Sepp Herberger soll einmal gesagt haben: "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel." Nun war Herberger bekanntlich nicht irgendwer, sondern der Weltmeistertrainer von 1954, der Macher des Wunders von Bern. Seine Aussage ist zeitlos und sicher in vielen Lebenslagen passend. Ganz besonders treffend ist sie aber bei der Debatte um das Gerd-Müller-Denkmal.
Zunächst einmal ist es wichtig, das Engagement der Initiatoren der Unterschriftensammlung anzuerkennen. Wochenlang haben sie auf dem Nördlinger Wochenmarkt gestanden, bei Wind und Wetter für ihre Sache geworben. Das wichtigste Ziel, dass Gerd Müller nicht vor das Stadttor gestellt wird, haben die drei Männer erreicht. Diese ehrenamtliche Arbeit verdient Respekt und Anerkennung. Und sie zeigt, welche Möglichkeiten uns diese Demokratie, in der wir leben, bietet.
Standort-Kompromiss für Gerd-Müller-Statue ist eine Herausforderung für die Verantwortlichen
Nur weil es jetzt einen Kompromiss für den Standort gibt, mit dem die Witwe, der Stadtrat und die Bürgerinitiative leben können, heißt das aber nicht, dass die Debatte damit beendet ist. Denn es wird eine Herausforderung für die Verantwortlichen werden, aus dieser unübersichtlichen Kreuzung einen schönen Platz zu gestalten, der eines Denkmals würdig ist. Bis der eingeweiht wird, wird wohl noch einige Zeit vergehen, bis zu Müllers erstem Todestag ist das sicherlich nicht zu schaffen.
Der Stadt muss an der Stelle Bergerstraße/Herrengasse schon ein großer Wurf gelingen, einer, mit dem die Bürgerinnen und Bürger zufrieden sind. Die Unterschriftenaktion hat gezeigt: Gerd Müller liegt vielen Nördlingerinnen und Nördlingern am Herzen - und sie werden genau beobachten, was mit ihrem "Hadde" so passiert.