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Nördlingen: Das könnte die Ursache für die Zug-Entgleisung in Nördlingen sein

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Das könnte die Ursache für die Zug-Entgleisung in Nördlingen sein

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    Der entgleiste "Fugger-Express" in Nördlingen ist längst geborgen. Für Chaos sorgt die Zug-Entgleisung aber weiterhin.
    Der entgleiste "Fugger-Express" in Nördlingen ist längst geborgen. Für Chaos sorgt die Zug-Entgleisung aber weiterhin. Foto: Dieter Mack

    Zwei Zug-Entgleisungen in Nördlingen innerhalb eines Jahres an der gleichen Stelle, und immer noch herrscht Chaos: Züge fahren nicht, wegen des Busnotverkehrs (BNV) strandeten im Ries auch in den vergangenen Tagen immer wieder Pendler und Reisende. Zumindest beim Busnotverkehr-Chaos dürfte bald Klarheit herrschen.

    Für die Zug-Entgleisung im Oktober vergangenen Jahres war menschliches Versagen die Ursache: Wie die Bundespolizei auf Nachfrage unserer Redaktion informiert, habe der damals zuständige Fahrdienstleiter unter dem fahrenden Zug eine Weiche umgestellt. Relativ schnell wurde daraufhin ein Strafbefehl gegen einen jungen Mann erlassen, vorgeworfen wurde ihm "fahrlässiger gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr". Der Fall wurde bei der Staatsanwaltschaft Augsburg bereits im März bearbeitet.

    Zug entgleist in Nördlingen: Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in Bahnverkehr

    Wie unsere Redaktion aus mehreren gut unterrichteten Quellen erfahren hat, war höchstwahrscheinlich auch am vergangenen Mittwoch menschliches Versagen der Grund für die Entgleisung: Erneut soll eine Weiche unter dem fahrenden Zug umgestellt worden sein. Damit fuhr ein Teil des Zuges auf der einen, einer auf der anderen Seite weiter. Der Zug kam mit einem "richtigen Schlag" zum Stehen, berichtet eine Augenzeugin. Wie bereits mehrfach berichtet, ist das Stellwerk am Bahnhof in Nördlingen noch nicht elektrifiziert.

    Von offizieller Seite ist noch kein Grund für den Bahn-Unfall in der vergangenen Woche zu erfahren. Die Deutsche Bahn verweist auf die andauernden strafrechtlichen Ermittlungen der Bundespolizei. Auch die hält sich bedeckt, informiert lediglich, dass es ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr gebe. Das ist noch nicht bei der Staatsanwaltschaft anhängig.

    Ab kommender Woche gibt es in Nördlingen Aushänge zum Busnotverkehr

    Die Folgen des Unfalls sind immer noch gewaltig. Bis zuletzt hieß es vonseiten der DB, dass stündlich Busse in Bopfingen und Donauwörth losfahren würden, "die Abfahrtszeiten in Nördlingen orientieren sich dann ebenfalls stündlich an der Ankunft aus den beiden Richtungen". Aushänge dazu gab es bis zuletzt keine, die Informationen in der App und auf der Website sind spärlich. Das führt immer noch in regelmäßigen Abständen dazu, dass Reisende am Busbahnhof stranden; wie ein Leser berichtet, kommen orientierungslose Pendler regelmäßig zu spät bei der Arbeit an.

    Zumindest dieses Chaos dürfte sich bald lichten. Nach mehrfacher Anfrage heißt es vonseiten der Deutschen Bahn jetzt: "Derzeit werden mit Hochdruck die Fahrplaninformationen und Aushänge erstellt, die ab kommender Woche über das 'planmäßige' Angebot im BNV informieren, auch digital." Der Busnotverkehr sei außerdem erweitert worden und verkehre seit Dienstag mit allen Unterwegshalten zwischen den Bahnhöfen Aalen und Donauwörth, zudem soll die Zahl der Notverkehrs-Busse erhöht werden.

    Bleibt noch die Frage, wie lange Pendler und Reisende noch die Busse nutzen müssen. Eine Bahn-Sprecherin gibt die "vorsichtige Prognose" ab, dass ab Mitte September wieder Züge in Nördlingen halten und abfahren können. Ein Bahnkenner bezweifelt das allerdings gegenüber unserer Redaktion, er rechnet damit, dass die Arbeiten noch länger andauern könnten. Die Deutsche Bahn informiert: "Für mehr Planungssicherheit für unsere Kunden wird der Fahrplan im BNV bis 9. Oktober gelten." (mit tiba)

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