Der kriselnde Batteriekonzern Varta ruft bei seinen Geldgebern erneut um Hilfe. Ein Einbruch der Nachfrage, billige Angebote der Konkurrenz aus Asien und ein Cyberangriff werfen das Unternehmen bei seiner Sanierung zurück. Das Konzept aus dem vergangenen Sommer sei "nicht mehr angemessen", um bis Ende 2026 wie geplant auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren, teilte Varta am Donnerstagabend in Ellwangen mit. Der Vorstand verhandelt mit den Finanzierern über eine Lösung.
Vartas Krise hat sich den Angaben zufolge auf breiter Front verschärft. Die Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen, wie sie auch in Nördlingen produziert und etwa in Kopfhörern verbaut werden, schwanke stark. Die Nachfrage nach Energiespeichern für den Strom aus Solaranlagen sei unerwartet erheblich eingebrochen. Zudem klagte der Konzern über Billigpreise der Konkurrenz für Energiespeicher und anhaltende Probleme in den Lieferketten.
Varta in Nördlingen: Wie sieht es mit Kurzarbeit aus?
Was bedeutet das für Kunden und Belegschaft? Sprecher Christian Kucznierz sagt auf Nachfrage, dass die Verunsicherung mit Händen zu greifen sei. Doch durch die Nachricht ändere sich für Kunden und Mitarbeiter nichts. Nördlingens Varta-Betriebsratsvorsitzender Thomas Kopf sagt, dass Kurzarbeit kein Thema sei, das bestätigt auch der Sprecher. Kopf spricht von einer noch guten Auftragslage am Standort. (dpa/vmö)