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Straftaten und Sicherheit: Hat Nördlingen ein Problem mit Drogen?

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Im Rausch gewalttätig: Hat Nördlingen ein Drogenproblem?

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    Rauschgift sei in Nördlingen das Thema schlechthin, sagt Polizeichef Walter Beck. Zwei Jugendliche haben im Drogenrausch zuletzt einen 73-Jährigen attackiert. Das Bild zeigt Kokain.
    Rauschgift sei in Nördlingen das Thema schlechthin, sagt Polizeichef Walter Beck. Zwei Jugendliche haben im Drogenrausch zuletzt einen 73-Jährigen attackiert. Das Bild zeigt Kokain. Foto: Marcus Brandt, dpa (Symbolbild)

    Rauschgift sei in Nördlingen das Thema schlechthin, sagt Polizeichef Walter Beck. Und es spielte auch bei diesem Fall eine Rolle: Vor etwas mehr als zwei Wochen sei ein 73 Jahre alter Mann in Nördlingen von einem 16-Jährigen vom Fahrrad gestoßen worden. Anschließend traten der Jugendliche und sein Freund auf den Mann ein, berichtete Beck im Nördlinger Stadtrat: "So etwas hatten wir in dieser Form auch noch nicht." Beide 16-Jährigen konsumierten Rauschgift, beide seien sogenannte Mehrfachtäter. Und als man nach der Tat eine Wohnung durchsucht habe, habe einer der beiden reanimiert werden müssen.

    Beck referierte am Donnerstagabend über die Sicherheitslage in Nördlingen. Noch vor einem halben Jahr hätte er die als sehr entspannt bezeichnet, meinte Beck. Doch mittlerweile habe es nicht nur den Übergriff auf den Radler gegeben. Der Polizeichef schilderte einen zweiten Fall, in dem ein 14-Jähriger nach einer Auseinandersetzung mit einem anderen Jugendlichen nach Hause gegangen und dann mit einem Küchenmesser wieder im Stadtgebiet aufgekreuzt sei. Sein Gegner habe das Glück gehabt, in der Zwischenzeit Heim gegangen zu sein, meinte Beck: "Auch bei uns gibt es gefährliche Personen und Persönlichkeiten."

    Bei Verkehrskontrollen in Nördlingen immer wieder Autofahrer unter Drogen

    Rauschgift sei ein reines Kontrolldelikt, erklärte der Polizeichef nach einer Anmerkung von PWG-Fraktionsvorsitzendem Helmut Beyschlag, der auf das Problem Drogen hinwies. 2021 habe man mehr Personal zur Verfügung gehabt, um Delikte aufzuspüren, so Beck. Im vergangenen Jahr sei man aber aufgrund von Krankheiten und weil Beamte für den G7-Gipfel eingesetzt worden seien, personell geschwächt gewesen. Bei Verkehrskontrollen stoße man immer auf Autofahrer, die unter

    Insgesamt rund 1500 Straftaten hatte die Polizeiinspektion Nördlingen im vergangenen Jahr zu bearbeiten. Wobei Betrugsfälle, bei denen der Tatort nicht Nördlingen ist, nicht in diese Zahl einflossen. Und dies kommt oft vor, denn die

    Vandalismus in Nördlingen hat abgenommen

    Er sprach dennoch von einem Rückgang, weil es in Nördlingen vor zehn Jahren noch 2000 Straftaten im Jahr gegeben habe. Der Vandalismus sei beispielsweise rückläufig. Zu den Dampftagen reisten immer wieder Sprayer ins Ries, zuletzt habe man zwei bundesweit bekannte Hamburger geschnappt. Im Hinblick auf Autoaufbrüche sei es zuletzt eher ruhig gewesen, so der Polizeichef. Allerdings seien mehrmals Dinge aus unversperrten Autos gestohlen worden: "Man glaubt gar nicht, wie viele

    Die Lage in den Flüchtlingsunterkünften bezeichnete Beck als "entspannt". Auf Nachfrage von Susanne Gabler (SPD) antwortete er, dass die Einbrüche in der Karl-Brater-Straße noch nicht aufgeklärt seien. Generell sei es besser, in den sozialen Medien "Zurückhaltung" zu üben und den Freunden dort nicht mitzuteilen, dass man gerade im Urlaub weile, riet Beck. Im Rieser Sportpark sei es in den vergangenen Jahren eher ruhig gewesen. Die Zahl der sogenannten "Spaziergänger", die in Corona-Hochzeiten ihren Unmut zeigen wollten, sei deutlich zurückgegangen. Es sei noch eine kleine Gruppe unterwegs. "Die haben sich da kennen, schätzen und lieben gelernt", so Beck wörtlich.

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