Startseite
Icon Pfeil nach unten
Nördlingen
Icon Pfeil nach unten

Nördlingen: Der Zauber der Camargue: Allstars of Gypsy spielen in Nördlingen

Nördlingen

Der Zauber der Camargue: Allstars of Gypsy spielen in Nördlingen

    • |
    Die Allstars of Gypsy haben in Nördlingen ein Konzert gegeben. Unser Bild zeigt von links: Tony Régis, Mario Régis, Felipe Sauvageon und David Huertas.
    Die Allstars of Gypsy haben in Nördlingen ein Konzert gegeben. Unser Bild zeigt von links: Tony Régis, Mario Régis, Felipe Sauvageon und David Huertas. Foto: Anton Kutscherauer

    Wen befallen nicht Sehnsucht und Fernweh bei den herzerwärmenden Klängen von Gitarren? Leider hält unsere vom hektischen Alltag dominierte Zeit wenige Gelegenheiten bereit, sich musikalischen Genüssen dieser Art hinzugeben. Eine davon bot sich am Freitagabend im voll besetzten Nördlinger Ochsenzwinger, wo die „Allstars of Gipsy“ den Besucherinnen und Besuchern ein wunderbares Konzerterlebnis bereiteten.

    Das Ensemble der „Allstars“ besteht aus rund einem Dutzend handverlesenen Musikern, die in wechselnden Besetzungen zusammen auftreten, erläutert Felipe Sauvageon zu Beginn des Auftritts. In Nördlingen stehen neben ihm der Weltklasse-Gitarrist Mario Régis aus der Familie der legendären „Gipsy Kings“, dessen Schwiegersohn Tony Régis sowie David Huertas, musikalisches Multitalent und Meister des Cajóns, auf der Bühne. „Gipsy-Musik“ oder „Musik der Gitanos“, so nennt die Truppe ihre Stilrichtung, braucht kein aufwendiges Ambiente und auch kein Notenblatt. Nur mit ihren Gitarren und dem Cajón setzen sich die vier Musiker auf die Bühne und beginnen zu spielen und zu singen. Und schon mit den ersten Klängen verbreiten sie im Saal eine Stimmung, die den Zauber der südfranzösischen Camargue versprüht.

    Die Allstars of Gypsy singen über die Liebe

    Dem schwungvollen Instrumental zum Einstieg folgen zunächst getragene und leidenschaftliche Lieder im stimmigen Wechsel. Inhaltlich geht es um das Leben und vor allem um die Liebe, häufig um „ein Mädchen, das einst das Herz erwärmt hat“. Die meisten Stücke haben die „Allstars of Gipsy“ selbst komponiert, auch einige Songs der „Gipsy Kings“ und von anderen einschlägigen Künstlern sind im Repertoire. Zudem gibt es auch musikalische Hommagen an zwei unvergessene Größen der Gipsy-Musik, die Gitarrenlegende „Manitas de Plata“ und den Flamenco-Sänger „José Reyes“, den „Vater der Gipsy Kings“.

    „Der Charme Südfrankreichs mit einem Touch Flamenco“, so wird die musikalische Ausrichtung der „Allstars of Gipsy“ von Insidern beschrieben, wobei es auch gelegentliche Ausflüge in die „andalusische Welt des Tangos“ gibt. Unabhängig von der Stilrichtung, der Auftritt in Nördlingen ist von höchster Virtuosität und großer Leidenschaft geprägt, wobei auch Improvisation, Intuition und Inspiration eine große Rolle spielen. 

    Die vier spielen in Nördlingen im Ochsenzwinger mehrere Soli

    Im zweiten Teil des Abends erhöht die Gruppe noch mal das Tempo, wobei jeder Musiker in diversen Soli sein Können beweisen darf: Tony präsentiert Kendji Giracs gefühlvolles „Elle m'a aimé“, Felipe zelebriert einen Flamenco-Rumba-Mix, David interpretiert den Bill-Withers-Hit „Ain’t No Sunshine“ auf ganz eigene Weise und „El Grand Mario Régis“ lässt bei „Gipsy Dance“ die Finger mit aberwitziger Geschwindigkeit über die Saiten fliegen.

    Weil die Musiker sich mit kurzen Zurufen gegenseitig befeuern und auch das Publikum mit fordernden Gesten mitnehmen, springt der Funke schnell über. So gibt es nach famosen Soli und waghalsigen Gitarrenpassagen immer wieder Zwischenapplaus und am Ende eines großartigen Konzerts sitzt keiner mehr auf seinem Platz. In einem furiosen Finale brennen die „Allstars of Gipsy“ mit „Bamboleo“, „Volare“ und „Djobi djoba“ noch einmal ein Feuerwerk der größten Hits ab und werden schließlich mit stehenden Ovationen verabschiedet.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden