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Nördlingen: Das Nördlinger Oberbürgermeister-Duell beginnt: So reagierten die Kandidaten

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Das Nördlinger Oberbürgermeister-Duell beginnt: So reagierten die Kandidaten

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    So begrüßt man sich in Zeiten des Coronavirus: Steffen Höhn (CSU, links) und David Wittner (PWG) sind die beiden Kandidaten für die Stichwahl um das Amt des Nördlinger Oberbürgermeisters. Der zweite Wahlgang findet am Sonntag, 29. März, statt.
    So begrüßt man sich in Zeiten des Coronavirus: Steffen Höhn (CSU, links) und David Wittner (PWG) sind die beiden Kandidaten für die Stichwahl um das Amt des Nördlinger Oberbürgermeisters. Der zweite Wahlgang findet am Sonntag, 29. März, statt. Foto: Szilvia Izsó

    Es gibt ein Duell um die Nachfolge von Oberbürgermeister Hermann Faul: David Wittner (PWG) und Steffen Höhn (CSU) werden am 29. März in einer Stichwahl um das Amt des Nördlinger Oberbürgermeisters gegeneinander antreten. Wittner hatte im ersten Wahlgang die Nase vorn: Er erreichte laut dem vorläufigen Endergebnis rund 36,2 Prozent der Stimmen. Höhn konnte rund 31,1 Prozent der Wähler von sich überzeugen. Auf Platz drei lag die einzige Frau in den Reihen der Bewerber, SPD-Kandidatin Rita Ortler. Sie erzielte rund 18,8 Prozent. Deutlich dahinter: der Bewerber der Grünen, Wolfgang Goschenhofer mit rund 13,3 Prozent. Abgeschlagen auf dem fünften Platz mit gerade einmal 0,7 Prozent landete Dr. Mark Tanner von der FDP. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,6 Prozent. Noch-Amtsinhaber Hermann Faul, der auch das Amt des Wahlleiters übernommen hatte, hatte bereits um die Mittagszeit berichtet, dass nur wenige Menschen in die Wahllokale gekommen seien.

    Wittner macht wegen des Coronavirus' digitalen Wahlkampf

    Wittner sagte am Sonntagabend, er sei jetzt erst einmal erleichtert: „Das ist ein Megagefühl.“ Schließlich hätten er und sein Team sich so lange auf diesen einen Tag fokussiert – Wittner war als erster Bewerber ins Rennen um den Posten des OB gegangen. Die 3532 Stimmen seien deutlich mehr, als er erwartet habe: „Jetzt wollen wir den positiven Schwung mitnehmen.“ Zwei Wochen haben er und Höhn Zeit, die Wähler, die bislang entweder nicht zur Wahl gegangen sind oder andere Kandidaten bevorzugt hatten, von sich zu überzeugen. In Zeiten der Coronakrise will der PWG-Kandidat den persönlichen Kontakt allerdings vermeiden: „Wir werden weitere digitale Angebote schaffen.“ Es gebe derzeit Wichtigeres, als die Kommunalwahl: die Schwachen in der Gesellschaft zu schützen und die Auswirkungen des Coronavirus so gering wie möglich zu halten. Der Erfolg am Wahlabend sei eine Mannschaftsleistung, betont Wittner, man bleibe bei der bisherigen Linie: „Wir sind eine regionale Gruppierung und haben immer versucht, die Dinge aus Nördlinger Sicht zu betrachten. Wir wollen das Beste für die Leute vor Ort.“

    Höhn will bei der Stichwahl mit Grundwerten punkten

    Steffen Höhn sagte auf Anfrage unserer Zeitung: „Das erste Ziel ist erreicht.“ Jetzt gelte es, in der zweiten Runde die Wähler zu überzeugen, die sich bislang anders entschieden hatten. Auch Höhn will angesichts der Coronakrise auf Veranstaltungen und Hausbesuche verzichten und setzt stattdessen auf Plakate und die Sozialen Medien. Dass er rund 500 Stimmen weniger als Wittner auf sich verbuchen konnte, ärgert den CSU-Kandidaten nicht: „Wenn es ein großer Abstand wäre, dann vielleicht. Aber so bin ich ganz positiv.“ Höhn sagt, er und sein Team hätten mit Verlässlichkeit, Grundwerten, dem Netzwerk und Offenheit gepunktet. „Es ist später auch ganz zentral, dass ein Oberbürgermeister auf alle zugeht.“ Thematisch sei man gut aufgestellt. Höhn kündigte an, auch künftig auf persönliche Attacken zu verzichten: „Wir gehen weiter unseren Weg und setzten stark auf das Miteinander.“

    Ein Kandidat hatte mehr erwartet

    Rita Ortler sagte, die 18,8 Prozent seien für sie eine „tolle Leistung“. Schließlich habe sie keinen Rückenwind von der Bundes- oder Landespolitik bekommen: „Das haben wir als Ortsverein geschafft und damit sind wir wirklich zufrieden.“ Vielleicht wolle der Wähler aber Politiker, die etwas versprechen – das hatte die SPD-Kandidatin im Wahlkampf konsequent abgelehnt. In zwei Baldinger Wahlbezirken hatte Ortler die meisten Stimmen geholt. Sie will ihren Wählern keine Empfehlung für die Stichwahl geben. Genauso wenig will das Wolfgang Goschenhofer tun, der mit 13,3 Prozent Platz vier erreichte. Ein Ergebnis, von dem der Grünen-Kandidat mehr als überrascht war: „Ich habe mehr erwartet.“ Schließlich seien das Programm, die Ideen und Visionen der Grünen bei den Wahlversammlungen gut angekommen. Doch entschieden hätten die Stadtteile. Goschenhofer kündigte an, nach vorne schauen zu wollen, es gebe in der Stadtpolitik noch viel zu tun. Dr. Mark Tanner meinte, die Wahl sei für die FDP trotz des Ergebnisses ein Gewinn, weil man teilnehmen konnte. „Mehr wäre schön gewesen.“

    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat am Freitag angekündigt, dass die Stichwahlen via Briefwahl ablaufen sollen. Die Wähler sollen die Unterlagen automatisch nach Hause geschickt bekommen.

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