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Nördlingen: Er saß beim Dinner auf dem Platz neben der Queen

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Er saß beim Dinner auf dem Platz neben der Queen

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    Königin Elisabeth II. ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Carl-Eugen Erbpinz zu Oettingen-Wallerstein traf sie mehrmals persönlich.
    Königin Elisabeth II. ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Carl-Eugen Erbpinz zu Oettingen-Wallerstein traf sie mehrmals persönlich. Foto: Victoria Jones, dpa

    Mehrmals hat Carl-Eugen Erbprinz zu Oettingen-Wallerstein die Queen persönlich getroffen. Doch an ein Mal erinnert sich der Chef des fürstlichen Brauhauses noch besonders. Man sei in kleinerer Runde auf dem Land unterwegs gewesen. Und plötzlich näherte sich hinter ihm eine ältere Dame in Gummistiefeln, grüßte ihn freundlich. Es war die Queen, die am Donnerstag im Alter von 96 Jahren gestorben ist. "Sie stapfte mit uns durch den Regen." An jenem Abend wurde zu Oettingen-Wallerstein sogar eine besondere Ehre zu Teil: Er durfte beim Dinner neben Königin Elisabeth II. sitzen.

    Ein wenig nervös sei er damals schon gewesen, erinnert sich zu Oettingen-Wallerstein: "Da nimmt man dann schon eine innere Haltung an." Doch nach der freundlichen Begrüßung beim Spaziergang am Nachmittag sei das Eis ein wenig gebrochen gewesen. Worüber spricht man mit der Queen beim Abendessen? Er habe sich an den Themen Pferde und Hunde versucht – doch die Queen sei ein absoluter Konversationsprofi gewesen: "Der Abend ging ganz schnell vorbei." Die Queen sei in der kleinen Runde wesentlich entspannter gewesen als bei den offiziellen Anlässen: "Sie war eine nette, gut ausgebildete Frau." Zu den Windsors hat die Familie Oettingen-Wallerstein auch über die Mutter von Carl-Eugen, die als Lioba zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg geboren wurde, Kontakt: "Prinz Philipp hat meine Großeltern relativ oft besucht."

    Erbprinz zu Oettingen-Wallerstein: Elisabeth II. als "Verkörperung von Konstanz"

    Jeder habe gewusst, dass die Queen eines Tages sterben würde, jedoch: "Wenn der Tag kommt, will man es nicht wahrhaben." Schon bei den Feierlichkeiten zum 70. Thronjubiläum in diesem Jahr sei es auffällig gewesen, dass die Queen an vielen Terminen nicht teilgenommen habe. "Das war für sie schon ungewöhnlich." Elisabeth II. sei die Verkörperung von Beständigkeit gewesen: "Für viele war sie ein Fixposten." Man kenne die Zeit ohne sie gar nicht. "Sie war eine Ikone." Vor ihrem Lebenswerk könne man sich tief verneigen, sie sei extrem weise gewesen. König Charles III. müsse jetzt einen "Riesenschuh" füllen: "Er wird das aber sicher gut machen – mit seinem eigenen Stil. Das wird extrem spannend." Schließlich habe sich Charles zuletzt ja zu Themen geäußert, zu denen die Queen nie etwas gesagt habe.

    Albrecht Ernst Fürst zu Oettingen-Spielberg teilt in einer E-Mail mit: "Queen Elisabeth II. war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Zeitgeschichte und über Jahrzehnte war sie für Generationen durch ihre Beständigkeit ein Anker in der Zeit." Mit ihrem Tod sei eine Ära zu Ende gegangen. "Durch ihre Souveränität, ihr Verantwortungsbewusstsein und ihre Würde war sie beispielgebend für die Welt. Tief betroffen nehmen wir Abschied von Queen Elisabeth II."

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