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Nördlingen: Helmut Beyschlag gibt den Fraktionsvorsitz der PWG im Stadtrat ab

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Helmut Beyschlag gibt den Fraktionsvorsitz der PWG im Stadtrat ab

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    Helmut Beyschlag gibt den Fraktionsvorsitz der PWG im Nördlinger Stadtrat ab.
    Helmut Beyschlag gibt den Fraktionsvorsitz der PWG im Nördlinger Stadtrat ab. Foto: Cara-irina Wagner, Foto Hirsch

    1984 verlief in Deutschland noch eine Mauer, im Fernsehen gab es die erste Folge Magnum mit Tom Selleck und US-Präsident war Ronald Reagan. Im Weißen Haus regiert mittlerweile dessen Nach-Nach-Nach-Nach-Nach-Nachfolger Joe Biden, der gerade mit 80 Jahren angekündigt hat, für eine zweite Amtszeit kandidieren zu wollen. Helmut Beyschlag ist deutlich jünger als Biden. Seit 1984 war er fast durchgehend Fraktionsvorsitzender der PWG im Nördlinger Stadtrat, jetzt macht er Platz für einen Jüngeren und witzelt: "Ich bin ja nicht US-Präsident."

    Am 1. Mai legt Beyschlag das Amt offiziell nieder. In all den Jahren hatte nur zwei Jahre lang jemand anderes den Posten übernommen: Alt-Oberbürgermeister Hermann Faul nutzte ihn im Wahlkampf gegen Peter Schiele (CSU), um auf sich aufmerksam zu machen. Beyschlag trat damals in den Hintergrund, genauso freiwillig laufe die Übergabe jetzt, sagt er: Schließlich erinnere er sich noch gut daran, wie der "junge Beyschlag" selbst mit den Hufen gescharrt habe, bis sein Vorgänger im Kreistag ihm den Fraktionsvorsitz überlassen habe. Schon nach der Stadtratswahl 2020 habe man sich PWG-intern darauf geeinigt, dass es zur Mitte der Wahlperiode einen Wechsel an der Spitze gebe. 

    Helmut Beyschlag bleibt im Nördlinger Stadtrat

    Beyschlag betont aber, dass er Fraktionsvorsitzender im Kreistag und ein aktiver Stadtrat bleiben wolle. Und so ganz Resümee ziehen will er deshalb auch nicht: "Ich bin ja noch da." Dennoch fällt ihm vor allem ein Projekt ein, das in den ganzen Jahren für ihn das wichtigste war: der Bau des Freibades auf der Marienhöhe - statt der eines Thermalbades. Damals habe man sich dafür entschieden, ein Solarbad für die Bürgerinnen und Bürger zu bauen und nicht ein Thermalbad für die Gäste von außerhalb. Zudem sei die PWG unter seiner Führung deutlich unabhängiger geworden, urteilt Beyschlag.

    Und sie verfügt über mehr Sitze als damals, wobei das Gremium insgesamt seither auf 30 Mitglieder gewachsen ist. Nur zwei weitere Fraktionskollegen hatte Beyschlag 1984: Karl Höhn, den Zweiten Bürgermeister, sowie Karl-Ludwig Thum. Der wiederum war der Onkel des neuen PWG-Fraktionsvorsitzenden Alexander Deffner: "Davor war aber schon mein Opa im Stadtrat. Er hat dann an seinen Sohn übergeben." Seinem Vorgänger zollt Deffner den höchsten Respekt: "Am Ende dieser Periode wird Helmut Beyschlag 42 Jahre lang im Stadtrat gewesen sein. Ich kenne seit dem Zweiten Weltkrieg keinen anderen, der das so lange war." 

    Alexander Deffner wird neuer PWG-Fraktionsvorsitzender

    Eine Wahl zum Fraktionsvorsitzenden habe es innerhalb der PWG nicht gegeben, sagt Deffner. Als man sich über den Posten unterhalten habe, habe er Interesse angemeldet: "Ich habe gesagt, mir wäre es ein Anliegen, das zu machen." Deffner, der bei der SPN Schwaben Präzision in Nördlingen Produktionsleiter ist, sieht seine Aufgabe vor allem darin, mit seinen Fraktionskollegen und den Vertretern der anderen Fraktionen im Rat zu kommunizieren.

    Seit dem vergangenen Jahr hat die PWG Nördlingen bereits eine neue Doppelspitze: Georg Frank und Barbara Wunder führen die Parteifreien. Wunder betont, dass der Wechsel an der Spitze der Fraktion eine Sache der Stadträte gewesen sei: "Das haben wir intern so gemeinsam beschlossen." Deffner habe die richtigen Zukunftsthemen im Blick, er sei ein absoluter Teamplayer und werde für Nördlingen die richtigen und wichtigen Weichen stellen. Wunder würdigt Beyschlag als "politisches Schwergewicht", der Erfahrung in vielen Themen in der Stadt und im Kreis habe und zudem die juristische Expertise durch seine berufliche Laufbahn mitbringe. Solch ein langes ehrenamtliches Engagement wie es Beyschlag als Fraktionsvorsitzender gezeigt habe, könne nicht jeder in die Waagschale werfen.

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