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Nördlingen: Der Grundstein für das neue Hallenbad ist gelegt

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Der Grundstein für das neue Hallenbad ist gelegt

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    Stadtbaumeister Jürgen Eichelmann und Oberbürgermeister David Wittner setzten zusammen mit der Bauleitung, Vertretern der Firmen und des Architekturbüros die Zeitkapsel in den Grundstein.
    Stadtbaumeister Jürgen Eichelmann und Oberbürgermeister David Wittner setzten zusammen mit der Bauleitung, Vertretern der Firmen und des Architekturbüros die Zeitkapsel in den Grundstein. Foto: Jochen Aumann

    Der Deckel des Grundsteins lag ein klein wenig schief, sodass noch ein paar mehr vorsichtige Schläge mit dem Griff des Hammers notwendig waren – doch mit diesem Akt war der nächste Meilenstein gesetzt, wie Oberbürgermeister David Wittner die Grundsteinlegung des Nördlinger Hallenbades bezeichnete. Auf der größten Baustelle der Stadt geht es voran und man ist weiter im Zeitplan – trotz einer Umplanung.

    In den Grundstein wurde eine Zeitkapsel gelegt, ein schmales, silber-schwarzes Rohr. Wittner sagte, das könne einem heute als eine ungewöhnliche Handlung vorkommen, doch es habe eine große Tradition im Bauwesen. Zum einen symbolisiere eine solche

    Neues Hallenbad in Nördlingen besteht aus vier Gebäuden

    Es ist aber auch ein Projekt, das mit erheblichen Kosten verbunden ist und ohne Fördermittel kaum möglich gewesen wäre. So bedankte sich der OB für die Fördermittel, meinte aber auch, vielleicht nicht nur mit einem Augenzwinkern, dass es durchaus mehr als zehn Prozent Förderung vom Freistaat hätte geben können. Rund 30 Millionen Euro kostet das Projekt, 2,7 Millionen Euro Förderung kämen vom Bund, 3,6 Millionen vom Freistaat, sagte Kämmerer Bernhard Kugler am Rande der Veranstaltung zu unserer Redaktion.

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    OB David Wittner und Stadtbaumeister Jürgen Eichelmann mauern Zeitdokumente ein und besiegeln so den symbolischen Akt der Grundsteinlegung für das Hallenbad.

    Stadtbaumeister Jürgen Eichelmann schilderte ein paar Fakten zum neuen Bad: Insgesamt gebe es vier längliche Baukörper. Das Herzstück sei das Bad mit Schwimmbecken, Rutsche, Kleinkinderbereich und Foyer mit Galerie. Links davon komme der Umkleidebereich mit Duschen sowie der Verwaltung hin. Im Süden würden dann noch die Sauna und die Außensauna gebaut. Am auffälligsten an der Baustelle sind aktuell die Betonwände, die emporragen. Dabei handelt es sich um die Außenwände des Kellergeschosses. „Dieses Geschoss wird bis zum letzten Zentimeter mit der Technik des Bades ausgefüllt sein", so Eichelmann.

    Nördlinger Hallenbad soll zur Saison 2025/2026 öffnen

    1500 Kubikmeter Beton wurden für die Bodenplatte verarbeitet. Als diese Lieferung ankam, hatte sich aber die Wetterprognose verändert, wie Eichelmann erzählte, und Regen wurde vorhergesagt. Daher glätteten bis nachts um 3 Uhr die Arbeiter den Beton. Der Stadtbaumeister teilte auch den Zeitplan mit: Der Rohbau solle bis Ende April 2024 fertig sein, die Fassade bis Herbst 2024 angebracht werden. Im Winter finde dann der Innenausbau statt, die Edelstahlbecken sollen bis zum März 2025 montiert werden. Wenn der Zeitplan eingehalten werde, dann könnten die Bürgerinnen und Bürger ab der Saison 2025/26 das Bad nutzen. Und momentan sei man sowohl im Zeit- als auch im Kostenrahmen.

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    Nördlingens Stadtarchivar Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler hat die Urkunde für die Zeitkapsel verfasst, darin schildert er, dass der Baubeginn in eine schwierige Zeit falle mit dem Krieg in der Ukraine, den Folgen der Pandemie, der Inflation. Der Neubau sei von Kostendiskussionen geprägt gewesen, das Bad möge hoffentlich lange seinen Dienst erweisen. Moosdiele-Hitzler sagte: „Die Bestückung einer Zeitkapsel ist ein historischer Moment.“ Denn die Beteiligten würden hoffentlich für lange Zeit die Letzten sein, die diese Dinge in der Hand gehalten haben. Darin befindet sich neben der Urkunde ein Bebauungsplan vom Bad und ein kleiner Beutel mit Münzen, die in diesem Jahr geprägt wurden. Schon in der Antike hätten die Menschen Geldstücke unter ihr Haus gelegt, auch aus dem Mittelalter kenne man diesen Brauch. Münzen mit ihren geprägten Symbolen seien Zeitzeugen. Wer wisse schon, was die Menschen sagen würden, wenn sie die Kapsel vielleicht in rund 60 Jahren öffneten: „Mei, die haben noch den Euro gehabt. Die haben noch mit Münzen gezahlt.“

    Eine Ausgabe der Rieser Nachrichten liegt der Zeitkapsel bei

    Außerdem wurde die aktuelle Ausgabe der Rieser Nachrichten beigelegt. Denn sie bilde das aktuelle Geschehen ab, global wie lokal. Neben ernsten Themen gebe es auch etwas zum Schmunzeln, etwa, dass Väter auch Windeln wechseln könnten oder die Kinderseite, auf der Menschen in ausgehöhlten Kürbissen um die Wette schwimmen. Unsere Nachkommen würden mit anderen Augen darauf blicken. 

    Dekan Gerhard Wolfermann und Stadtpfarrer Benjamin Beck segneten die Kapsel, dann wurde das Rohr im Grundstein verschlossen. Anschließend gab es eine Führung für die Öffentlichkeit, bei der Eichelmann und die stellvertretende Projektleiterin und Architektin Heike Gerigk das künftige Bad vorstellten. Gegenüber unserer Redaktion sagte Gerigk, dass man trotz der dreimonatigen Umplanung mit der Galerie durch die gute Zusammenarbeit aller Planer wieder im aktuellen Zeitplan sei.

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