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Nördlingen: Die Nördlinger Spezialitäten heißen natürlich „Schdabawieschd“

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Die Nördlinger Spezialitäten heißen natürlich „Schdabawieschd“

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    Geschätzte 200 Paar „Schdabawiiischd“ auf den Holzkohlegrills der Metzgerei Goschenhofer beim „Staben-to-go“ auf der Kaiserwiese.
    Geschätzte 200 Paar „Schdabawiiischd“ auf den Holzkohlegrills der Metzgerei Goschenhofer beim „Staben-to-go“ auf der Kaiserwiese. Foto: Robert Milde

    Da hat der Autor ja eine saubere Diskussion losgetreten. In einer Mischung aus Ahnungslosigkeit, lockerem Umgang mit der Sprache und dem untauglichen Versuch, „ein bisschen Mundart“ in seinen Beitrag einzubauen, hatte er am Samstag von „Stabenwürschteln“ gesprochen. Und wurde anschließend in den Sozialen Medien vielfach korrigiert.

    Und nicht nur da. Der erste Anruf kam von Helga Schülen von der gleichnamigen, früheren Nördlinger Metzgerei, die auf die Bezeichnung Stabenwürschtle bestand – eine Formulierung, die auch im Netz eine breite Mehrheit fand. Aus der fränkischen Nachbarschaft wurde ein „Broatwerscht“ eingestreut („Allmächd na“, kann man da nur hinzufügen) und aus der eher preußischen Ecke kam die reichlich emotionslos klingende Beschreibung „dünne Würste“. Die Mundart-Spezialisten, allen voran der frühere Radio-RT1-Moderator Christof Öhm, plädierten für „Schdabawieschd“ – und erhielten auf RN-Nachfrage gestern Unterstützung von Kreisheimatpfleger Herbert Dettweiler. Wichtig sei dabei das lange i nach dem w, so Dettweiler, das man entweder mit einem ie oder – orthografisch natürlich weniger korrekt – mit mehreren i zum Ausdruck bringen könne. „Schdabawieschd oder „Schdabawiiischd“ also! Eine weitere Äußerung aus dem Netz bildete den passenden Schlussstrich unter die kulinarische Debatte: „Egal, lecker – unterm Strich is es Wurscht...“

    Gute Resonanz auf die Ersatzaktionen

    Bei Kaiserwetter gab’s am Montag reichlich Resonanz auf die Ersatzaktionen für das eigentlich wegen der Corona-Pandemie auch in diesem Jahr ausgefallene Stabenfest. Vor den Buden der Nördlinger Traditionsmetzger bildeten sich lange Schlangen, das Turmblasen eines aus Beschäftigten der Stadtverwaltung gebildeten Bläser-Ensembles vom Daniel erhielt vom Marktplatz freudigen Beifall und auch beim „Staben-to-go“ auf der Kaiserwiese standen die Fahrzeuge Stoßstange an Stoßstange. Hier gab es neben (Achtung Hochdeutsch) Stabenwürsten auch Nördlinger Festbier, Käse, Semmeln und Brezen sowie gebrannte Mandeln und Lebkuchenherzen.

    Hier gibt es eine Bildergalerie aus der Stadt und von der Kaiserwiese sowie ein Video vom Turmblasen am Marktplatz.

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