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Nördlingen: „Die letzte O.“

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„Die letzte O.“

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    Irmelin Rose O. (gespielt von Julia Höhfeld, links) liest schon in ihrer Kindheit gerne, sogar wenn sie mit ihrer Familie (verkörpert durch Janina Sachsenmaier, rechts) am Ostseestrand ist.
    Irmelin Rose O. (gespielt von Julia Höhfeld, links) liest schon in ihrer Kindheit gerne, sogar wenn sie mit ihrer Familie (verkörpert durch Janina Sachsenmaier, rechts) am Ostseestrand ist. Foto: Maximiliane Böckh

    Auf eine Zeitreise der etwas anderen Art wurden die Schülerinnen und Schüler der 12. Jahrgangsstufe des Theodor-Heuss-Gymnasiums Nördlingen mitgenommen. Sie begleiteten Irmelin Rose O., die ihre Kindheit in den 1930er Jahren in Danzig verbrachte, dann, statt für Abitur und Studium zu lernen, im RAD-Lager arbeitete, schließlich 1945 völlig überstürzt aus Ostpreußen fliehen musste, um sich im Nachkriegsdeutschland ein neues Leben aufzubauen. Dabei lernten sie eine junge Frau kennen, die ihren Lebensweg ging, beharrlich ihr Ziel, Ärztin zu werden, verfolgte und letztlich trotz des Heimatverlusts eine Art innere Heimat in sich trug. Irmelin Rose O. kam dabei mittels Tonbandaufzeichnungen selbst zu Wort. Im Alter von 92 Jahren hatte sie mit ihrer Enkelin Janina Sachsenmaier Interviews geführt, die als Theaterpädagogin aus der Lebensgeschichte ihrer Großmutter das biografisch-dokumentarische Klassenzimmerstück kreiert hat und selbst Teil der Inszenierung ist. In Nördlingen wurde sie von ihrer Schauspielkollegin Julia Höhfeld unterstützt. Neben den Audiointerviews, die über ein altes Kofferradio abgespielt wurden, wurden auch Passagen aus einem unveröffentlichten Buch der Großmutter vorgetragen. Alte Familienfotos, eine Landkarte und Ästhetikfolien machten mit Hilfe eines Overheadprojektors die Geschichte anschaulich und erzeugten immer wieder eine neue Atmosphäre. Ein Tisch, ein Berg Stühle und jede Menge weiße Laken waren dabei einfache, aber doch effektive Mittel, um eine wandelbare Bühne mit unterschiedlichen Kulissen zu schaffen. Der Zeitzeugenbericht, geschichtliche Darstellungen und verschiedene Spielszenen fügten sich so zu einem beeindruckenden Dokumentartheaterstück zusammen, das als Projekt durch den Verband freie Darstellende Künste Bayern e.V. im Rahmen der Wiederaufnahmeförderung des „Förderpakets Freie Kunst 2024“ mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst gefördert wird. (AZ)

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