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Nördlingen: Heißes Papier zum Hallenbad-Neubau in Nördlingen

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Heißes Papier zum Hallenbad-Neubau in Nördlingen

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    In drei nebeneinanderliegenden "Riegeln" soll das neue Nördlinger Hallenbad im Rieser Sportpark entstehen. Das Areal für die Saunen liegt links.
    In drei nebeneinanderliegenden "Riegeln" soll das neue Nördlinger Hallenbad im Rieser Sportpark entstehen. Das Areal für die Saunen liegt links. Foto: Löhle Neubauer Architekten (Modellfoto)

    Nach den zu erwartenden Kostensteigerungen beim Bau des neuen Nördlinger Hallenbades hat sich in den politischen Gremien der Stadt weiterer Beratungsbedarf ergeben. Nicht zuletzt im Hinblick auf den angestrebten Nachtragshaushalt, in dem sich bekanntlich die Kosten für das Großprojekt wiederfinden sollen. Wie die einzelnen Ausgabeposten in dem Etat-Nachtrag zu quantifizieren sein werden, ist bis dato noch weitgehend offen. Wird sich der Stadtrat dazu durchringen, an dem bedeutenden Infrastrukturvorhaben deutliche Einsparungen vorzunehmen, um die Ausgaben nicht ins Uferlose steigen zu lassen? Oder nimmt man die Baupreissteigerungen nolens volens in Kauf?

    Diskutiert wird aktuell unter anderem die Alternative, im ersten Schritt auf die geplante Saunalandschaft zu verzichten und diese in einem späteren Bauabschnitt zu realisieren. Für dieses Szenario hat Stadtbaumeister Jürgen Eichelmann nach einer Diskussion im Haupt- und Finanzausschuss Mitte Oktober eine Kostenprognose auf Basis einer Einschätzung des zuständigen Ingenieurbüros ermittelt, die er an alle Stadtratsmitglieder versandt hat.

    Wie viel kostet Nördlingen eine Sauna in einem zweiten Bauabschnitt?

    Würde die Sauna erst in einem zweiten Bauabschnitt umgesetzt, wäre deren Baustart frühestens 2026, schreibt Eichelmann. Unter Einbeziehung der Entwicklung des Baupreis-Indexes der zurückliegenden beiden Jahre kommt er dann auf folgende Gesamtkosten: bei Fertigstellung des Saunabereiches erst im Jahr 2028 rund 8,93 Millionen Euro netto; bei Fertigstellung 2031 rund 11,32 Millionen Euro netto.

    Bei einem vollständigen Verzicht auf die Sauna fallen nach Angaben des Stadtbaumeisters 1,74 Millionen Euro netto resultierend aus Planungskosten und Preissteigerungen für einen verzögerten Baubeginn von 4,5 Monaten an. Auf Basis der geschätzten Gesamtkosten für die Sauna von 5,44 Millionen Euro (Stand Oktober 2022) ergäben sich damit Einsparungen von insgesamt 3,7 Millionen Euro.

    CSU-Fraktion will weiterhin auf die Sauna verzichten

    Bei den Fraktionen wurde das Eichelmann-Papier zur Kenntnis genommen, wie eine Anfrage dieser Redaktion ergab. Steffen Höhn (CSU) kann nach eigener Aussage darin nicht erkennen, was die Umplanung des Projektes wirklich kosten würde. Auch die angeführten zeitlichen Verzögerungen seien wohl eher "hypothetisch", meinte Höhn. Aufgrund der momentanen Situation stehe die

    Helmut Beyschlag, Fraktionschef der PWG, bekennt sich grundsätzlich zu einer Sauna im Zuge des Bad-Neubaus. Diesen in Bauabschnitte aufzuteilen, sei aus seiner Sicht nicht so einfach. Die Sauna zu verschieben, mache das Ganze keinesfalls billiger, meinte Beyschlag. Zu den Zahlen des Stadtbaumeisters habe die PWG-Fraktion noch diverse Nachfragen.

    Stadtteilliste steht zu "Hallenbad und Sauna in einem Zug"

    Unabhängig von den Berechnungen Eichelmanns herrscht in der Fraktion der Stadtteilliste eine klare Haltung. "Wir stehen nach wie vor zu Hallenbad und Sauna in einem Zug", sagte Fraktionschef Thomas Mittring auf Anfrage unserer Redaktion. Alles andere mache keinen Sinn. Den Sauna-Teil zu verschieben erhöhe die Kosten nochmals, was nicht das Ziel sein könne. Außerdem, so Mittring, sei mittlerweile so viel Geld für Planungen und Umplanungen ausgegeben worden, dass man das Projekt in einem Zug durchziehen sollte.

    Der Vorsitzende der Fraktion Grüne/Frauenliste, Wolfgang Goschenhofer, sieht das Ganze differenzierter. Wenn Geld für die Sauna zur Verfügung stehe, dann sollte diese auch gebaut werden. Aber wenn er die Ausführungen von Stadtkämmerer Kugler bewerte, sei dies ganz offensichtlich nicht der Fall. Seiner Fraktion gehe es um die finanzielle Handlungsfähigkeit der Stadt in den kommenden Jahren. Dabei gelte es auch, die Folgekosten des Hallenbades im Auge zu haben.

    SPD-Fraktionschefin Gabriele Fograscher betonte auf Anfrage, sie und ihre Fraktionsmitglieder plädierten für den Bau von Bad und Sauna in einem. "Das war von Anfang an unsere Haltung und dazu stehen wir." Die SPD-Fraktion sieht in einem Gesamtpaket die Chance, mehr Besucher anzulocken, insbesondere Familien.

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