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Nördlingen: Feuerwehrhaus: Das sagt die Nördlinger Wehr zum Standort Kaiserwiese

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Feuerwehrhaus: Das sagt die Nördlinger Wehr zum Standort Kaiserwiese

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    Die Stadtverwaltung hat geprüft, ob der Wohnmobilstellplatz ein möglicher Standort für ein neues Feuerwehrhaus wäre. Eigentlich soll dort aber etwas anderes gebaut werden.
    Die Stadtverwaltung hat geprüft, ob der Wohnmobilstellplatz ein möglicher Standort für ein neues Feuerwehrhaus wäre. Eigentlich soll dort aber etwas anderes gebaut werden. Foto: Dominik Durner

    Neun Standorte sind in Nördlingen daraufhin geprüft worden, ob sie sich für ein neues Feuerwehrhaus eignen würden. Zuletzt untersuchte die Stadtverwaltung auf Wunsch der SPD-Stadtratsfraktion den Bereich am Inneren Ring, wo derzeit der Wohnmobilstellplatz ist, er gehört zur Kaiserwiese. Der bekam bei dieser Prüfung gute Noten - doch eigentlich soll dort etwas ganz anderes gebaut werden.

    Marco Kurz ist nicht nur Stadtbrandinspektor, sondern auch Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Nördlingen. Die ist bekanntlich aktuell in der Spitalmühle in der Nördlinger Altstadt untergebracht. Ein Standort, der mehrere Defizite hat. Einer davon ist, dass im gleichen Komplex zahlreiche Schülerinnen und Schüler Musikunterricht beziehungsweise Proben haben. Im Einsatzfall muss es bei den Feuerwehrleuten schnell gehen. Und Kurz sagt: "Es grenzt an ein Wunder, dass da bislang nichts passiert ist."

    Keine getrennten Umkleidebereiche bei der Feuerwehr Nördlingen

    Der Standort hat weitere Mängel: Es gibt nicht genügend Platz für alle Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner - und getrennte Umkleidebereiche schon gar nicht. Die drei Jugendlichen, die zuletzt zur aktiven Wehr gewechselt seien, müssten sich immer noch bei der Jugend umziehen, was im Einsatzfall einen längeren Weg bedeute, erklärt der Kommandant. Für die Fahrzeuge gebe es nicht genügend Stellplätze, weshalb immer auf dem Waschplatz geparkt werden müsse. Zudem muss die Wehr achteinhalb Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort sein. Vom Standort Spitalmühle aus ist das mit Blick auf die Erweiterung des Gewerbegebietes Steinerner Mann Ost oder des Industriegebietes am Sportpark schwierig. Kurz sagt zudem: "Das ist nicht mehr zeitgemäß in der Altstadt." Mittelfristig soll ein Neubau her.

    Bei der Prüfung der Stadtverwaltung hat der Standort Kaiserwiese nicht schlecht abgeschnitten, er landete im Vergleich aller möglichen Positionen sogar auf Platz zwei. Kurz allerdings sieht erhebliche Defizite - vor allem, wenn die großen Volksfeste in Nördlingen stattfinden. Denn die Metzger und Bäcker würden über den Weg unter der Eisenbahnbrücke hindurch beliefert, der Platz als zusätzlicher Parkplatz für Besucher genutzt. Die Lerchenstraße sei im gesamten Jahr stark frequentiert, gerade am Nachmittag. Das könne im Einsatzfall für Probleme sorgen, meint Kurz. Zudem fahre die Wehr von der Kaiserwiese aus auf die Bewohner des Bleichgrabens zu und beschalle die mit ihrem Signal. "Ich war überrascht, dass der Standort so einen guten Platz bekommen hat."

    Neues Feuerwehrhaus in Nördlingen: Favorit ist das Döderlein-Gelände

    Kurz favorisiert nach wie vor das Döderlein-Gelände für ein neues Feuerwehrhaus. Dort hätte man die Anwohner im Rücken. Die Feuerwehrleute, die in der Altstadt wohnten, könnten immer noch mit dem Rad zum Einsatz fahren - was im Zweifel schneller sei, als erst zum geparkten Auto zu laufen: "Die stadtnahe Lage ist für uns wichtig." Das Döderlein-Gelände hatte in der Vergangenheit beim Vergleich aller möglichen Standorte stets den ersten Platz belegt.

    Wenig begeistert davon, das neue Feuerwehrhaus am Inneren Ring anzusiedeln, ist auch Stadtbaumeister Jürgen Eichelmann. An dieser Stelle muss aus seiner Sicht ein neues Parkdeck gebaut werden. Das würde den Besuchern der Mess' und des Stabenfestes nutzen und die Altstadt weiter vom Verkehr entlasten. Oberbürgermeister David Wittner äußert sich ähnlich: "Der Standort ist ideal für ein großes Parkdeck." Er sei altstadtnah, man verbaue sich nichts - und im Egerviertel stehe eine große Nachverdichtung an Wohnraum an.

    Nur der Wohnmobilstellplatz, der müsste weichen. Obwohl nur wenig attraktiv - schließlich verlaufen in unmittelbarer Nähe eine große Straße und die Bahnlinie - sei er stark frequentiert, wie Oberbürgermeister Wittner sagt: "Er wird bestens genutzt." Bereits im aktuellen Haushalt habe man eine Summe eingeplant, um nach einem Alternativstandort zu suchen. Wittner spricht in Sachen Camping von einem "wachsenden Markt", was sich durch die Coronapandemie noch verstärkt habe.

    Wie aus der Stadtverwaltung zu hören ist, wird die Suche nach einem Alternativstandort für die Wohnmobile wohl nicht einfach werden. Denn der soll in unmittelbarer Nähe zur Altstadt liegen, darf aber wohl nicht im Überschwemmungsgebiet geplant werden. Doch das wäre der Bereich zwischen Bädle und Schlössle.

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