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Nördlingen: Hallenbad, Wohnungen und mehr: Dafür gibt Nördlingen 2022 Geld aus

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Hallenbad, Wohnungen und mehr: Dafür gibt Nördlingen 2022 Geld aus

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    Der Nördlinger Stadtrat berät am Mittwochabend über den Etat 2022. Darin sind hohe Ausgaben für den Grunderwerb vorgesehen.
    Der Nördlinger Stadtrat berät am Mittwochabend über den Etat 2022. Darin sind hohe Ausgaben für den Grunderwerb vorgesehen. Foto: Martina Bachmann

    Die Finanzen der Stadt Nördlingen sind am Mittwochabend Thema im Klösterle: Der Stadtrat entscheidet über den Haushalt 2022 und die Finanzplanung für die kommenden Jahre. In ihr sind viele wichtige Projekte enthalten – unter anderem ein langjähriger Herzenswunsch vieler Nördlinger.

    Insgesamt geht es alleine in diesem Jahr um rund 83,3 Millionen Euro. Das sind die Eckpunkte des Haushalts, der den Stadträten zur Abstimmung vorgelegt wird:

    Wofür will die Stadt Nördlingen in diesem Jahr Geld ausgeben?

    Größter Posten bei den laufenden Ausgaben ist die Kreisumlage, 14,08 Millionen Euro muss die Stadt Nördlingen laut Kämmerer Bernhard Kugler an den Landkreis Donau-Ries bezahlen. Im vergangenen Jahr waren es noch 13,852 Millionen Euro. Zweitgrößter Posten im sogenannten Verwaltungshaushalt sind die Personalkosten. Die fallen niedriger aus als der Ansatz 2021 – damals waren es 13,35 Millionen Euro, heuer sind es 13,1 Millionen Euro. Eine neue Stelle wird 2022 geschaffen: Nördlingen will einen Klimaschutzmanager einstellen. Sehr viel Geld fließt in die Kindertagesstätten.

    Was bedeutet das?

    Die Stadt bezahlt für Kindertagesstätten und Horte 2022 rund 10,4 Millionen Euro. Zwar bekommt sie Zuschüsse, doch am Ende bleibt ein Defizit von 4,9 Millionen Euro, das die Stadt mit ihren Steuereinnahmen begleichen muss. Keine Kindertagesstätte arbeitet kostendeckend, zudem wird in diesem Bereich viel investiert. Die Stadt gibt Zuschüsse, sowohl für den Betrieb als auch bei Erweiterungen oder Neubauten.

    Was sind 2022 die größten Investitionen der Stadt Nördlingen?

    Für den Grunderwerb sind laut Kugler rund 6,8 Millionen Euro vorgesehen, die Stadt will weiter Bauplätze und Gewerbegrundstücke anbieten können. Ein Großprojekt für die kommenden Jahre steht ebenfalls in den Startlöchern: das neue Hallenbad mit Sauna im Rieser Sportpark. 2,4 Millionen Euro sind im sogenannten Vermögenshaushalt dafür in diesem Jahr eingeplant.

    An der Adamstraße wurde kürzlich Richtfest gefeiert: Dort entstehen Wohnungen für Bürger mit kleinerem Einkommen. Einen Block finanziert die Stadt direkt über ihren Haushalt, zwei weitere über die städtische Wohnungsgesellschaft. Im Etat sind 2022 für das eine Mehrfamilienhaus 1,5 Millionen Euro vorgesehen, rund 1,7 Millionen Euro sind vom vergangenen Jahr noch übrig.

    Mehrere Feuerwehrfahrzeuge werden in diesem Jahr gekauft, die Sanierung der Kirche Sankt Georg ist mit 1,15 Millionen Euro, die der Stadtmauer mit 500.000 Euro veranschlagt. Das letzte Stück der Verbindungsstraße zwischen Wallerstein und Löpsingen soll saniert werden, rund 850.000 Euro stehen dafür im Haushalt. Für den Radweg zwischen Maihingen und Dürrenzimmern sind 1,25 Millionen Euro vorgesehen, Kugler erwartet aber einen hohen Zuschuss von 80 Prozent. Insgesamt sieht der Entwurf des Kämmerers Investitionen in Höhe von rund 25,2 Millionen Euro vor.

    Wo kommt das Geld für all diese Projekte her?

    Hauptsächlich vom Steuerzahler: Kämmerer Kugler rechnet mit Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 19 Millionen Euro. Die Einkommenssteuer soll 12,9 Millionen Euro einbringen, die Grundsteuern A und B rund 4,5 Millionen Euro, die Umsatzsteuer 2,5 Millionen Euro. Ob das Geld aber tatsächlich auch so fließen wird? Kugler meint, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen könne niemand voraussehen, die Baukostensteigerungen seien enorm und die Energiepreise steigen: "Unter so schlechten Vorzeichen habe ich noch nie einen Haushalt aufgestellt." Einnahmen generiert die Stadt auch aus dem Verkauf von Bauplätzen, beispielsweise in Kleinerdlingen – dort erwartet Kugler 2022 rund 1,86 Millionen Euro.

    Braucht Nördlingen einen neuen Kredit?

    Ja, und zwar in Höhe von 4,3 Millionen Euro. Damit steigen die Schulden auf insgesamt rund elf Millionen Euro.

    Wie sieht es mit den Rücklagen aus?

    Aktuell hat die Stadt Nördlingen rund 2,5 Millionen Euro auf der hohen Kante. 1,377 Millionen Euro könnten aus der Rücklage entnommen werden - sofern die Stadträte am Mittwochabend dem Etat zustimmen.

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