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Nördlingen: „Bergweihnacht“ mit Monika Baumgartner sorgt für anrührende Momente

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„Bergweihnacht“ mit Monika Baumgartner sorgt für anrührende Momente

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    Gertrud Huber (links) spielte an Zither und Harfe, Monika Baumgartner erzählte Geschichten - mal humorvoll, mal besinnlich.
    Gertrud Huber (links) spielte an Zither und Harfe, Monika Baumgartner erzählte Geschichten - mal humorvoll, mal besinnlich. Foto: Dieter Mack

    Überfüllte Kaufhäuser, hektisches Treiben in den Fußgängerzonen und Weihnachtslieder-Gedudel aus allen Lautsprechern – gerade in den Städten ist die Vorweihnachtszeit, die eigentlich „staade Zeit“, von solch unschönen Begleiterscheinungen geprägt. Einen angenehmen und besinnlichen Kontrapunkt dazu setzte die „Bergweihnacht“, die den rund 200 Besuchern im Nördlinger Klösterle präsentiert wurde. 

    Im Mittelpunkt des Abends stand die bekannte Münchner Schauspielerin Monika Baumgartner. Sie ist vielen als Elisabeth Gruber aus der ZDF-Serie „Der Bergdoktor“ bekannt und ist seit vielen Jahren regelmäßig in zahlreichen weiteren Fernsehrollen (Rosenheim-Cops, Der Alte, SOKO, Komödienstadel …) zu sehen. 

    Monika Baumgartner und Gertrud Huber treten in Nördlingen auf

    Beim Auftritt in Nördlingen sorgt Monika Baumgartner mit anrührenden Geschichten in altbayerischem Dialekt rund um das Weihnachtsfest für besinnliche Momente. Die sind mal humorvoll, wie „Das gestohlene Christkind“, in dem der kleine Bepperl die Figur des kleinen Jesus aus der Kirche klaut und mit dieser auf seinem neuen Roller um das Gotteshaus kurvt. Oder wenn „der Grashofer-Bauer“ dem unwissenden Erzähler zu einem „Gratis-Christbaum“ verhilft, indem er denselben aus dem Wald seines Erzfeindes Moosbichler schlagen lässt. 

    Und wenn der „verrückt gewordene Christbaum“ auf dem vom Vater „reparierten“ Drehständer durch die Stube rotiert, wird im Publikum trotz ernsthafter Grundstimmung gelacht. Manches ist herzerwärmend, etwa wenn in „Das Wunder“ der promovierte Kirchenrestaurator einem kleinen Jungen mit einer kleinen „Blasphemie“ zu einer Karriere als Geigenvirtuose verhilft – der Bub fragt Gott, ob er zum Vorspielen gehen soll, der Restaurator hinter dem Altar hilft ein wenig auf die Sprünge. Doch auch viel Nachdenkliches ist dabei, wie die Erinnerungen an die eigene Kindheit, als die Familie das Weihnachtsfest mit einem abgeschnittenen Christbaum feiern musste.

    Baumgartners Bedeutung der vier Kerzen auf dem Adventskranz

    Begleitet wird Monika Baumgartner von der Münchnerin Gertrud Huber, die an Harfe und Zither musikalische Glanzpunkte setzt. Deren künstlerisches Wirken gilt vorwiegend der traditionellen bayerischen Volksmusik. Darüber hinaus hatte sie bereits internationale Auftritte und spielte sogar mit den New Yorker Philharmonikern zusammen. In Nördlingen präsentiert sie nicht nur gängige Weihnachtslieder wie „Leise rieselt der Schnee“ und „Oh du fröhliche“ auf der Zither oder „Still, still, still“ an der Harfe. Auch Liedgut, das nicht permanent in Endlosschleife zu hören ist („Maria durch den Dornwald ging“, „Das ist die stillste Zeit im Jahr“), österreichische Schrammelmusik und sogar spanische Gitarrenstücke hat sie im Repertoire.

    Im Wechselspiel führen Monika Baumgartner und Gertrud Huber mit ihren Texten und Liedern vor durch das Programm. Bevor mit „Stille Nacht“, dem bekanntesten aller Weihnachtslieder, der stimmungsvolle Abend seinen Ausklang findet, beschreibt Baumgartner noch andächtig die Bedeutung der vier Kerzen auf dem Adventskranz: „Frieden, Glaube, Liebe und Hoffnung – ist doch ganz einfach, oder?“

    Gerne hätten die Besucher an diesem Abend im Klösterle noch mehr genossen von den adventlichen Musikstücken und Geschichten. Zumindest eine musikalische Zugabe wird noch geboten, bevor die beiden Künstlerinnen mit ausgiebigem Beifall verabschiedet werden.

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