Startseite
Icon Pfeil nach unten
Nördlingen
Icon Pfeil nach unten

Nördlingen: Dieses verrückte Stück spielt das Dramatische Ensemble in Nördlingen

Nördlingen

Dieses verrückte Stück spielt das Dramatische Ensemble in Nördlingen

    • |
    Das "Der kleine Horrorladen"-Live-Orchester des Dramatischen Ensembles in Nördlingen, vorne Clarissa Bühler (Regie) und Gerhard Munk (Co-Regie).
    Das "Der kleine Horrorladen"-Live-Orchester des Dramatischen Ensembles in Nördlingen, vorne Clarissa Bühler (Regie) und Gerhard Munk (Co-Regie). Foto: Wolfgang Heinrich

    Seit 24 Jahren bringt das Dramatische Ensemble (DE) alljährlich die Klösterle-Bühne in Nördlingen zum Beben. Bunt, skurril und kreativ präsentiert sich die Laienschauspieltruppe dabei und stellt bei Musicalproduktionen auch ihr hochkarätiges musikalisches Können unter Beweis. Diesen November führt das DE zusammen mit einem Live-Orchester das Kult-Musical „Der kleine Horrorladen“ von Howard Ashman und Komponist Alan Menken auf, wie es in einer Mitteilung heißt.

    Nach „Romeo und Julia – das Kleinstadtmusical“ und dem Musical „SoXellSo“ ist es das heuer bereits die dritte Novemberproduktion des Dramatischen Ensembles, bei der Clarissa Bühler Regie führt. Für die Co-Regie ist Gerhard Munk zuständig. Die musikalische Leitung hat Marcus Prügel inne.

    Dramatisches Ensemble zeigt in Nördlingen "Der kleine Horroladen"

    Dass es heuer „Der kleine Horrorladen“ geworden ist, hat sich erst im Laufe des Entscheidungsprozesses herauskristallisiert. „Ich kannte das Musical vorher gar nicht. Ein DE-Mitglied hat mich darauf gebracht. Als ich mich dann damit beschäftigt habe, war ich vor allem von der genialen Musik total angetan“, erzählt Clarissa Bühler vom Findungsprozess. Außerdem sei schnell klar gewesen, dass die Absurdität der Handlung und die speziellen Charaktere unheimlich gut zum verrückten DE-Haufen passen würden. Mit Gerhard Munk ist sie sich darüber einig, dass „Der kleine Horrorladen“ musikalisch sehr komplex und anspruchsvoll ist. 

    „Der kleine Horrorladen“ zeigt dabei den besonderen Stil des zeitgenössischen Komponisten Menken, der insgesamt acht Oscars für seine Arbeit gewonnen hat. „Menken ist ein Meister darin, sich einer Stilistik zu bedienen, die sich dann wie ein roter Faden durch das Musical zieht“, schwärmt Prügel begeistert. Während das musikalische Thema in „Sister Act“ beispielsweise Disco-Sounds und Soul sei, greife Menken in „Der kleine Horrorladen“ auf die Doo-Wop-Sounds der 50er- und 60er-Jahre zurück. Kombiniert mit der schrägen Horrorstory führe das zu einem einzigartigen Musical.

    Regie beim Dramatischen Ensemble führen Clarissa Bühler und Gerhard Munk

    Doch nicht nur musikalisch ist das Stück heuer eine Herausforderung, auch bei der Umsetzung der zentralen Figur, einer Pflanze mit speziellen Ansprüchen, musste sich das Regie-Duo etwas einfallen lassen. „Hier haben wir uns auf neues und unbekanntes Terrain begeben“, erklärt Co-Regisseur Munk, der schon seit 1992 beim DE dabei ist.

    Sowohl Gerhard Munk als auch Clarissa Bühler halten heuer allerdings nicht nur die Regiefäden in der Hand, sondern sind auch selbst als Schauspieler auf der Bühne dabei, Clarissa sogar in einer der Hauptrollen. Sie spielt die Audrey: „Ich glaube, dass ich noch nie eine Rolle gespielt habe, die so wenig mit mir selbst wie die Audrey zu tun hat. Das ist eine sehr spannende Erfahrung.“

    Clarissa Bühler spielt auf Bühne im Nördlinger Klösterle selbst mit

    Ihre eigene Rolle hat sie zu Beginn der Proben erst einmal außen vor gelassen und sich vorwiegend auf die Regie konzentriert. Wenn es für das Zusammenspiel mit den anderen Darstellern notwendig war, ist sie aber doch immer wieder vom Regiepult in die Szene hineingehüpft. „Das ist herausfordernd und bringt mich an die Grenzen“, gibt Clarissa Bühler zu. Aber es sei auch eine Bereicherung, wenn man sehe, was mit Feuereifer möglich sei. 

    Begeistert ist die diesjährige DE-Regisseurin, die von Beruf selbst Schauspielerin ist, dabei vom ganzen Team: „Ich habe in dieser Produktion das große Glück, mit außerordentlich talentierten Leuten arbeiten zu dürfen, sowohl schauspielerisch, aber auch gesanglich und musikalisch. Die hohe Motivation und der Fleiß lassen alle über sich hinauswachsen.“ Einen Unterschied zwischen der Laienschauspieltruppe und Profis könne sie daher nicht erkennen.

    Das sind die Termine für die Aufführungen des Dramatischen Ensembles

    Das Team freut sich über die Spielfreude in jeder Probe und über das vorherrschende Vertrauen. Das gilt ebenso für das altbewährte Team hochkarätiger Musiker, auf das Marcus Prügel für die Umsetzung von Menkens „wunderbar komponierter“ Arbeit zurückgreift und das bereits 2019 für das Musical „SoXellSo“ im Klösterle für Furore gesorgt hat. Cathy Smith/Christian Möwes an der Flöte, Harald Hänsel an der Klarinette und am Tenorsaxophon, André Schneider/Rainer Hauf an der Trompete, Karsten Sell/Ralf Irmler an der Posaune, Arndt Pischke an der Gitarre, Raffael Müller am Bass, Tom Höpfner am Schlagzeug und Prügel selbst am Keyboard bilden gemeinsam „schon ein kleines Orchester“, deren Spielfreude Prügel als „ein großes Geschenk“ empfindet, da man eben die Begeisterung auch hören kann. 

    Wer sich von der Aufführung selbst überzeugen möchte, kann dies vom 17. bis zum 26. November (freitags und samstags jeweils um 20 Uhr, sonntags um 15 Uhr) im Stadtsaal Klösterle machen. Die Karten gibt es bei der Nördlinger Touristinformation (09081/84116) oder online unter www.dramatisches-ensemble.de. (AZ)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden