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Nördlingen: Go-Ahead: Züge eines anderen Unternehmens könnten auf der Riesbahn einspringen

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Go-Ahead: Züge eines anderen Unternehmens könnten auf der Riesbahn einspringen

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    Go-Ahead will mithilfe anderer Eisenbahnunternehmen zumindest einen Zwei-Stunden-Takt ermöglichen. Noch stünden keine Details fest, sagt ein Unternehmenssprecher.
    Go-Ahead will mithilfe anderer Eisenbahnunternehmen zumindest einen Zwei-Stunden-Takt ermöglichen. Noch stünden keine Details fest, sagt ein Unternehmenssprecher. Foto: Jan-Luc Treumann

    Über Bayern und Baden-Württemberg liegt ein gewisser Optimismus. "Ich bin zuversichtlich, dass wir relativ kurzfristig eine Lösung für die Riesbahn finden", sagte Bundestagsabgeordneter Ulrich Lange (CSU) nach Gesprächen mit Go-Ahead und dem bayerischen Verkehrsministerium. Ein Sprecher von Go-Ahead selbst gibt an, die Angebote für Ersatzzüge seien vielversprechend. Wie berichtet, wollte das Eisenbahnunternehmen, das ab 11. Dezember die

    Personal fehlt bei Go-Ahead: 40 von 230 Zugführerstellen sind nicht besetzt

    Ab dem 11. Dezember übernimmt Go-Ahead Bayern bekanntlich die drei Strecken München, Augsburg und Ulm; Von 230 Stellen sind 40 nicht besetzt. Zunächst wurde deshalb ein Stufenkonzept erarbeitet. Dieses sah vor, dass der einzige Streckenast, der nach Baden-Württemberg führt (Donauwörth-Aalen), anfangs sehr reduziert gefahren werden soll, Busse ersetzen Züge. 

    Go-Ahead-Sprecher Winfried Karg begründet die Entscheidung, auf der Riesbahn vorerst keine Züge fahren zu lassen, damit, dass parallel zur Bahnlinie die Bundesstraße 25 verläuft. Auf anderen Zuglinien sei solch ein Schienenersatzverkehr vom Streckenverlauf her nicht möglich. Auf der Strecke zwischen Augsburg und München sei es fast unmöglich, auf Omnibusse zu setzen, da Züge mit rund 1000 Personen fahren würden. Dazu kommt laut Karg die Verkehrslage auf der A8. 

    Mithilfe anderer Eisenbahnunternehmen Zwei-Stunden-Takt ermöglichen

    Go-Ahead versucht, nach Forderungen aus der Politik, nun doch einen Zwei-Stunden-Takt ab Mitte Dezember zu erfüllen. In der einen Stunde können sich die Fahrgäste in einen Zug von Go Ahead setzen, in der nächsten müssen sie in einen Bus des Schienenersatzverkehrs einsteigen. "Wir sind guter Dinge", sagte Go-Ahead-Sprecher Winfried Karg. "Wir haben Angebote, aber die Tinte ist noch nicht trocken." Doch es würden keine fabrikneuen Züge von Go-Ahead fahren, so Karg. Die Züge werden inklusive Personal von einem anderen Unternehmen stammen. 

    Go Ahead präsentiert neue Züge /  Go Ahead präsentiert neue Züge / PK am Bahnhof Wörnitzstein / Bahn / Nahverkehr / Regio / Schienennahverkehr / Aus und Einstieg mit Rollstuhl über eine ausfahrbare Rampe /
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    Blick ins Innere der fabrikneuen Züge des Eisenbahnunternehmens Go-Ahead. Diese werden ab 11. Dezember zwischen München, Augsburg, Ulm und Treuchtlingen fahren.

    Eines dieser Eisenbahnunternehmen, das ein Angebot vorgelegt hat, ist die Bayernbahn mit Sitz in Nördlingen. "Wir sind mit Go-Ahead in Kontakt", bestätigte Geschäftsführer Patrick Zeitlmann. Theoretisch könnte das Unternehmen, das sich auf den Güterverkehr und Museumsbahnfahrten spezialisiert hat, mit Fahrzeugen und Personal aushelfen. Zeitlmann geht nicht davon aus, dass die Not so groß sei, dass auch die alten Dampflokomotiven dafür eingesetzt werden müssen. Im Fahrzeugbestand der Bayernbahn befinden sich auch Elektrolokomotiven wie die Baureihe 111, die auch bei der DB Regio noch verwendet werde.

    Besonders scharf war die Kritik vergangene Woche aus Aalen und Bopfingen. Der Landtagsabgeordnete Winfried Mack (CDU) sagte gegenüber der Ipf- und Jagst-Zeitung: "Go-Ahead Bayern hat viel Vertrauen zerstört, bevor es überhaupt losgeht." Er forderte Ersatz auf Kosten von Go-Ahead.

    Bopfingens Bürgermeister Dr. Gunter Bühler sagte laut Schwäbischer Post: "Wenn's eng wird, reißt sich der bayerische Löwe eben lieber ein Haar am Schwanz als eins im Gesicht aus." Die Riesbahn sei aufs Abstellgleis geschoben worden. 

    Go-Ahead kämpft auf der Remsbahn mit massiven Problemen

    Politiker erinnern Go-Ahead darüber hinaus auch daran, so schnell wie möglich die vertraglich vereinbarten Angebote einzuhalten. Für die Volksvertreter klingen die Probleme von Go-Ahead nicht neu. Auf der Remsbahn berichteten Fahrgäste Ende 2019 und Anfang 2020 über drangvolle Enge, Ausfälle oder Verspätungen. Vertreter von Go-Ahead und der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg begründeten den holprigen Start damals laut Medienberichten mit technischen Problemen bei den neuen, noch nicht ausreichend getesteten Fahrzeugen des Schweizer Herstellers Stadler. Nach Angaben der Stuttgarter Nachrichten halten die Probleme noch immer an, weshalb sich erneut die Politik einschaltet. Die Beanstandungen der Pendler reichen von Verspätungen, Zugausfällen, Kapazitätsmängeln durch zu wenige Fahrzeuge über infrastrukturelle Mängel wie nicht barrierefreie Bahnsteige in manchen Orten bis hin zu Defiziten bei der Kommunikation von Störungen im Betriebsablauf an die Reisenden. 

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