Spätestens jetzt kann es kein Zurück mehr geben: Die Stadt Nördlingen muss es wagen und noch in diesem Frühjahr den Spatenstich für das Hallenbad samt Sauna feiern. Denn selbst wenn die überregionale, die deutschlandweite oder gar die weltpolitische Lage besser sein könnte – in der Kratermetropole liegen die Dinge anders. Nördlingen hat 2022 so viel Gewerbesteuern eingenommen wie noch nie zuvor, die Rücklagen der Stadt sind höher als ihre Schulden. Auf welche bessere Ausgangslage wollen die Gegner des Bades und der Sauna eigentlich noch warten?
Zu verdanken haben die Bürgerinnen und Bürger das neue Hallenbad dann nicht nur denen, die für es gekämpft und abgestimmt haben. Die Nördlinger Unternehmen, die Gewerbesteuer an die Stadt bezahlen, ermöglichen dieses Großprojekt. Dank ihrer guten Arbeit können die Rieser Kinder schon bald in einem neuen Bad schwimmen lernen. Und dank ihrer hohen Steuerzahlungen dürfen sich alle Besucherinnen und Besucher der neuen Sauna eine Pause vom stressigen Alltag gönnen und der eigenen Gesundheit etwas Gutes tun.
Nördlingen hat einen Stromvertrag bis Ende 2025
Und es gibt noch jemanden, dem die Nördlingerinnen und Nördlinger das neue Bad samt Sauna verdanken: Stadtkämmerer Bernhard Kugler. Es war sehr klug von ihm, im Frühjahr 2022 Kredite zu Zinsen von unter einem Prozent aufzunehmen – heute wäre das nicht mehr möglich. Genauso vorausschauend war es übrigens, langfristige Gas- und Stromverträge abzuschließen. Nördlingen zahlt noch bis zum 31. Dezember 2025 brutto 24,97 Cent pro Kilowattstunde für den Strom – andere Kommunen, wie beispielsweise Fremdingen, müssen dafür jetzt fast das Dreifache berappen.
Das Hallenbad samt Sauna sollte jetzt für alle Beteiligten Vorfahrt haben. Denn die geringe Abwicklungsquote zeigt: Der Stadtrat kann so viele Projekte beschließen, wie er will – es braucht auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Stadtverwaltung und in den beauftragten Unternehmen, um die in die Realität umzusetzen. In der Region gibt es so viele unbesetzte Stellen, dass der Wettstreit um befriedigendes Personal längst begonnen hat. Den um gutes Personal haben all diejenigen, die ihren Beschäftigten nichts Besonderes bieten, schon verloren.