Jürgen Landgraf: "Nördlingen verliert eine authentische Persönlichkeit"
Der Leiter des Ordnungsamtes stirbt überraschend mit 57 Jahren. Weggefährten würdigen ihn für seinen enormen ehrenamtlichen Einsatz.
Der plötzliche Tod von Jürgen Landgraf hat in Nördlingen viele Menschen erschüttert. Denn zahlreiche Bürgerinnen und Bürger kannten den Verstorbenen, sei es als "Organisator" der Mess', als Chef des Ordnungsamtes, als engagiertes Mitglied der CSU, als aktiven Feuerwehrmann, als Volleyballspieler. Gerade einmal 57 Jahre wurde Jürgen Landgraf alt, gestorben ist er am 21. Juni. Die Trauerfeier findet am Freitag, 5. Juli, um 10 Uhr in der Sankt Emmeranskirche statt.
In einer Pressmitteilung der Stadt heißt es: "Nördlingen verliert mit ihm eine markante, authentische, empathische und hochgeschätzte Persönlichkeit." 1986 hatte Landgraf nach dem Abitur am Theodor-Heuss-Gymnasium als Verwaltungsinspektor-Anwärter bei der Stadt angefangen. Nach erfolgreichem Abschluss seines Studiums als Diplom-Verwaltungswirt (FH) im Jahr 1991 übernahm er diverse verantwortungsvolle Positionen innerhalb der Verwaltung. Von der Steuerabteilung über das Sachgebiet Liegenschaften und Sport bis hin zur Finanzverwaltung mit Grundstücksverkehr und Erbbaurechten: "In all seinen Aufgaben bewies er stets hohe Professionalität und umfassende Kompetenz", heißt es in der Mitteilung weiter.
Beerdigung von Jürgen Landgraf am 5. Juli
Ab 1998 leitete er das Standesamt und war seither als Standesbeamter tätig. Im Jahr 2003 wurde ihm das Aufgabengebiet als Sachbearbeiter für die Bereiche Einwohnerwesen, Wahlen und Verkehrsüberwachung übertragen, bevor er 2005 die stellvertretende Leitung des Sachgebietes Ordnungswesen und 2006 die Leitung desselben übernahm. "Sein Einsatz für die Belange der Bürgerinnen und Bürger seiner Heimatsstadt und seine stets offene und tüchtige Art machten ihn zu einem geschätzten und respektierten Mitbürger."
Schon als junger Mensch war Landgraf als Kreisvorsitzender der JU Donau-Ries politisch aktiv, teilt die CSU mit. Später war er CSU-Kreisrat und lange Jahre bis zu seinem Tod aktives Mitglied im Orts- und Kreisvorstand. "Im politischen Diskurs vertrat Landgraf stets klare Positionen, für die er mit Nachdruck eintrat. Seine Mitstreiter schätzten dabei seine ehrlich und offene Art. Seine enorme ehrenamtliche Einsatzbereitschaft wird eine große Lücke in den Reihen der CSU hinterlassen", so die Christsozialen.
Die Volleyballabteilung des TSV 1861 Nördlingen teilt mit: "Mit tiefem Schmerz und großer Trauer müssen wir Abschied nehmen von unserem geschätzten Freund und langjährigen Vereinsmitglied Jürgen Landgraf." Schon mit elf Jahren habe Landgraf begonnen, in den Jugendmannschaften zu spielen: "Dort wurden bereits früh sein Talent und die Schlagvarianten erkannt, sodass er in den schwäbischen Auswahlkader kam. Später spielte er in der Herren 4, von wo er nur wenig später in die Herren 1 aufgenommen wurde."
Landgraf trainierte die Damen und die Jugendlichen: "Er half gern aus, wenn ein Trainer für eine Mannschaft benötigt wurde und nahm die Herausforderungen der immer wieder neu zusammengestellten Teams an. Als Jugendleiter kümmerte er sich um die Organisation der Jugendmannschaften. Seine positive Einstellung und sein freundliches Wesen werden uns fehlen."
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