“. Er sagt: „Wir kämpfen schon mit einer enormen Mehrbelastung.“ Er und seine Mitarbeiter sind in der Krise nicht nur Apotheker, sondern oft auch niederschwellige Anlaufstelle für Kummer und Ängste der Kunden. „Die Leute wollen mehr wissen, dazu, wie sich das mit dem Coronavirus verhält, sie quetschen uns aus.“ Böhnlein sieht das sportlich, sagt: „Das gehört halt zu unserem Berufsethos. Wir helfen, dass Menschen gesund werden oder es bleiben. Ich bin da idealistisch.“

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